Weinstöcke der Rebsorten Roesler und Pinot nova

© HBLAWO Mehofer

WT Weinbau: Wiss.Tätigkeiten im Bereich Weinbau

Projektleitung

Martin Mehofer

Forschungseinrichtung

HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg

Projektnummer

100774

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

a) Biomasse- und Nährstoffgehaltsermittlung von Rebschnittholz
Erhebung des anfallenden Rebschnittholzgewichtes, der Trockenmasse und des Nährstoffgehalts zur Bewertung der Verluste und notwendigen Ausgleichsdüngungsmaßnahmen bei alternativer Nutzung der anfallenden Biomasse bei sechs österreichischen Qualitätsweinrebsorten
b) Optimierung der Blattfläche zur Zuckerproduktion in den Beeren
Optimierung der Blattfläche unter Beachtung klimatischer Veränderungen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

a) Erhebung des anfallenden Rebschnittholzgewichtes, der Trockenmasse und des Nährstoffgehalts zur Bewertung der Verluste und notwendigen Ausgleichsdüngungsmaßnahmen bei alternativer Nutzung der anfallenden Biomasse bei sechs österreichischen Qualitätsweinrebsorten
b) Optimierung der Blattfläche unter Beachtung klimatischer Veränderungen

Praxisrelevanz

a) Neue Erkenntnisse über die Rebschnittholzmenge und den Nährstoffgehalt des Rebholzes österreichischer Qualitätsweinrebsorten
b) Neue Erkenntnisse zur optimalen Laubwandgestaltung unter Beachtung klimatischer Veränderungen

Berichte

Abschlussbericht , 29.02.2024

Kurzfassung

Im Frühjahr 2019 wurden bei der Pflanzung der Rebsorten Roesler und Pinot nova zwei unterschiedliche Hydrogele (Bodenhilfsstoffe) beigegeben. Dabei wurde ein Produkt in zwei unterschiedlichen Aufwandmengen eingesetzt. Am Ende des Pflanzjahres wurden die Trieblängen gemessen. Dabei zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Versuchsvarianten. Die mittleren Trieblängen lagen zwischen 99,6 und 104,4 cm. Auch bei den in den Folgejahren ermittelten Schnittholzgewichten gab es keine signifikanten Einflüsse der Hydrogele. Die Schnittholzgewichtsmittelwerte lagen im Jahr 2020 zwischen 0,0397 und 0,0529 kg/m², im Jahr 2021 zwischen 0,0742 und 0,1098 kg/m² und im Jahr 2022 zwischen 0,1556 und 0,1882 kg/m². Somit hatten die Hydrogele keine Effekte auf die Wuchskraft der Reben. Desweiteren zeigten sich weder bei den Gehalten an Stickstoff, Kalium, Magnesium, Calcium, Phosphor, Eisen, Kupfer, Zink, Mangan und Bor im einjährigen Rebschnittholz der Jahre 2019 bis 2023 noch bei den Blattnährstoffgehalten der Reben im dritten und vierten Standjahr signifikante Unterschiede zwischen den Versuchsvarianten. Nur bei der Rebsorte Roesler und nur im vierten Standjahr war der Kaliumgehalt bei den Varianten mit den Bodenhilfsstoffen signifikant erhöht. Die Nährstoffaufnahme der Reben wurde durch die Beigabe der Hydrogele bei der Rebenpflanzung somit weder positiv noch negativ beeinflusst. Bei den generativen Parametern Ertrag, Traubengewicht, 100-Beerengewicht, Mostgewicht und Gehalt an titrierbarer Säure und pH-Wert im Most waren ebenso keine eindeutigen Einflüsse der Hydrogele über alle Jahre feststellbar, auch wenn bei einzelnen Parametern in einzelnen Jahren signifikante Unterschiede vorhanden waren. Dasselbe war bei den Gehalten an Gesamtstickstoff, Kalium, Magnesium und Natrium im Most der Fall. Im Jahr 2022 traten sowohl bei Roesler als auch bei Pinot nova Sonnenbrandschäden an den Blättern auf. Aufgrunddessen fand der Blattfall zum Teil verfrüht statt und viele Beeren waren stark eingeschrumpft. Dabei hatten die bei der Pflanzung beigegebenen Hydrogele weder bei Roesler noch bei Pinot nova eine positive Wirkung hinsichtlich der Reduktion von Trockenschäden gezeigt. Zwischen den beiden Rebsorten zeigten sich allerdings starke Unterschiede. Die Trockenschäden waren bei Roesler als “mittel“ bis “stark“ und bei Pinot nova als “leicht“ bis “mittel“ einzustufen. Eine Option für zukünftige Untersuchungen mit derartigen Präparaten ist die Erhöhung der zur Pflanzung beigegeben Mengen. Eventuell kann damit eine entsprechende positive Wirkung für die Reben erzielt werden. Dabei ist eine Kostenkalkulation unbedingt erforderlich. Ein wesentlicher Faktor ist auch das natürliche bodenartbedingte Wasserspeichervermögen am Standort.

