Bewässerung von Sojabohnen mittels Düsenwagen und Pflanzen- und Bodenwasser-Monitoringstationen zur Optimierung der Bewässerungssteuerung auf einem Versuchsfeld der LFS Obersiebenbrunn, Juli 2019

© Reinhard Nolz

Überblick über digitale Werkzeuge im Zusammenhang mit landwirtschaftlicher Bewässerung in Österreich

Im Rahmen des Projekts "Landwirtschaftliche Bewässerung – Chancen der Digitalisierung (LABEDI)" wurde ein umfassender Überblick über digitale Werkzeuge im Zusammenhang mit landwirtschaftlicher Bewässerung in Österreich erstellt. Um die Analyse der digitalen

Werkzeuge hinsichtlich ihrer Bekanntheit, Nutzung, Defizite und Potenziale durchzuführen, wurden Interessensgruppen aus den Bereichen Landwirtschaft, Wasserwirtschaft und Forschung direkt in den Prozess einbezogen. Dies erfolgte durch Umfragen und Gesprächsrunden.

Für jedes digitale Werkzeug wurde ein Informationsblatt erstellt, das eine Kurzbeschreibung enthält. Diese Informationsblätter sind nach zielgruppenorientierten Kriterien strukturiert und sollen somit die Auswahl passender digitaler Anwendungen für spezifische Fragestellungen im Bereich der landwirtschaftlichen Bewässerung erleichtern.

Zusätzlich wurden Themenblätter erstellt, die die digitalen Werkzeuge entsprechend betrieblicher, wasserwirtschaftlicher, forschungsbezogener und allgemeiner Interessen und Ziele zusammenfassen.

Die befragten Interessensgruppen nutzen unterschiedliche digitale Werkzeuge, und insgesamt war die Bekanntheit und Nutzung dieser Werkzeuge gering. Einige wenige digitale Werkzeuge des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, wie z. B. eHYD, eBOD oder die H2O-Fachdatenbank, werden von mehreren Interessensgruppen genutzt.

Neben der Erhebung digitaler Werkzeuge wurden Verbesserungspotenziale für deren Anwendbarkeit und Akzeptanz aufgezeigt und entsprechende Handlungsempfehlungen abgeleitet. Für einzelne Teilbereiche muss die räumliche und zeitliche Auflösung vorhandener Datengrundlagen oder -modelle verbessert werden (vorrangig Wasserentnahmen, Bodenwasserhaushalt, Evapotranspiration und Wetterprognosen), um ihre Anwendbarkeit und ihren Nutzen zu erhöhen.


Vor allem aber sollten bereits vorhandene Anwendungen und Informationen, wie z. B. aktuelle Wetterdaten, Informationen zu Bodenwasserhaushalt, Pflanzenwasserbedarf und Bewässerungssystemen, in geeigneter Form (z. B. in Modellen) miteinander verknüpft werden, um Empfehlungen für eine effiziente Bewässerung auf Betriebsebene ableiten zu können.


Frei verfügbare Entscheidungsunterstützungssysteme – etwa über eine österreichweite digitale Plattform als Anlaufstelle und Knotenpunkt für bewässerungsrelevante Themen – könnten maßgeblich zu einer nachhaltigen Nutzung der Ressource Wasser (SDG 6) im Rahmen der landwirtschaftlichen Bewässerung, einer entsprechenden mengenmäßigen Bewirtschaftung der Grund- und Oberflächenwasserkörper und der Sicherstellung von Ernährungssicherheit (SDG 2) beitragen.

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