Sammlerin auf Margaritenblüte

© Robert Brodschneider

Zukunft Biene 2 – Grundlagenforschungsprojekt zur Förderung des Bienenschutzes und der Bienengesundheit

Im Projekt Zukunft Biene 2 wurden die Winterverluste von Bienenvölkern erhoben und auf Risikofaktoren hin untersucht. In Österreich wird diese Untersuchung seit dem Winter 2007/08 durchgeführt. Die Winterverlustraten in den vier Umfragejahren der Untersuchung für Österreich waren 2017/18 11,8%, 2018/19 15,2%, 2019/20 12,6% und 2020/21 12,5%. Der Mittelwert der Winterverluste für Österreich über die vier Umfragejahre beträgt 13,0%, die Beteiligungsrate war zwischen 4,4% und 5,2% der österreichischen Imkereien.

Für Faktoren die auf Professionalität, Erfahrung in der Imkerei etc. hindeuten konnten signifikant niedrigere Verlustraten festgestellt werden. Höhere Winterverluste wurden bei Imkereien gefunden, die während der Saison Bienen mit verkrüppelten Flügeln beobachtet haben, ein Symptom für das Flügeldeformationsvirus (DWV). Am österreichweiten Monitoring von Bienenviren nahmen insgesamt 211 ImkerInnen aus ganz Österreich teil, 176 davon die gesamte Projektzeit. Das Schwarze Königinnenzellen-Virus BQCV (Prävalenz: <96%) und DWV‑B (Prävalenz: 88 – 92%) wurden am häufigsten nachgewiesenen. Für das Sackbrutvirus (SBV) und Akute Bienenparalyse-Virus (ABPV) wurden signifikante Prävalenzschwankungen zwischen den Jahren gemessen, der Chronische Bienenparalyse-Virus (CBPV) wurde selten nachgewiesen, DWV‑A extrem selten. Das Israelisches Akute Paralyse-Virus (IAPV) und das Kashmir-Bienenvirus (KBV) wurden nie nachgewiesen.

Es gab keinen klaren Zusammenhang zwischen dem Virusauftreten und drei untersuchten imkerlichen Praktiken (Wabenerneuerung, Verwendung von Futterwaben aus abgestorbenen Völkern, Völkervermehrung). Hohe DWV‑B Titer und, weniger ausgeprägt, ein hoher ABPV Titer, konnten in Zusammenhang mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von Winterverlusten gebracht werden. Hochaffine monoklonale Antikörper (mAK), die hochspezifisch drei Bienenviren (DWV, ABPV und SBV) detektieren, wurden zum Nachweis viraler Antigene erzeugt. Diese ermöglichen mit ​„Enzyme linked immuno sorbent assays (ELISA) einen schnellen und kostengünstigen diagnostischen Nachweis von Virusinfektionen bei Honigbienen im Labor und im Feld. Antigene des DWV‑A, Varroa destructor Virus (VDV/DWV‑B), SBV sowie ABPV wurden erfolgreich exprimiert und zur Immunisierung von Mäusen verwendet. Der Sandwich-ELISA für den Virusnachweis im Labor konnte erfolgreich etabliert werden. Für die Marktreife eines Dreifach — Schnelltests, der durch den Imker am Bienenstand durchgeführt werden kann, sind weitere Anpassungen notwendig.

zum Projekt