Zukunft Bio 2030: "Zukunft Bio 2030": Umsetzung von ausgewählten Maßnahmen zur Stärkung der biologischen Landwirtschaft in Österreich

Projektleitung

Susanne Kummer

Forschungseinrichtung

Forschungsinstitut für biologischen Landbau

Projektnummer

101797

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Die Entwicklung der biologischen Landwirtschaft in Österreich ist eine Erfolgsgeschichte: Auf Ebene der Bio-Flächenanteile ist Österreich Spitzenreiter innerhalb der EU. Auch das Gesamtvolumen des Biomarktes und der Konsum von Bioprodukten stiegen kontinuierlich über die letzten Jahre. Die Förderung der biologischen Landwirtschaft hat positive Effekte auf verschiedene übergeordnete Ziele der Bundesregierung bezüglich Nachhaltigkeit, Regionalität, Klimaschutz, Biodiversitätsförderung, Umwelt- und Bodenschutz sowie artgemäße Tierhaltung. Die biologische Wirtschaftsweise nimmt außerdem auf EU-Ebene eine Vorreiterrolle für eine dringend notwendige Ökologisierung der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion ein (siehe „Farm to Fork“-Strategie).

Das BMLRT hat das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL beauftragt, Vorschläge für Handlungsoptionen und konkrete Maßnahmen für die weitere Entwicklung der biologischen Landwirtschaft in Österreich bis 2030 zu formulieren. Von den sieben Maßnahmenthemenschwerpunkten, die in der bereits abgeschlossenen Studie „Stärkung der biologischen Landwirtschaft in Österreich bis 2030“ (Kummer et al., 2021) herausgearbeitet wurden, sollen nun insgesamt vier Maßnahmen aus den Maßnahmenkategorien Außer-Haus-Verpflegung, Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung sowie Bildung und Beratung umgesetzt werden oder zumindest so weit konzipiert werden, dass sie im nächsten Schritt umsetzbar sind. Begleitend zum Bioaktionsprogramm 2023 können auf diese Weise für die weitere Förderung der biologischen Produktion Erfolge sichtbar gemacht werden.


Das Projekt „Zukunft Bio 2030“ beinhaltet vier Arbeitspakete (AP):
AP 1: Maßnahmen zur Vernetzung von Forschung, Beratung und Bildung zur biologischen Landwirtschaft durch einen verstärkten Austausch zwischen den beteiligten Akteur:innen;

AP 2: Erstellung eines Konzepts zur Ernährungsbildung über biologische Lebensmittel für Lehrlinge des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) in Zusammenarbeit mit dem LEH;

AP 3: Erstellung eines Konzepts und Pilotumsetzung zum Ausbau des Bio-Anteils in der öffentlichen Verpflegung von Bundeseinrichtungen;

AP 4: Umsetzung einer rechtsverbindlichen Bio-Zertifizierung in der Gastronomie inklusive Gastronomie der Hotellerie durch die Vernetzung der maßgeblichen Akteur:innen in einem moderierten Prozess.

Schlagwörter (deutsch)

Biologische Landwirtschaft, Lebensmittelsystem, Bio-Kennzeichnung, Außer-Haus-Verpflegung, Bildung und Beratung, Forschung, Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung, Wissenssysteme

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Implementation of selected measures to strengthen organic agriculture in Austria

Abstract (englisch)

The development of organic agriculture in Austria is a success story: At the level of organic land share, Austria is the leader within the EU. The total volume of the organic market and the consumption of organic products also increased continuously over the past years. The promotion of organic farming has positive effects on various overarching goals of the federal government with regard to sustainability, regionality, climate protection, biodiversity promotion, environmental and soil protection, and sustainable animal husbandry. Organic farming also plays a pioneering role at EU level for the urgently needed greening of agriculture and food production (see "Farm to Fork" strategy).

The BMLRT has commissioned the Research Institute of Organic Agriculture FiBL to formulate proposals for concrete measures for the further development of organic agriculture in Austria until 2030. Of the seven focal points for action identified in the study "Strengthening Organic Agriculture in Austria by 2030" (Kummer et al., 2021), a total of four measures from the categories out-of-home catering, public relations and awareness-raising, and education and extension are now to be implemented or at least designed to the extent that they can be implemented in the next step. Accompanying the Organic Action Program 2023 (Bio-Aktionsprogramm 2023), successes can be made visible in this way for the further promotion of organic production.


The project "Zukunft Bio 2030" comprises four work packages (WP):

WP 1: Measures to strengthen organic knowledge systems (research, extension and education) through an increased exchange between the actors involved;

WP 2: Developing a concept for nutrition education on organic food for apprentices of the food retail (supermarkets) in cooperation with the actors of Austrian food retail;

WP 3: Creation of a concept and pilot implementation for the expansion of organic shares in canteens of federal institutions;

WP 4: Implementation of a legally binding organic certification in catering and gastronomy including hotels by networking the relevant actors in a moderated process.

