Geruchsausbreitungsrechnung eines Schweinemastbetriebs mittels GRAL/GRAMM. Dargestellt sind Zonen höherer (rot, orange) und geringer (hellblau, dunkelblau) Belastung. Die Geruchsfahne ist im Wesentlichen durch die vor Ort herrschende südöstliche Hauptwindrichtung geprägt.

© Dietmar Öttl

Etablierung des Softwarepakets GRAL/GRAMM zur Berechnung von Luftschadstoffimmissionen

Im Fokus des Projektes E-GRAL stand die Etablierung des Ausbreitungsberechnungstools GRAMM/GRAL an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein. Das Programmpaket (GRAMM = Windfeldmodell, GRAL = Ausbreitungsberechnungsprogramm) wird in der behördlichen Praxis zur Immissionsberechnung von Luftschadstoffen, in erster Linie bei Fragestellungen zu Geruch und Staub, im Rahmen von Bau- und Beschwerdeverfahren, herangezogen und repräsentiert den diesbezüglichen Stand der Technik. 


GRAL (Grazer Lagrange Modell) wurde an der TU-Graz entwickelt, wird fortlaufend dem aktuellen Wissensstand in der Immissionsberechnung von Luftschadstoffen angepasst und ist in zahlreichen Ausbreitungsexperimenten auf seine Praxistauglichkeit hin untersucht worden. Die Etablierung und Nutzung des Softwarepakets GRAL/GRAMM an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein erfolgte in Form der Bearbeitung eines konkreten Falles – verschiedene lüftungstechnische Szenarien an einem Mastgeflügelbetrieb, die sich auf die Geruchsimmissionssituation auswirken, wurden untersucht.

Beim betrachteten Praxisbetrieb handelt es sich um einen Mastgeflügelbetrieb in der Südoststeiermark, der, auf Grund seiner Größe, der Beckenlage des Standortes und der  nahegelegenen Nachbarschaft vor immissionstechnischen Herausforderungen steht. In  mehreren Gebäuden wird, z. T. auf mehreren Ebenen, Mastgeflügel gehalten; die Abluftführung ist komplex. Die älteren Stallungen weisen horizontal und vertikale Ausblasöffnungen auf, die neueren Gebäude werden durch vertikale Kamine über First entlüftet. Um die immissionstechnischen Anforderungen zu erfüllen ist es erforderlich, dass der Mastgeflügelbetrieb Änderungen am Betriebskonzept bzw. ablufttechnische Adaptierungen durchführt. Die möglichen Variantenberechnungen zur immissionstechnischen Absicherung des Betriebes (Reduktion der Tierzahlen, Erhöhung der Kamine, Einbau von Nachleiträdern zur Erhöhung der Abluftfahne) waren Teil des Projektes und dienten der Aneignung der erforderlichen Nutzerkenntnisse für die Verwendung und Anwendung von GRAL/GRAMM an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein.

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