PLASBo: Harmonisierte Methoden für Plastik und Mikroplastik in Böden
Projektleitung
Helene Walch
Forschungseinrichtung
UBA GmbH
Projektnummer
101513Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Amt der Burgenländischen Landesregierung| Amt der Kärntner Landesregierung| Amt der Niederösterreichischen Landesregierung| Amt der Oberösterreichischen Landesregierung| Amt der Salzburger Landesregierung| Amt der Steiermärkischen Landesregierung| Amt der Tiroler Landesregierung| Amt der Vorarlberger Landesregierung| Amt der Wiener Landesregierung| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
Allgemeine Projektinformationen
Schlagwörter (deutsch)
Plastik, Kunststoff, Mikroplastik, Probenahme, Analytik, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Boden, österreichweit, Bodendaten
Titel (englisch)
Harmonised methods for plastics and microplastics in soil
Abstract (englisch)
Plastics in soil do not add any value to soil fertility or soil health. On the contrary, literature suggests that plastics in soil pose negative effects on soil physical and chemical parameters and soil organisms.
The aim of this project is gather first practical knowledge on soil plastic pollution by investigating around 100 different soils across Austria. As a starting point, a standardised sampling instruction for (micro-) plastic analysis in soils of different origin will be developed and tested.
Visual methods for investigation of plastics >1 mm according to existing methods will be applied and verified with material specification using infrared spectroscopy. Microplastic particles in the range of 0.05 – 1 mm will be analysed with FT-IR microspectroscopy and imaging. On selected sites, the amount of tire wear particles will be quantified.
Projektziele
Mit diesem Forschungsvorhaben soll ein österreichweit harmonisiertes Konzept zur Bestimmung von Plastik und Mikroplastik in Böden erarbeitet und getestet werden sowie erste österreichweite Daten erhoben und ausgewertet werden. Dazu sind folgende Schritte vorgesehen:
• Entwicklung einer einheitlichen und validen Probenahmemethodik für unterschiedlich genutzte Böden, die im Speziellen auf die Anforderungen für die anschließende Untersuchung auf Plastik und Mikroplastik Rücksicht nimmt.
• Beim Nachweis von Kunststoffen werden Teilchen bis mindestens 50 µm Größe betrachtet. Neben der Aufklärung eines möglichen Zusammenhangs zwischen dem Vorhandensein von größeren Plastikteilen und Mikroplastik wird insbesondere angestrebt eine kostengünstige und fachlich abgesicherte Routineanalyse für Plastik größer 1 mm zu erarbeiten.
• Für die Vielfalt von Standorten (auf die Bundesländer verteilt) und Nutzungsvarianten der Böden (Land-/Forstwirtschaft, Stadt, etc.) werden österreichweit ca. 100 Proben entnommen und untersucht.
• Durch die strukturierte Erfassung und Bereitstellung der ersten Untersuchungsdaten in BORIS wird die Grundlage geschaffen, um die Belastung von Böden mit Plastik und Mikroplastik in weiterführenden Projekten umfassender zu erheben, zu dokumentieren und gemeinsam auszuwerten. (Hinweis: keine repräsentative Untersuchung mit 100 Proben im Rahmen dieses Projekts möglich)
• In der Zusammenschau von Standortcharakteristik und -historie und den ermittelten Plastikkonzentrationen werden mögliche konkrete bzw. diffuse Plastikeintragspfade bewertet.
• Einbettung der Projektergebnisse in den internationalen Stand des Wissens zu Plastik im terrestrischen Umfeld sowie den erforschten Auswirkungen von Plastik (insbesondere Mikroplastik) auf Boden und Bodenlebewesen.
Praxisrelevanz
Die Projektergebnisse werden bieten:
• Die Ausarbeitung einer standardisierten Probenahme sowie einer kostengünstigen Routineanalyse für Plastik > 1mm im Zuge des Projekts kann als Grundlage für zukünftige Untersuchungen sowie zur Diskussion von Grenzwerten von Plastik in Böden dienen.
• Eine vereinheitlichte Routineanalyse für Plastik >1 mm ermöglicht die Untersuchung von Verdachtsflächen im Zuge des Bodenschutzes.
• Die gewonnenen Ergebnisse können zur Bewertung möglicher Eintragspfade von Plastik in Böden heranzogen werden. Dadurch können Vorschläge zur Minimierung der Bodenbelastung durch Plastik und Mikroplastik sowie mögliche Handlungsempfehlungen bei der Verwendung von kunststoffbasierten Betriebsmitteln, Sekundärrohstoffdüngemitteln etc. abgeleitet werden.
• Die gewonnen Daten stellen - dokumentiert in vergleichbarer Form via BORIS - eine stets verfüg- und erweiterbare Datenbasis für verschiedenste Fragestellungen dar.
• Die Ergebnisse des Projekts sollen zudem zu einem gesteigerten Bewusstsein der Thematik von Plastikbelastungen in Böden führen.