Adulter Huchen gefangen während des Monitorings in der TRaisen, Herbst 2023

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Etablierung einer Gründerpopulation des Huchens (Hucho hucho L.) im Mündungsabschnitt der Traisen – unter besonderer Berücksichtigung von natürlicher Reproduktion und „Homing“

Der Huchen (Hucho hucho L.) ist eine endemische Art des Donaueinzugsgebietes, seine weltweite Verbreitung somit ausschließlich auf das Donau-System (Donau und Zubringer) beschränkt. Der schon ob seiner Größe besonders eindrucksvolle „Donau-Lachs“ ist in seinem gesamten Verbreitungsgebiet hochgradig vom Aussterben bedroht. Der Erhaltungszustand der Huchenbestände wird im aktuellen Bericht der europäischen FFH-Richtlinie insgesamt mit „unfavourable-bad“ eingestuft.

Aufgrund seiner hohen Ansprüche an den Lebensraum, das Kontinuum und die Nahrungsverfügbarkeit ist der Huchen auch ein hervorragender Indikator für intakte Fließgewässerstrecken und stellvertretende Schlüsselart („umbrella species“) für andere Arten mit ähnlichen Lebensraumansprüchen. Da Österreich im Zentrum der Verbreitung des Huchens liegt, ergibt sich auch eine hohe Verantwortung für den Erhalt bzw. die Wiederherstellung der Bestände dieser „Flaggschiffart“.

Der im Rahmen des LIFE+ Projekts neu gestaltete Traisen Unterlauf wird dem Huchen zukünftig wieder geeigneten Lebensraum bieten. Die Initiierung einer Gründerpopulation in der Unteren Traisen ist daher übergeordnetes Ziel vorliegenden Projektantrages. In der Traisen liegt aktuell lediglich ein kleiner, auf einzelnen Individuen im Mittellauf basierender Restbestand des Huchens vor. Die Bestanddichte wird derzeit aber keinesfalls dem Status als Leitart der Unteren Traisen gerecht. Entsprechenden Verbesserungen wird durch das beantragte Projekt Rechnung getragen.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen beinhalten sowohl Artenschutzaspekte als auch autoökologische und fischereiwirtschaftliche Fragestellungen:

Die Projektziele waren die Initiierung einer reproduktiven Huchenpopulation durch den Besatz von Augenpunkteiern und -jungfischen, die Untersuchung von Lebensraumwahl und Wanderverhalten und ein vergleich von Eibesatz-Methode mit dem Besatz von Jungfischen. Während sich die Umsetzung der Vermehrungsstrategie und Besatzmaßnahmen als erfolgversprechend erwies, konnten bisher nur einzelne Individuen in der Traisen beobachtet werden. Eine Bewertung der Strategie und damit fundierte Empfehlungen sind daher auf der Basis der im Projekt gesammelten Monitoringdaten leider nicht möglich.

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