Schafe und Ziegen im Weideversuch

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Einfluss der Fütterung von Milchschafen und -ziegen auf die Nährstoffeffizienz, Umweltwirkung und Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion im Vergleich zur Milchkuh

Die Schaf‐ und Ziegenmilchproduktion in Österreich hat in den letzten 20 Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Entscheidend für eine nachhaltige und wirtschaftliche Milchproduktion ist eine hohe Effizienz in der Produktion. Aus diesem Grund wurde in diesem Forschungsprojekt die Futteraufnahme, Milchleistung, Effizienz und Stoffwechselgesundheit von Milchschafen und Milchziegen bei unterschiedlicher Fütterung untersucht. Insgesamt wurden in diesem Projekt je 32 Milchschafe und Milchziegen verwendet, welche gleichmäßig auf vier Futtergruppen aufgeteilt wurden: Fütterung im Stall mit 5, 20 oder 40 % Kraftfutteranteil in der Ration (Futtergruppen S05, S20 und S40) sowie Vollweidehatung im Sommer (Futtergruppe W05, Winterfütterung wie S05‐Gruppe). Alle Tiere erhielten dasselbe Grundfutter (Mischung aus Grassilage, Maissilage und Heu) und die Kraftfutterzuteilung wurde an den Laktationsverlauf angepasst. Vom jedem Tier wurden mindestens drei Laktationen untersucht, wobei ein Tier über den gesamten Versuchszeitraum immer dasselbe Futter erhielt.

Bei beiden Tierarten war die Grundfutteraufnahme in den S05‐ und S20‐Gruppen am höchsten. Die Fütterung von hohen Kraftfutteranteilen führte zu einer Grundfutterverdrängung. Besonders niedrig war die Grundfutteraufnahme bei den Weideziegen. Die Gesamtfutteraufnahme und die Lebendmasse nahmen bei beiden Tierarten mit steigendem Kraftfutteranteil zu und waren ebenfalls in der Weidegruppe am niedrigsten. Bei beiden Tierarten hatten die Tiere der S40‐Gruppe die höchste Milchleistung und die Weidetiere die niedrigste, wobei die Weideziegen hinsichtlich der Milchleistung besonders stark abfielen. Die Laktationsleistungen der S05‐ und S20‐Gruppen lagen dazwischen und unterschieden sich nicht. Bei den Weidetieren wurden hohe Fett‐, Eiweiß‐ und Harnstoffgehalte in der Milch festgestellt. Bei hohem Kraftfutteranteil zeigte sich zudem ein hoher Eiweißgehalt in der Schafmilch sowie ein niedriger Fettgehalt in der Ziegenmilch. Die Körpermasse‐Effizienz war bei beiden Tierarten bei hohen Kraftfutteranteilen am höchsten. Hinsichtlich Futter‐ und Energieeffizienz schnitt dagegen, speziell bei den Schafen, die S05‐Gruppe am besten ab. Bei den Ziegen wies die Weidegruppe die mit Abstand ungünstigsten Effizienzparameter auf. Abschließend lässt sich sagen, dass hohe Kraftfutteranteile in der Ration zwar Futteraufnahme und Milchleistung fördern, hinsichtlich Futter‐ und Energieeffizienz sind jedoch geringe Kraftfutteranteile von Vorteil.

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