LogRac: Optimierung des Holztransportes durch Einsatz von faltbaren Containern (LogRac)

Projektleitung

Karl Stampfer

Forschungseinrichtung

Universität für Bodenkultur - Department für Wald- und Bodenwissenschaften Institut für Forsttechnik

Projektnummer

2104

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Das System LogRac bietet gerade im Hinblick auf Standardisierung des Holztransportes und im Zusammenhang mit der Optimierung von Rückfrachten ein erhebliches Rationalisierungspotential. Prozessmodelle für den Einsatz dieses Systems bei der Holzproduktion gibt es derzeit noch nicht und sollen im vorliegenden Projekt entwickelt werden. Dabei ist die Gestaltung der Schnittstelle Forst - Holzindustrie von besonderer Bedeutung.
Projektziel ist die Evaluierung der monetär bewertbaren logistischen Vorteile des Einsatzes von faltbaren Containern (LogRac) im Rundholztransport. Im Detail sollen folgende Ziele erreicht werden:
1. Erarbeitung eines Prozessmodells für den Einsatz der LogRac-Systeme in mehreren Varianten (z.B. Transportsysteme aus dem Forst und damit einhergehende Verfügbarkeit der Forststrassen (z.B. Volvo-Dumper), optimale Entfernung von Sammelstellen etc.) – Aufzeigen der Schnittstellen zu Schnittholztransporte und Hackgut.
2. Erhebung von Zeit- und Kostendaten für das bestehende Logistiksystem (soweit noch nicht verfügbar).
3. Erhebung von Zeit- und Kostendaten für die Prozessmodelle beim Einsatz von LogRac.
4. Ermittlung der Vor-/Nachteile und Kostenvergleiche durch Gegenüberstellung der unterschiedlichen logistischen Lösungen.
5. Erarbeitung der technischen und organisatorischen Voraussetzungen für den Einsatz des LogRac-Systems (z.B. kritische Menge, regionale Entfernung je Sammelstelle, Betrieb der Sammelstelle).
6. Erarbeitung eines Umsetzungskonzeptes zur Erreichung der kritischen Größe.

Wesen des Projektansatzes:
1. Rundholzverladung in Faltcontainern, die auf definierten befestigten Stellplätzen in der Nähe des Forstes positioniert sind.
2. Forst befüllt die Container zu definierten Zeitpunkten mit definierten Mengen und Qualitäten.
3. Interne Logistik aus dem Wald zum Abstellplatz erfolgt mit traditionellen Rundholzfrächtern im Sinne eines erweiterten Forwarding-Prozesses.
4. Transport der Container erfolgt mit traditionellen Speditionen.
5. Rücktransport der Faltcontainer (4 Stück je Ladung) oder entsprechende Rückfrachten (multifunktionale Nutzung der Container) auf definierte Stellplätze mit einem intelligenten Abstapelungsverfahren.

Der Einsatz von Faltcontainern beinhaltet folgende innovative Elemente in der Rundholzlogistik:
- Container als zentrales Manipulationselement – damit gibt es zugleich eine klare Schnittstelle zwischen Forst und Säge.
- Innovatives Abstapelungsverfahren auf den definierten Abstellplätzen.
- Transport von 4 Containern je Fuhre - monetäre Vorteile vor allem im Hinblick auf Road Pricing.
- Erhöhung des Rückfrachtanteils.
- Punktgenaue Steuerung der Container - keine Wartezeiten der Frächter.
Projektziel ist die Evaluierung der monetär bewertbaren logistischen Vorteile durch den Einsatz von faltbaren Containern (LogRac) vom Forst bis zu den Kundenstrukturen. Darüber hinaus sollen die wesentlichsten Voraussetzungen herausgearbeitet werden, um das System als logistischen Standard im Rundholztransport in Österreich implementieren zu können.

Praxisrelevanz

Die Bedeutung des Projektes liegt einerseits in der Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit der Österreichischen Forstwirtschaft und Holzindustrie sowie der damit verbundenen positiven Entwicklung im ländlichen Raum (z.B. Sicherung von Arbeitsplätzen).

Berichte

Abschlussbericht , 01.07.2005

Kurzfassung

Um eine Evaluierung der Transportvariante LogRac im Vergleich zum konventionellen Rundholz-LKW und Sattelauflieger zu ermöglichen, wurde eine empirische Studie mit einem PocketPC gestützten Aufnahmesystem durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass bei einer Transportdistanz von 60 km der Rundholz-LKW sowohl dem Sattelauflieger als auch dem LogRac kostenmäßig überlegen ist. Mit zunehmender Transportdistanz verschiebt sich der Kostenvorteil zugunsten des LogRac. Ein Implementierungsszenario basierend auf technischen und organisatorischen Verbesserungen ergibt für das LogRac ein zusätzliches Kostenreduktionspotential von 20% gegenüber dem IST-Zustand.

Berichtsdateien

Bericht_LogRac.pdf

Autor/innen

Bernhard Fenz, Karl Stampfer