Die Abbildung zeigt eine Österreichkarte, wo die untersuchten Standorte lokalisiert sind und welche Nutzungsarten vorliegen.

© Umweltbundesamt

Harmonisierte Methoden für Plastik und Mikroplastik in Böden (PLASBo)

Aufgrund der geringen Abbaubarkeit ist Kunststoff (Plastik) allgegenwärtig in unserer Umwelt, auch in Böden. Die Quantifizierung einer möglichen Plastikverunreinigung stellt die Basis für die Bewertung potenzieller Risiken und das Ableiten von Maßnahmen dar. Die Erhebung dieser Verunreinigung erfordert robuste Methoden zur Probenahme und Analytik, eine Herausforderung, besonders in einer heterogenen Matrix wie Boden. Im Rahmen des Bund-Bundesländer-Kooperationsprojekts PLASBo „Harmonisierte Methoden für Plastik und Mikroplastik in Böden“ wurde eine einheitliche Probenahmemethode für Böden zur anschließenden Untersuchung auf (Mikro)Plastik entwickelt und eine kostengünstige und fachlich abgesicherte Routineanalytik für Plastik >1 mm etabliert. 


Es wurden Bodenproben von 113 Standorten verschiedener Nutzungsarten in Österreich analysiert und Einflussfaktoren für mögliche Plastik- und Mikroplastikverunreinigungen erarbeitet. Das Ergebnis: eine erste solide Datenbasis zur Verunreinigung von Böden mit Plastik und Mikroplastik in Österreich und die bisher europaweit umfassendste Erhebung zu (Mikro)Plastik in Böden.

Es ist zu empfehlen, die im Rahmen des Projekts erarbeiteten Methoden für die Probenahme von Böden und Analyse von Mikroplastik als Grundlage für die Erstellung einer ÖNORM heranzuziehen. Parallel sollten die Ergebnisse auch in die Arbeitsgruppen des Europäischen Normungsinstituts einfließen, um die Harmonisierung auf europäischer Ebene zu forcieren.


Die Ergebnisse des Projekts zeigen das Ausmaß der Mikroplastikverunreinigung in ausgewählten österreichischen Böden. Die Verunreinigungen sind stark durch die Nutzungsarten und Bewirtschaftung der Flächen geprägt. Häufig ist die Mikroplastikverunreinigung bereits visuell erkennbar. Die Ergebnisse legen nahe, den Eintrag von Mikroplastik zu verhindern und zu minimieren, zumal einmal in die Umwelt gelangtes Mikroplastik nicht mehr entfernt werden kann. Die Analyse von negativen als auch positiven Beispielen kann zur Ableitung von geeigneten Maßnahmen beitragen. Politische Rahmenbedingungen für die Umsetzung von Maßnahmen wurden geschaffen und sind weiterzuentwickeln, zahlreiche Initiativen und Interessensträger:innen widmen sich diesem relevanten Thema, um Umwelt und Gesundheit vorsorglich zu schützen. Ein wesentlicher Aspekt liegt auch in der Bewusstseinsbildung und Verbreitung der Ergebnisse.

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