Zuckerrübenblatt mit Befall von Cercospora beticola.

© Josef Rieppl, Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH

Entwicklung alternativer Möglichkeiten zum Schutz der Zuckerrübe gegen pilzliche Krankheitserreger

Die Blattfleckenkrankheit der Zuckerrübe, ausgelöst durch Cercospora beticola, kann im pannonischen Zuckerrübenanbaugebiet Ertragsverluste von bis zu 30% verursachen. Ziel des Projektes ist die Erarbeitung einer Behandlungsstrategie sowohl für konventionell als auch biologisch wirtschaftende Rübenanbauern, die auf die Anfälligkeit der jeweils angebauten Zuckerrübensorte abgestimmt ist, um die Rüben möglichst effizient und kostengünstig gesund zu erhalten und gleichzeitig Resistenzbildungen gegen Wirkstoffe zu minimieren. Erste Ergebnisse im Arbeitspaket Fungizide belegen, dass beide eingesetzten Sorten deutliche Ertragsreaktionen auf die Fungizidanwendungen zeigen. Es konnte zwischen den Sorten Befallsunterschiede festgestellt werden, diese sind jedoch deutlich kleiner als die Unterschiede aufgrund der Fungizidbehandlung. Es zeigte sich auf allen drei Standorten, dass der überwiegende Anteil der Fungizidwirkung mit dem Wirkstoff Kupferoxychlorid erzielt wurde. Auf den stärker befallenen Standorten konnte auch mit den besten Fungizidvarianten der Cercospora-Befall unter der Schadschwelle von 5 % Befallsstärke bei der Ernte gehalten werden. Im Arbeitspaket Sorte zeigen die Ergebnisse des Versuchsjahres 2020 sehr deutlich, dass alle Sorten/​Prüfstämme, unabhängig in ihrer Einstufung für Cercospora-Blattflecken, positiv auf fungiziden Blattschutz reagieren. Diese Reaktion ist am Versuchsort Oberhausen durch die mehrfache Fungizidapplikation und den dadurch gesünderen Rübenbestand zur Ernte hin viel deutlicher ausgeprägt. Es zeigt weiter, dass bei unzureichendem Blattschutz das Leistungspotential der einzelnen Sorten/​Prüfstämme nicht ausgeschöpft werden kann. Eine wirtschaftliche Darstellung ist unter Einbeziehung des Rübenpreises derzeit noch nicht möglich und wird im zweiten Zwischenbericht angeführt. Weiters ist zu erkennen, dass kein Prüfobjekt aufgrund ihrer Ausprägungsstufe für die Krankheit mit einem geringeren Fungizidaufwand ihre volle Leistung erbringen kann.

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