Projekt-122: Pilotstudie - Vergleichende Biodiversitätsuntersuchungen in ausgewählten Gebieten zur Evaluierung der Effizienz der Maßnahmen gemäß ÖPUL 2000

Projektleitung

Gerhard Zethner

Forschungseinrichtung

Umweltbundesamt

Projektnummer

1314

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Pilotstudy - Comparison of biodiversity inquests to evaluate the efficiency of Measures in the Austrian Program of Agri-Environment in selected testing areas

Projektziele

Im Rahmen des Projekts erfolgt die Bewertung der Förderungseffekte im Hinblick auf die biologische und landschaftliche Vielfalt der österreichischen Kultur- und Agrarlandschaft auf Basis eines zeitlichen Vergleiches. Dabei sollen Förderungseffekte identifiziert und hinsichtlich ihrer Wirkweise und -richtung bewertet werden.
Von der Europäischen Kommission wurde in Bezug auf die Evaluierung der Maßnahmen auf Grundlage der 'Verordnung (EG) Nr. 1257/1999 des Rates vom 17. Mai 1999 über die Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums durch den Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft (EAGFL) und zur Änderung bzw. Aufhebung bestimmter Verordnungen' festgelegt, dass diese Evaluierung die Auswirkung der Maßnahmen auf Biodiversität und Landschaft umfassen soll. Die Bewertungsfragen umfassen dabei die Auswirkungen auf die Artenvielfalt, die Habitatvielfalt, die genetische Vielfalt und die Landschaft.
Im Hinblick auf die durchzuführende Mid-term-Evaluierung des Österreichischen Programmes zur Entwicklung des ländlichen Raumes werden 10 der 39 bestehenden, als Monitoringflächen geeigneten Landschaftsausschnitte (=Quadranten), einer neuerlichen Erhebung unterworfen. Die 10 ausgewählten Landschaftsausschnitte waren einerseits bereits 1998 (a) Teil einer größeren, systematisch erhobenen Stichprobe im Projekt BINKL (siehe Punkt 3.2.1: Projekt BINKL 'Bioindikatoren zur nachhaltigen Nutzung der Kulturlandschaft' mit 39 Quadraten) und andererseits (b) bilden sie einen Querschnitt von zwei von acht in Österreich vorherrschenden Landnutzungssystemen und unterschiedlichen Kulturlandschaften.
Sie sind die Stichprobe, die einerseits zum gegenwärtigen Zeitpunkt einen ersten Test der Methodik ermöglicht und eingeschränkt auf die zwei Landnutzungstypen - Grünland und Acker- eine effiziente Mid-term-Evaluierung in den betrachteten Agrarlandschaften ermöglicht. Damit wird die Methodenprüfung anhand der konkreten Fragestellung abgearbeitet. Drei zugrundeliegende Bedingungen werden für den methodischen Ansatz ausschlaggebend sein: Ein (a) systematisches Stichproben-Design bei der Auswahl der Grundgesamtheit, (b) eine genaue Verortung der erhobenen Flächen und (c) die Nachvollziehbarkeit der Erhebungsmethodik ermöglichen einen Vergleich der Ursprungs- mit der Neuerhebung. Auf Basis dieser Information und aus der Verschneidung von Bewirtschaftungsdaten sowie der ÖPUL-Maßnahmen auf der jeweiligen Fläche aus der Invekos-Datenbank kann eine objektive Analyse und Bewertung der in Anspruch genommenen Maßnahmen im Rahmen des zu evaluierenden Förderprogrammes erfolgen.

