Ziegenmilchherde im Waldviertel

© Leopold Kirner

Professionalisierung der Weiterbildung und Beratung in der österreichischen Schaf- und Ziegenhaltung

Im Rahmen einer qualitativen Analyse wurden im Winter 2019/20 zwölf Interviews mit Halterinnen und Haltern von Schafen bzw. Ziegen mit unterschiedlichen Produktionsschwerpunkten geführt. Anschließend wurde im Februar 2020 eine schriftliche Befragung mittels Telefoninterviews (CATI) durchgeführt. Die Zufallsstichprobe umfasste 225 schafhaltende Betriebe und 127 ziegenhaltende Betriebe mit jeweils mindestens 5 Muttertieren.
Die Interviews gsben erste Einblicke in Erwartungen, Bedürfnisse und gewünschten Themen von Landwirtinnen und Landwirten an die Weiterbildung und Beratung. Die Offizialberatung spielt im Bereich der Schaf- und Ziegenhaltung eine untergeordnete Rolle. Größtenteils werden Weiterbildungen besucht, wobei die Bewertungen unterschiedlich eingestuft wurden. Es spannt sich ein weiter Bogen von hoher Zufriedenheit bis hin zum Wunsch nach mehr Spezialisierung und Tiefe in der Weiterbildung und Beratung.
Zu den präferierten Themen der Schaf- und Milchziegenbetriebe zählten die Tiergesundheit, Themen der Arbeitswirtschaft, das Förderungswesen und die Lebensqualität. In Bezug auf die Methoden und Formen des Wissenstransfers kristallisierten sich vor allem zwei Kanäle als besonders wichtig heraus: der Erfahrungsaustausch unter Landwirtinnen und Landwirten sowie die Beratung durch Tierärztinnen und Tierärzte.
Eine sehr große Nachfrage besteht bei fachlich kompetenten Spezialberatungen, die praxisnah durchgeführt werden sollten. Ein großer Anteil der Befragten gibt an, für derartige Angebote bezahlen zu wollen. Es kann also gesagt werden, dass qualitätsvolle Beratung etwas kosten darf, sofern die Bedürfnisse gestillt und Lösungen für die Betriebe gefunden werden.
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