Woodsheep: 'Waldschaf-Tweed' - ein Projekt zur Erhaltung wertvoller Trockenmagerrasen
Projektleitung
Beate BERGER
Forschungseinrichtung
Direktion Raumberg-Gumpenstein
Projektnummer
10196Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Allgemeine Projektinformationen
Abstract (deutsch)
Anhand des Projektes \"Waldschaftweed\" (Gemeinschaftsprojekt der Naturschutzjugend Haslach, der ARGE Waldschaf und der Textilwerkstatt Haslach) soll eine Fallstudie über indirekte Fördermassnahmen in der Generhaltungszucht und fächerübergreifende Nutzung gefährdeter Haustierrassen zur Veröffentlichung bei der OECD erstellt werden.
Schlagwörter (deutsch)
Genetische Ressourcen, Naturschutz, Schafwolle, Tweed
Titel (englisch)
A new tweed from 'Woodsheep' wool – Quality production and the use of a sheep genetic resource for extensive pasturing
Abstract (englisch)
A case study for the OECD showing the possibilities of indirect incentive measures in conservation of Farm Animal Genetic resources combined with landscaping, socio-economic aspects and quality production.
Projektziele
Anhand eines Fallbeispiels soll eine Studie für die OECD betreffend positive indirekte Anreize zur Erhaltung der Biodiversität in der Landwirtschaft angefertigt werden. Als Grundlage dient das Gemeinschaftsprojekt 'Waldschaf-Tweed' der Naturschutzjugend (NJ) Haslach, der Arbeitsgemeinschaft der Waldschafzüchter und der Textilwerkstatt Haslach. Dieses Projekt beinhaltet folgende Aspekte:
- Erhaltung der seltenen Nutzttierrasse Waldschaf in situ
- Erhaltung und ggf. Wiederansiedlung des böhmischen Enzians (G. bohemica) auf den Naturschutzflächen der NJ Haslach durch extensive Beweidung
- Nachhaltige Nutzung der anfallenden Schafwolle durch Entwicklung, Produktion und Vermarktung eines 'Waldschaf-Tweeds'.
- Beschäftigung von Behinderten im sozio-ökonomischen Projekt Textilwerkstatt Haslach.
- Erhaltung der seltenen Nutzttierrasse Waldschaf in situ
- Erhaltung und ggf. Wiederansiedlung des böhmischen Enzians (G. bohemica) auf den Naturschutzflächen der NJ Haslach durch extensive Beweidung
- Nachhaltige Nutzung der anfallenden Schafwolle durch Entwicklung, Produktion und Vermarktung eines 'Waldschaf-Tweeds'.
- Beschäftigung von Behinderten im sozio-ökonomischen Projekt Textilwerkstatt Haslach.
Praxisrelevanz
INternationale Veröffentlichung über die OECD
Berichte
Kurzfassung
Im oberösterreichischen Mühlviertel wurde ein Qualitätsproduktionsprojekt zur Erhaltung wertvoller Trockenmagerrasen initiiert. Auf diesen Weiden befinden sich die letzten Vorkommen des Böhmischen Enzians (G. bohemica) in Österreich, zusätzlich kommen hier bis zu 200 Grasarten und bis zu 300 Schmetterlingsarten vor. Seit 1993 werden von der Naturschutzjungend Haslach Waldschafe, eine seltene österreichische Nutztierrasse, auf diesen Weiden eingesetzt. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Waldschafzüchter und der Österreichischen Nationalgesellschaft für Generhaltung (ÖNGENE) wird ein Erhaltungszuchtprogramm durchgeführt, das im Rahmen der ÖPUL- Maßnahme Haltung und Aufzucht gefährdeter Nutztierrassen subventioniert wird. Die anfallenden Lämmer werden als Qualitätsfleisch in der Region vermarktet. Für die Wolle wurde eine Vermarktungsschiene über die Produktion eines hochqualitativen Tweeds aufgebaut um über den Verkauf von Wollprodukten ein zusätzliches Einkommen für die Schafzüchter zu sichern. Alle Verarbeitungsschritte der Rohwolle bis zum fertigen Produkt werden in der Textilwerkstatt Haslach durchgeführt. Die Textilwerkstatt Haslach beschäftigt in einer strukturschwachen Region bis zu 8 Behinderte im Rahmen der Wollverarbeitung.
Um das Produkt 'Waldschaf-Tweed' besser zu vermarkten wurde im Rahmen der Agraria 2002 bei der Bundesschau der gefährdeten Rassen eine umfassende Produktpräsentation mit der Landesinnung der oberösterreichischen Schneider in Anwesenheit des Landeshauptmannes durchgeführt.
Die Hauptprobleme liegen derzeit in der Erfassung der Rohwolle und der geringen verfügbaren Produktmenge.
Das Beweidungsprojekt 'Böhmischer Enzian' ist erfolgreich, die Bestände haben sich auf den beweideten Flächen stabilisiert.