Berichte

Abschlussbericht , 01.04.2004

Kurzfassung

Das Projekt „Pilotstudie – Vergleichende Biodiversitätsuntersuchungen in ausgewählten Gebieten zur Evaluierung der Effizienz der Maßnahmen gemäß ÖPUL 2000“ hatte zum Ziel, die Wirkungen von Maßnahmen des österreichischen Agrarumweltprogramms auf Biodiversität und Landschaft zu untersuchen. Es ging einerseits darum, die Methodik zu entwickeln und zu testen, und andererseits, die Evaluierung in ausgewählten Gebieten durchzuführen. Zur Beantwortung der Fragen konnte auf ein im Rahmen des Forschungsprogramms „Kulturlandschaft“ durchgeführtes Vorläuferprojekt zurückgegriffen werden. In diesem Projekt wurden im Jahr 1998 in 39 Untersuchungsgebieten von je 1km² Größe ausführliche Kartierungen zu Biodiversität und Landschaftsausstattung durchgeführt. Zehn dieser Gebiete wurden 2003 erneut bearbeitet, und so eine Dokumentation der zeitlichen Veränderungen erstellt. Als Indikatorgruppen für die Biodiversität wurden Gefäßpflanzen, Vögel und Moose, für Landschaft und Habitate die landschaftliche Vielfalt verwendet. Durch Heranziehung des INVEKOS Datenbestandes konnten vertragliche Vereinbarungen nach dem Agrarumweltprogramm ÖPUL für die untersuchten Flächen identifiziert werden. Somit können Veränderungen auf Landschafts- und Artenebene mit dem Vorhandensein bestimmter Maßnahmen aus dem Agrarumweltprogramm (ÖPUL) korreliert werden. Für die Auswertung wurden die Maßnahmen zu sinnvollen Maßnahmenbündeln gruppiert, die den zu prüfenden Themen entsprechen. Die Analyse erfolgte mit zwei methodischen Ansätzen: Im Zeitvergleich wurden durch die Gegenüberstellung der Erhebungen von 1998 und 2003 Änderungen unter dem Einfluss der Maßnahmen dargestellt. Der zweite Ansatz verglich in einem Simultanvergleich Flächen, auf denen Fördermaßnahmen stattfinden, mit Flächen ohne solche Vereinbarungen. Auf Landschaftsebene wurden auch kleinere Ausschnitte (Rasterzellen) mit höherem oder geringerem Flächenanteil an ÖPULMaßnahmen auf ihre landschaftsökologischen Strukturparameter hin untersucht. Eine Verringerung von Produktionsmitteln, vor allem Verzichtsmaßnahmen wirkten sich positiv auf die Artenvielfalt der Gefäßpflanzen und Vögel aus. Reduktionsmaßnahmen schienen dagegen keine positive Wirkung auf Artebene zu zeigen. Diese Differenzierung war in Ackerbaulandschaften wesentlich deutlicher als im Grünland. Maßnahmen, die direkt auf die Unterstützung schutzbedürftiger Arten abgestimmt sind, traten nur sehr kleinflächig auf. Positive Effekte auf schutzbedürftige Vogelarten waren durchwegs festzustellen, der Effekt auf Pflanzenarten fällt etwas undeutlicher aus. Hinsichtlich ökologischer Infrastrukturen wurden sehr gegenläufige Entwicklungen deutlich Während die Entwicklung linearer Infrastrukturen (Baumreihen, Hecken, Ackerraine) und von Kleingehölzen eher negativ war, kam es bei flächenhaften Infrastrukturen, vor allem Brachflächen, in einigen Gebieten zu einer starken Zunahme. Landschaftliche Qualitäten wie Kohärenz, Vielfalt und kulturelle Eigenart wurden teilweise verbessert, aber teilweise auch verschlechtert. Je nach Indikator werden zum Teil widersprüchliche Trends in ein und demselben Gebiet sichtbar. Wiederum wirkte sich vor allem die Stilllegung landwirtschaftlicher Flächen positiv aus. Die Rolle der Brachflächen zeigt sich an verschiedenen Stellen der Auswertungen: Besonders in Ackerlandschaften wird die Arten- und Habitatvielfalt dadurch deutlich erhöht. Anderseits zeigt der Verlust an linearen Kleinstrukturen in manchen Gebieten trotz des Vorkommens entsprechender Maßnahmen Unzulänglichkeiten bei der Erhaltung der landschaftlichen Ausstattung auf. Bezüglich der Annahme der Maßnahmen lässt sich ein genereller Trend erkennen. Maßnahmen, die hohes Potenzial zur Biodiversitätsentwicklung haben, werden nur in geringem Umfang angenommen, wogegen produktionsnahe Maßnahmen mit geringerem Wirkungspotenzial weitere Verbreitung genießen. Aus den Ergebnissen konnten einige Schlüsse abgeleitet werden, wie die Effizienz der Agrar-Umweltmaßnahmen für die Erhaltung und Förderung der biotischen und landschaftlichen Vielfalt erhöht werden könnte.

Berichtsdateien

1314_Biodiversitaet.pdf

Autor/innen

Gerhard Zethner, Andreas Bartel, Elisabeth Schwaiger, Ingrid Roder, Gebhard Banko, Thomas Wrbka, Johannes Peterseil, Ingrid Schmitzberger, Andrea Stocker-Kiss, Jürgen Pollheimer, Martin Pollheimer, Harald Zechmeister

Anhang_I_-_Typenreihen_und_-Gruppen.PDF

Autor/innen

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Anhang_II_-_Artenliste.PDF

Autor/innen

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Anhang_III_-_Nutzungsveraenderungen.PDF

Autor/innen

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Anhang_IV_-_Transformationsmatrizen.PDF

Autor/innen

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Anhang_V_-_Massnahmenbuendel_nach_Prueffragen.PDF

Autor/innen

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Anhang_VI_-_Datendokumentation.PDF

Autor/innen

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