Berichtsdateien

Abschlussbericht-Hydrogele.pdf

Abstract (deutsch)

Im Frühjahr 2019 wurden bei der Pflanzung der Rebsorten Roesler und Pinot nova zwei unterschiedliche Hydrogele (Bodenhilfsstoffe) beigegeben. Am Ende des Pflanzjahres wurden die Trieblängen gemessen. Dabei zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Versuchsvarianten. Die mittleren Trieblängen lagen zwischen 99,6 und 104,4 cm. Auch bei den in den Folgejahren ermittelten Schnittholzgewichten gab es keine signifikanten Einflüsse der Hydrogele. Die Schnittholzgewichtsmittelwerte lagen im Jahr 2020 zwischen 0,0397 und 0,0529 kg/m², im Jahr 2021 zwischen 0,0742 und 0,1098 kg/m² und im Jahr 2022 zwischen 0,1556 und 0,1882 kg/m². Somit hatten die Hydrogele keine Effekte auf die Wuchskraft der Reben. Desweiteren zeigten sich weder bei den Gehalten an Stickstoff, Kalium, Magnesium, Calcium, Phosphor, Eisen, Kupfer, Zink, Mangan und Bor im einjährigen Rebschnittholz der Jahre 2019 bis 2023 noch bei den Blattnährstoffgehalten der Reben im dritten und vierten Standjahr signifikante Unterschiede zwischen den Versuchsvarianten. Nur bei der Rebsorte Roesler und nur im vierten Standjahr war der Kaliumgehalt bei den Varianten mit den Bodenhilfsstoffen signifikant erhöht. Die Nährstoffaufnahme der Reben wurde durch die Beigabe der Hydrogele bei der Rebenpflanzung somit weder positiv noch negativ beeinflusst. Bei den generativen Parametern Ertrag, Traubengewicht, 100-Beerengewicht, Mostgewicht und Gehalt an titrierbarer Säure und pH-Wert im Most waren ebenso keine eindeutigen Einflüsse der Hydrogele über alle Jahre feststellbar, auch wenn bei einzelnen Parametern in einzelnen Jahren signifikante Unterschiede vorhanden waren. Im Jahr 2022 traten sowohl bei Roesler als auch bei Pinot nova Sonnenbrandschäden an den Blättern auf. Aufgrunddessen fand der Blattfall zum Teil verfrüht statt und viele Beeren waren stark eingeschrumpft. Dabei hatten die bei der Pflanzung beigegebenen Hydrogele weder bei Roesler noch bei Pinot nova eine positive Wirkung hinsichtlich der Reduktion von Trockenschäden gezeigt. Zwischen den beiden Rebsorten zeigten sich allerdings starke Unterschiede. Die Trockenschäden waren bei Roesler als “mittel“ bis “stark“ und bei Pinot nova als “leicht“ bis “mittel“ einzustufen. Eine Option für zukünftige Untersuchungen mit derartigen Präparaten ist die Erhöhung der zur Pflanzung beigegeben Mengen.

Abstract (englisch)

In the spring of 2019, two different hydrogels (soil additives) were added when planting the grape varieties Roesler and Pinot nova. One product was used in two different application rates. The shoot lengths were measured at the end of the planting year. There were no significant differences between the trial variants. The mean shoot lengths were between 99.6 and 104.4 cm. There were also no significant influences of the hydrogels on the pruning wood weights determined in the following years. The average pruning wood weight values were between 0.0397 and 0.0529 kg/m² in 2020, between 0.0742 and 0.1098 kg/m² in 2021 and between 0.1556 and 0.1882 kg/m² in 2022. The hydrogels therefore had no effect on the vigor of the vines. Furthermore, there were no significant differences between the trial variants in the levels of nitrogen, potassium, magnesium, calcium, phosphorus, iron, copper, zinc, manganese and boron in the one-year-old pruning wood from 2019 to 2023, nor in the leaf nutrient levels of the vines in the third and fourth year of the trial. Only in the Roesler grape variety and only in the fourth trial year the potassium content was significantly increased in the variants with the soil additives. Thus the nutrient uptake of the vines was neither positively nor negatively influenced by the addition of the hydrogels during vine planting. The generative parameters yield, cluster weight, 100-berries-weight, must weight and titratable acidity and pH value in the must were also not clearly influenced by the hydrogels across all years, even if there were significant differences in individual parameters in individual years. The same was the case for the levels of total nitrogen, potassium, magnesium and sodium in the must. In 2022, sunburn damages occurred on the leaves of both Roesler and Pinot nova. As a result, leaf fall occurred prematurely in some cases and many berries were severely shriveled. The hydrogels added during planting did not have a positive effect on reducing drought damages neither with Roesler nor with Pinot nova. However, there were strong differences between the two grape varieties. The drought damages were classified as "medium" to "severe" for Roesler and "slight" to "medium" for Pinot nova. One option for future studies with such preparations is to increase the quantities added to the planting. 

Autor/innen

HR Dipl.-Ing. Martin Mehofer