Ziegenmilchherde im Waldviertel

© Leopold Kirner

Projekt-1120: Professionalisierung der Weiterbildung und Beratung in der österreichischen Schaf- und Ziegenhaltung

Projektleitung

Forschungskoordination HAUP (Leopold Kirner)

Forschungseinrichtung

Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik

Projektnummer

101481

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Schlagwörter (deutsch)

Schafe, Ziegen, Professionalisierung, Beratung, Weiterbildung

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Durch das Projekt wird eine Professionalisierung in der Weiterbildung und Beratung in der Schaf- und Ziegenhaltung in Österreich erzielt.

Bis Oktober 2020 wird anhand von qualitativen und quantitativen Erhebungsmethoden eine Evaluierungs- und Bedarfsanalyse der Bildungs- und Beratungsprodukte aus dem Schaf- und Ziegenbereich durchgeführt und in einem Projektbericht präsentiert.
Dabei werden:
- die Bedeutung und der nachhaltige Nutzen verschiedener Angebote aus Sicht der Landwirtinnen und Landwirten erhoben und sinnvolle Ergänzungen/Optimierungsmaßnahmen identifiziert.
- zusätzliche Bedarfe zur Bewältigung der betrieblichen Herausforderungen abgefragt und Produkteempfehlungen abgeleitet.
- Hemmnisse bei Nichtteilnahme an Bildungs- und Beratungsangeboten erhoben und dementsprechende Maßnahmen abgeleitet.

In zwei Workshops werden für die Bereiche Ziegenhaltung (V.a. Milchproduktion) und Schafhaltung (Milch- und Fleischproduktion) die Ergebnisse mit den Verantwortlichen der Bildungs- und Beratungsprodukte diskutiert, Handlungsempfehlung besprochen und konkrete Maßnahmen abgeleitet.

Zusätzlich zum Abschlussbericht findet in Absprache mit Beratungsanbieterinnen und Beratungsanbietern wie den Landwirtschaftskammern, Bio- Austria, etc. eine Dissemination in Form von Fachartikeln, Diskussionen mit den Stakeholdern und Vorträgen statt.

Das Projekt forciert somit eine zielgerechte Weiterbildung und Beratung im Bereich der Schaf- und Ziegenhaltung, stimmt Angebot und Nachfrage in diesem Bereich optimal ab und fördert dadurch eine wettbewerbsfähige Betriebsentwicklung und einen effizienten Ressourceneinsatz in der österreichischen Landwirtschaft.

Praxisrelevanz

Das Projekt Professionalisierung der Weiterbildung und Beratung in der Schaf- und Ziegenhaltung trägt zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Landwirtschaft bei.

Durch die Erhebung der Bedarfe in der Weiterbildung und Beratung der Bäuerinnen und Bauern wird das Angebot von zukunftsrelevanten Beratungs- und Bildungsangeboten ermöglicht. Unternehmerische Entscheidungsfindungen auf den landwirtschaftlichen Betrieben werden dadurch erleichtert.
Eine mögliche Optimierung der Arbeitsabläufe und der Betriebszweige trägt außerdem zu einer Erhöhung der Lebensqualität bei.

Berichte

Abschlussbericht , 07.10.2020

Kurzfassung

Steigende Herausforderungen durch Spezialisierung, Technisierung oder Konsumwünsche stehen auf der Tagesordnung in der Schaf- und Ziegenhaltung. Bildung und Beratung können einen erheblichen Beitrag leisten, die Landwirtinnen und Landwirte in ihren komplexen Situationen bestmöglich zu unterstützen. Ziel der Studie ist es, Möglichkeiten für Impulse einer weiteren Professionalisierung aufzuzeigen, um eine wettbewerbsfähige Schaf- und Ziegenhaltung in Österreich zu gewährleisten. Mehrere Methoden wurden eingesetzt, um die Forschungsfragen der Studie beantworten zu können. Im Rahmen einer qualitativen Analyse wurden im Winter 2019/20 zwölf Interviews mit Halterinnen und Haltern von Schafen bzw. Ziegen mit unterschiedlichen Produktionsschwerpunkten geführt. Anschließend wurde im Februar 2020 eine schriftliche Befragung mittels Telefoninterviews (CATI) durchgeführt. Die Zufallsstichprobe umfasste 225 schafhaltende Betriebe und 127 ziegenhaltende Betriebe mit jeweils mindestens 5 Muttertieren. Die Interviews gaben erste Einblicke in Erwartungen, Bedürfnisse und gewünschten Themen von Landwirtinnen und Landwirten an die Weiterbildung und Beratung. Die Offizialberatung spielt im Bereich der Schaf- und Ziegenhaltung eine untergeordnete Rolle. Größtenteils wurden Weiterbildungen besucht, wobei die Bewertungen unterschiedlich eingestuft wurden. Es spannt sich ein weiter Bogen von hoher Zufriedenheit bis hin zum Wunsch nach mehr Spezialisierung und Tiefe in der Weiterbildung und Beratung. Zu den präferierten Themen der Schaf- und Milchziegenbetriebe zählten die Tiergesundheit, Themen der Arbeitswirtschaft, das Förderungswesen und die Lebensqualität. In Bezug auf die Methoden und Formen des Wissenstransfers kristallisierten sich vor allem zwei Kanäle als besonders wichtig heraus: der Erfahrungsaustausch unter Landwirtinnen und Landwirten sowie die Beratung durch Tierärztinnen und Tierärzte. Eine sehr große Nachfrage besteht bei fachlich kompetenten Spezialberatungen, die praxisnah durchgeführt werden sollten. Ein großer Anteil der Befragten gibt an, für derartige Angebote bezahlen zu wollen. Es kann also gesagt werden, dass qualitätsvolle Beratung etwas kosten darf, sofern die Bedürfnisse gestillt und Lösungen für die Betriebe gefunden werden.

Berichtsdateien

STUDIE_SCHAFE_und_ZIEGEN.pdf

Autor/innen

Leopold Kirner; Michael Prodinger; Veronika Hager