Torfersatz: Upcycling und alternative ressourcenschonende Industrie- und Naturmaterialien für Gartenbausubstrate

Forschungseinrichtung

Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau und Österreichische Bundesgärten

Projektnummer

102049

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft 

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Pflanzen die in Kulturgefäßen wachsen benötigen Spezialsubstrate. Bisher wurde aufgrund seiner optimalen pflanzenbaulichen Eigenschaften hauptsächlich Torf verwendet. Da es sich dabei um einen fossilen Rohstoff, bei dem CO2 freigesetzt wird, handelt, muss nach Alternativen gesucht werden. Um ökologisch unbedenklichere Materialien im Gartenbau zu verwenden sind umfangreiche Tests und Untersuchungen notwendig. Es sollen in Kooperation mit professionellen Substratherstellern spezielle Mischungen von bisher wenig oder gar nicht untersuchten Substanzen hergestellt und untersucht werden. Ziel ist den Erwerbsgärtnereien optimale Erden für ihre pflanzlichen Kulturen zur Verfügung zu stellen.

Das Projekt besteht aus 3 Teilen:
1. es sollen nach umfangreicher Recherche zu alternativen Substanzen verschiedene Stakeholder aus diversen Bereichen des Gartenbaus als Kooperationspartner gefunden werden.
2. sollen über einen Zeitraum von 3 Jahren jährlich 3 mal die jeweiligen saisonalen Pflanzen mit unterschiedlichen torffreien Mischungen getestet werden.
3. im letzten Schritt sollen die Ergebnisse publiziert, in Workshops der Branche näher gebracht, und die bereit gestellten Mischungen mittels Musterbepflanzungen öffentlich zugänglich gemacht werden.

Ziel ist ein ökologisch vertretbares Endprodukt für gärtnerische Erden zu finden.

Schlagwörter (deutsch)

Torfersatz, Pflanzenerden, Gartenbau

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Upcycling and alternative resource-saving industrial and natural materials for horticultural substrates

Abstract (englisch)

Plants that grow in culture containers need special substrates. So far, mainly peat has been used because of its optimal plant-growing properties. Since this is a fossil raw material that releases CO2, alternatives must be sought. In order to use ecologically safer materials in horticulture, extensive tests and investigations are necessary. In cooperation with professional substrate manufacturers, special mixtures of substances that have so far been little or not at all investigated are to be produced and examined. The aim is to provide commercial gardeners with optimal soils for their plant cultures.

The project consists of 3 parts:
1. after extensive research on alternative substances, various stakeholders from diverse areas of horticulture are to be found as cooperation partners.
2. over a period of 3 years, the respective seasonal plants are to be tested 3 times a year with different peat-free mixtures.
3. In the last step, the results are to be published, brought closer to the industry in workshops, and the mixtures provided are to be made publicly accessible by means of sample plantings.

The aim is to find an ecologically acceptable end product for horticultural soils.

Schlagwörter (englisch)

horticulture, peat substitute, plant substrate

Projektziele

Es sollen in Kooperation mit professionellen Substratherstellern spezielle Mischungen von bisher wenig oder gar nicht untersuchten Substanzen hergestellt und untersucht werden. Ziel ist den Erwerbsgärtnereien optimale Erden für ihre pflanzlichen Kulturen zur Verfügung zu stellen.

Praxisrelevanz

Die Gartenbaubranche und ins besonders die gewerblichen Gärtnereien stehen unter großem Druck, gänzlich auf Torf zu verzichten. Gleichzeitig sind die (End-)Abnehmer nicht bereit, Qualitätseinbußen in Kauf zu nehmen. Es sind daher Alternativen zu Torf gefragt, die kalkulierbare und gleichbleibende Eigenschaften besitzen. Bei Kompost z.B. ist nicht vorhersehbar, wann und in welcher Größenordnung er die Inhaltsstoffe freisetzt. Holzfasern, sind übrigens in vielen Bereichen gefragte Rohstoffe, benötigen viele Prozess-Schritte (thermisch und chemisch), um eine Stabilisierung zu erzielen. Dadurch ist ein ökologisch sinnvoller Einsatz nicht gegeben. Bei Kokosfasern würden zwar die gartenbaulichen Eigenschaften entsprechen, allerdings spricht der lange Transportweg gegen einen Einsatz (es müsste allerdings in die Berechnung des Co2-Fussabdrucks auch mit einberechnet werden, dass Kokosfasern sonst als Müll verbrannt werden…). Es sind zwar in Teilbereichen gute Erfolge mit Alternativprodukten erzielt worden, aber kein Zuschlagsstoff oder eine Kombination verschiedener Materialien konnte bislang an die positiven Eigenschaften von Torf herankommen. Da es in Deutschland mit Ende 2029, Anfang 2030 zu einem großflächigen Verbot von Torf bzw. Torfeinsatz kommen soll (in Großbritannien ist ein ähnliches Verbot bereits in Kraft) drängt die Zeit zur Findung alternativer Stoffe.