VIBSEAT: Bewertung und Verbesserung der Schwingungsdämpfung von gefederten Fahrersitzen

Projektleitung

Ewald LUGER

Forschungseinrichtung

Direktion FJ-BLT

Projektnummer

10141

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

VIBSEAT - Evaluation and improvement of suspension seat vibration isolation performance

Projektziele

Dieses Projekt wird 5. Rahmenprogramm der EU (G3RD-CT-2002-00827, Koordinator: University of Southampton, Institute of Sound and Vibration Research, UNITED KINGDOM) durchgeführt.

Derzeit gibt es keine standardisierten Methoden zur Beurteilung der Eigenschaften von Fahrersitzen bei Schwingungseinwirkung in verschiedenen Achsrichtungen, ausgenommen der Vertikalen. Schwingungen und Schläge in allen Richtungen stellen ein Risiko für die Gesundheit des Fahrers und die Sicherheit bei der Arbeit dar.

In diesem Projekt soll eine Testmethode zur Ermittlung der Sitzfederungseigenschaften bezüglich horizontaler und drehender Bewegungen ausgearbeitet werden. Durch die Verwendung von theoretischen und physikalischen Modellen werden Fahrersitze zum Schutz des Fahrzeuglenkers vor Schwingungen in diesen Achsrichtungen entwickelt. Bei Feldversuchen werden die repräsentativen Fahrzeugbewegungen für Straßenfahrzeuge, Geländefahrzeuge, Schienen- und Marinefahrzeuge ermittelt und für Laboruntersuchungen bereitgestellt, um die relevanten menschlichen Faktoren (Widerstand und subjektive Unannehmlichkeiten) zu ermitteln. Methoden für die Beurteilung der Eignung der Fahrersitze für die verschiedenen Fahrzeugbewegungen (vor/zurück, quer, roll und nick) werden entwickelt.

Gefederte Fahrzeugsitze werden von den Sitzherstellern zur Verfügung gestellt und in Praxisfahrten getestet. Die auftretenden Längs- und Drehbewegungen der Fahrzeuge werden gemessen und dienen als Eingangsgrößen für die Hydropulsuntersuchungen in den Laboratorien, für die mathematische Modellbildung und für die Entwicklung von Testmethoden.

Testfahrten erfolgen mit Lastkraftwagen, Traktoren und Radladern, Schienenfahrzeugen und Hochsee-Rettungsbooten. Die BLT führt die Untersuchungen an den Traktoren und Radladern durch. Nach der Optimierung und Verbesserung der Sitze durch die Hersteller sollen in abschließenden Praxisversuchen die Verbesserungen messbar und für den Fahrer auch spürbar nachgewiesen werden.

Als Projektleiter des Arbeitspaketes 1 sind von der BLT Wieselburg die Standards für die Versuche und Messungen aller Fahrzeugtypen auszuarbeiten und zusammenfassende Berichte über alle Praxisversuche zu erstellen. Die BLT ist auch in das Arbeitspaket 4 involviert. Die Testmethoden, die während dieses Projektes entwickelt werden, sollen in ISO-Normen aufgenommen werden und die Erfahrungen und Ergebnisse bei der Erstellung von speziellen Fahrzeug-Prüfvorschriften Anwendung finden.

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2005

Kurzfassung

FJ-BLT war Projektleiter des Arbeitspaketes 1 - Testfahrten und Praxisversuche. Daher wurden von FJ-BLT die Standards für die Versuche und Messungen aller Fahrzeugtypen ausgearbeitet und zusammenfassende Berichte über alle Praxisversuche erstellt. Innerhalb des Arbeitspaketes 1 führte FJ-BLT Untersuchungen an Traktoren und Radladern durch. Darüber hinaus war FJ-BLT auch in anderen Arbeitspaketen des Projektes involviert. So wurden im Zuge des Projektes neue Testmethoden entwickelt. Diese sollen bei der Erstellung von speziellen Fahrzeug-Prüfvorschriften Anwendung finden und in die ISO-Normen aufgenommen werden. Von FJ-BLT wurde bereits im ersten Projektjahr eine große Anzahl an Feldversuchen mit einem Traktor Steyr CVT 170 und einem Radlader Volvo L70C durchgeführt. Dabei wurden Parameter wie Vorderachsfederung, Kabinenfederung, Sitzparameter, Fahrgeschwindigkeiten und die Schaufel­dämpfung beim Radlader variiert. Ein großer Teil der Testfahrten wurde auf den Holperbahnen von FJ-BLT ausgeführt. Aber auch im praktischen Einsatz, etwa bei Ladevorgängen des Radladers, wurden Messungen durchgeführt. Im zweiten Projektjahr wurden, um die Bewegungen des Fahrers genauer analysieren zu können, gemeinsam mit den Kollegen von INRS, Frankreich, zusätzliche Messfahrten mit dem Radlader durchgeführt. Weiters wurde gemeinsam mit den Kollegen aus der Slowakei das jährliche VIBSEAT-Projekt-Meeting an FJ-BLT abgehalten. Im Jahr 2005, dem dritten Projektjahr, erfolgten an FJ-BLT mit den optimierten Fahrersitzen Messfahrten auf den Holperbahnen und im praktischen Einsatz mit den gleichen Fahrzeugen wie im Jahr 2003 (Traktor Steyr CVT und Radlader Volvo L70C), wobei die Parameter variiert wurden. Als Projektleiter des Arbeitspaketes 1 wurden die Zwischen- und Endberichte für das gesamte Arbeitspaket 1, einschließlich der Untersuchungen an den Lastkraftwagen, Lokomotiven und Hochsee-Rettungsbooten erstellt. Die abschließenden Praxisversuche mit den optimierten Sitzen zeigten nicht in allen Fällen die gewünschten Verbesserungen. Beispielsweise ergab sich durch die schwingungsoptimierten Sitze bei Lokomotiven eine Verbesserung der Schwingungsbelastung des Fahrers - wie auch angestrebt und erwünscht - bei gleichzeitiger wesentlicher Verschlechterung der Ablesbarkeit der Instrumente und Anzeigen. Diese sind starr angeordnet und machen die Bewegungen des Fahrersitzes und Fahrers nicht mit.

Berichtsdateien

VIBSEAT_final_report.pdf

Autor/innen

Ewald Luger