Vielfaltsaaten: Begleitsaaten im Trockengebiet - Pflanzenvielfalt, Stickstofflieferer oder Wasserverbraucher?

Projektleitung

Alexander Eder

Forschungseinrichtung

Bundesamt für Wasserwirtschaft

Projektnummer

101991

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft 

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Ziel von Vielfaltsaaten ist ein nachhaltiges Produktionssystem mit Begleitsaaten zu entwickeln, um die Pflanzenvielfalt in der Fruchtfolge zu erhöhen. Zusätzlich kann das Begleitsaatsystem mit Leguminosen zur Stickstoffversorgung der Hauptkultur beitragen und gleichzeitig den Nitrateintrag ins Grundwasser verhindern (Couëdel et al., 2018). Weiters können die Begleitsaaten die Biodiversität und die Abundanz von Regenwürmern erhöhen (Euteneuer et al., 2020) und dadurch die Bodenqualität durch Bodenaggregatbildung steigern (Arai et al., 2018). Bei der Entwicklung des Begleitsaatsystems ist die Berücksichtigung des Klimas und den Auswirkungen des Klimawandels im Produktionsgebiet essentiell (Schönhart et al., 2014), um Wasserstress zu vermeiden und die Wassernutzungseffizienz zu erhöhen (Bodner et al., 2015). Hauptziel ist es die Bodenfruchtbarkeit und die Ertragsstabilität zu fördern, im Einzelnen untersucht werden die Auswirkungen von Begleitsaatsystemen mit unterschiedlichen Düngerregimen auf i) das Wachstum und den Ertrag der Hauptkulturen, ii) den Stickstoffgehalt im Boden und in der Hauptkultur, iii) das Bodenwasser und iv) die Regenwurmpopulation.

Schlagwörter (deutsch)

Begleitsaaten, Stickstoffaustrag, Nmin, Pflanzenwasserbedarf, Stickstoffversorgung

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Companion seeding in semi-arid areas - plant diversity, nitrogen supplier or water consumers?

Abstract (englisch)

The aim of this project is to develop a sustainable production system with companion seeds in order to increase plant diversity in crop rotation. In addition, the companion seeds including legumes can contribute to the nitrogen supply of the main crop and prevent nitrate input into the groundwater (Couëdel et al., 2018). Furthermore, the companion seeds can increase the biodiversity and abundance of earthworms (Euteneuer et al., 2020) and thereby increase soil quality through soil aggregate formation (Arai et al., 2018). When developing the companion seeding system it is essential to consider the climate and the effects of climate change in the production area (Schönhart et al., 2014) in order to avoid water stress and increase water use efficiency (Bodner et al., 2015). The main aim is to establish a fertile soil and stable yield. In particular, the effects of companion seeding systems with different fertilizer regimes on i) the growth and yield of the main crops, ii) the nitrogen content in the soil and in the main crop, iii) the soil water and iv ) the earthworm population will be investigated.

Schlagwörter (englisch)

companion seeding, Nitrogen leaching, plant available nitrogen, plant water uptake, nitrogen balance

Projektziele

Ziel von Vielfaltsaaten ist ein nachhaltiges Produktionssystem mit Begleitsaaten zu entwickeln, um die Pflanzenvielfalt in der Fruchtfolge zu erhöhen. Zusätzlich kann das Begleitsaatsystem mit Leguminosen zur Stickstoffversorgung der Hauptkultur beitragen und gleichzeitig den Nitrateintrag ins Grundwasser verhindern (Couëdel et al., 2018). Weiterhin können die Begleitsaaten die Biodiversität und die Abundanz von Regenwürmern erhöhen (Euteneuer et al., 2020) und dadurch die Bodenqualität durch Bodenaggregatbildung steigern (Arai et al., 2018). Bei der Entwicklung des Begleitsaatsystems ist die Berücksichtigung des Klimas und den Auswirkungen des Klimawandels im Produktionsgebiet essentiell (Schönhart et al., 2014), um Wasserstress zu vermeiden und die Wassernutzungseffizienz zu erhöhen (Bodner et al., 2015). Hauptziel ist es die Bodenfruchtbarkeit und die Ertragsstabilität zu fördern, im Einzelnen untersucht werden die Auswirkungen von Begleitsaatsystemen mit unterschiedlichen Düngerregimen auf i) das Wachstum und den Ertrag der Hauptkulturen, ii) den Stickstoffgehalt im Boden und in der Hauptkultur, iii) das Bodenwasser und iv) die Regenwurmpopulation.
Damit beinhaltet Vielfaltsaaten folgende 'sustainable development goals' SDGs:
SDG 2.4 Nachhaltigkeit der Systeme der Nahrungsmittelproduktion sicherstellen, durch resiliente Methoden zum Erhalt der Ökosysteme und der pflanzlichen Produktion.
SDG 6.4 Effizienz der Wassernutzung durch ein nachhaltiges Wassermanagement.
SDG 15 Landökosysteme erhalten, Bodendegradation verhindern und die Biodiversität erhalten.

Praxisrelevanz

Vielfaltsaaten wird Erkenntnisse zum Einsparungspotential zur Stickstoffdüngung, zum Wasserverbrauch von Begleitsaaten liefern und damit zur Ressourcenschonung betragen. Desweitern kann durch die verwendete Fruchtfolge die Ertragsstabilität von Winterweizen im Begleitsaatsystem abgeschätzt werden. Zusätzlich wird überprüft, ob Begleitsaaten durch die Erhöhung der Pflanzenvielfalt auch die Regenwurmpopulation fördern. Da der Versuch im pannonischen Trockengebiet durchgeführt wird, sind die Ergebnisse auf den ganzen pannonischen Raum übertragbar und ebenso zentral für ähnliche vulnerable Trockengebiete.

Der Verein Boden.Leben (Verein für klimaangepasste und aufbauende Landwirtschaft) unterstütz das Projekt Vielfaltsaaten mit der Expertise aus der landwirtschaftlichen Praxis und bei der Verbreitung der Ergebnisse (AP-4 Verbreitung). Boden.Leben hat ein breites Mitgliedernetzwerk und mehrere Kommunikationskanäle, wie Newsletter, Facebook, Webinare und Feldtage, die für die Verbreitung der Projektergebnisse genutzt werden können. Zusätzlich bietet die transnationale Fachveranstaltung Soil Evolution die Gelegenheit Ergebnisse und entsprechende Feldvorführungen zu präsentieren (Österreich-2024; Deutschland-2026).