Schlagwörter (englisch)

Organic agriculture, Food system, Organic labelling, Knowledge systems and networks, Gastronomy and cantines, Research, Awareness raising, Education and training

Projektziele

Aufbauend auf der bereits abgeschlossenen Studie „Stärkung der biologischen Landwirtschaft in Österreich bis 2030“ (Kummer et al., 2021) sollen im Projekt "Zukunft Bio 2030" insgesamt vier Maßnahmen aus den Maßnahmenkategorien Außer-Haus-Verpflegung, Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung sowie Forschung, Bildung und Beratung umgesetzt werden oder zumindest so weit konzipiert werden, dass sie im nächsten Schritt umsetzbar sind. Begleitend zum Bioaktionsprogramm 2023 können auf diese Weise für die weitere Förderung der biologischen Produktion Erfolge sichtbar gemacht werden.

Praxisrelevanz

Die praktische Umsetzung konkreter Maßnahmen steht im Zentrum des Projektes. In AP.1 (Vernetzung von Forschung, Beratung und Bildung) wird auf besonders praxisrelevante Themen und Fragestellungen fokussiert. In AP.2 (Konzept zur Ernährungsbildung über Bio-Lebensmittel für Lehrlinge des LEH) wird ein in der Praxis der Lehrlingsausbildung umsetzbares Konzept entwickelt. In AP.3 geht es um Umsetzungsschritte zur Erhöhung des Bio-Anteils in Kantinen von Bundeseinrichtungen (wofür es konkrete Zielsetzungen im NaBe-Aktionsplan für die öffentliche Beschaffung gibt), und in AP.4 geht es darum, die Bio-Zertifizierung in der Gastronomie und Außer-Haus-Verpflegung zu ermöglichen, was im abgeschlossenen Projekt „Stärkung der biologischen Landwirtschaft in Österreich bis 2030“ (Kummer et al., 2021) von Akteur:innen des biologischen Lebensmittelsystems als zentral wichtige Maßnahme definiert wurde.

Berichte

Abschlussbericht , 30.11.2023

Kurzfassung

Abschlussbericht

Berichtsdateien

FiBL_Projektbericht_Zukunft-Bio_Dez-2022_final.pdf

Abstract (deutsch)

Die biologische Landwirtschaft hat sich in Österreich im internationalen Vergleich besonders stark entwickelt: 2021 wurden 26,6% der landwirtschaftlich genutzten Fläche und 21,9% der landwirtschaftlichen Betriebe biologisch bewirtschaftet (BML 2022a). Auf Ebene der Bio-Primärproduktion ist Österreich Spitzenreiter innerhalb der EU. Auch das Gesamtvolumen des Biomarktes und der Konsum von Bioprodukten stiegen kontinuierlich über die letzten Jahre: im Lebensmitteleinzelhandel, wo 2021 81% der Bioprodukte in Österreich gekauft wurden, lag der Bioanteil wertmäßig bei 11,3% (AMA Marketing 2022).

Ziel der vorliegenden Studie war es, ausgewählte Maßnahmen zum weiteren zielgerichteten Ausbau der biologischen Landwirtschaft in Österreich zu erarbeiten. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass für ein deutliches und zugleich ausgewogenes Wachstums der biologischen Landwirtschaft über die gesamte Wertschöpfungskette folgende Maßnahmenbündel als besonders zielführend
hervorzuheben sind:

  • Absatz von Bioprodukten in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) ausbauen
  • Kooperationen entlang von Wertschöpfungsketten verbessern
  • Bio-Wissenssysteme stärken

In diesen Bereichen besteht nach Einschätzung des Studienteams großes Entwicklungspotenzial aber auch Handlungsbedarf.

Abstract (englisch)

Organic agriculture has developed particularly strongly in Austria in an international comparison: in 2021, 26.6% of the agriculturally used area and 21.9% of the agricultural organisations were managed organically (BML 2022a). At the level of organic primary production, Austria is the frontrunner within the EU. The total volume of the organic market and the consumption of organic products also increased continuously over the last years: in the food retail sector, where 81% of organic products were purchased in Austria in 2021, the organic share by value was 11.3% (AMA Marketing 2022).

The aim of the present study was to develop selected measures for the further targeted expansion of organic agriculture in Austria. The study came to the conclusion that for a clear and at the same time balanced growth of organic agriculture across the entire value chain, the following bundles of measures are particularly goal-oriented are to be emphasized:

Expand sales of organic products in out-of-home catering (OOH).

  • Improve cooperation along value chains
  • Strengthen organic knowledge system

According to the study team, there is great development potential but also a need for action in these areas.

Autor/innen

Kummer, S.; Fičala, A.; Petrasek, R.; Bartel-Kratochvil, R.; Klingbacher, E.; Leitgeb, F.; Himmelfreundpointner, E.