SEMSEX: Sexing von Ziegensperma mit Dichtegradientenzentrifugation

Projektleitung

Beate BERGER

Forschungseinrichtung

HBLFA Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

101632

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Schlagwörter (deutsch)

Ziegensperma, Sexing, Dichtegradientenzentrifugation, Tiefgefrierkonservierung

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Sexing of Buck Semen by Density Gradient Centrifugation

Abstract (englisch)

The project aims at increasing the number of female kids. Male kids of intensive dairy goat breeds are currently not fit for marketing. Reduction of the number of male kids in relation to female kids would increase the income of dairy goat farmers and lessen the animal welfare problems concerning male kids. Density gradient centrifugation could be a method to separate sperm cells with X and Y chromosome. A ready made set of reagents will be checked vor validity of results by in vitro and insemination trials. In case of positive results the method will be integrated into the routine production of goat semen at the AI centre at Thalheim.

Projektziele

Überprüfung und ggf. Etablierung einer Labormethode zum Sexing von Ziegensperma mit Dichtegradientenzentrifugation. Das gesexte Sperma wird tiefgefrierkonserviert und steht der Ziegenzucht zur Verfügung.

Praxisrelevanz

Neben einer besseren Rentabilität in der Milchziegenzucht kann durch den gezielten Einsatz gesexten Sperma auch in der Erhaltungszucht die Zahl der Kitze mit dem unerwünschten Geschlecht gesenkt werden. Damit können Anpaarungen bei seltenen Ziegenrassen wesentlich effizienter zur Verbesserung der genetischen Vielfalt in der nächsten Generation beitragen.

Berichte

Abschlussbericht , 31.05.2022

Kurzfassung

In dem Versuch wurde die Dichtegradientenzentrifugation als Methode zur Trennung von männlich und weiblich determinierten Spermien überprüft. Es wurden 597 Portionen gesextes Sperma von 4 Böcken produziert. Die Erfolgskontrolle der Zentrifugation wurde mit einem an der Veterinärmedizinischen Universität Wien entwickelten PCR-Test durchgeführt. Besamungsversuche in der Ziegenherde der HBLFA Raumberg-Gumpenstein und in an dem Projekt teilnehmenden Betrieben blieben trotz guter Motilität nach dem Auftauen erfolglos. Eine Lebend/Tot-Färbung von Auftausperma (Kovacs u. Foote 1992) zeigte eine starke Schädigung der Samenzellen, insbesondere der Kopfkappen und Köpfe, bei den untersuchten Ejakulaten aller verwendeter Böcken. Derzeit ist die verwendete Methode zum Sexing von Ziegensperma nicht praxisreif, weiterführende Untersuchungen werden empfohlen.

Berichtsdateien

Abschlussbericht_SEMSEX_final.pdf

Abstract (deutsch)

Zusammenfassung

Männliche Kitze werden in der Zucht von Milchrassen vielfach zum Problem. Die Verwertungsmöglichkeiten für die stoffumsatzbetonten Kitze sind nicht rentabel, bzw. ethisch bedenklich. Die Verwendung von gesextem Sperma kann einen Ausweg aus dieser Situation bieten. Die in der Rinderzucht erfolgreich verwendete Durchflusszytometrie ist für Ziegensperma zu langsam. Daher wurde in dem Versuch die Dichtegradientenzentrifugation als Methode zur Trennung von männlich und weiblich determinierten Spermien überprüft. Es wurden 597 Portionen gesextes Sperma von 4 Böcken produziert. Die Erfolgskontrolle der Zentrifugation wurde mit einem an der Veterinärmedizinischen Universität Wien entwickelten PCR-Test durchgeführt. Besamungsversuche in der Ziegenherde der HBLFA Raumberg-Gumpenstein und in an dem Projekt teilnehmenden Betrieben blieben trotz guter Motilität nach dem Auftauen erfolglos. Eine Lebend/Tot-Färbung von Auftausperma (Kovacs u. Foote 1992) zeigte eine starke Schädigung der Samenzellen, insbesondere der Kopfkappen und Köpfe, bei den untersuchten Ejakulaten aller verwendeter Böcken. Derzeit ist die verwendete Methode zum Sexing von Ziegensperma nicht praxisreif, weiterführende Untersuchungen werden empfohlen.

Abstract (englisch)

Summary

Male kids are an unwanted by-product of dairy-goat breeding. The possibilities to use kids from high-turnover breeds are not profitable and/or ethical. The use of sexed semen could offer a solution. In commercial cattle breeding flow-cytometry is used successfully, but the method is too slow and therefore not suitable for buck semen. In this trial density gradient centrifugation is used to sort male and female determined sperm cells. 597 doses of sexed semen from 4 bucks were produced. For quality control a PCR-test for male and female sperm was developed at the vetmeduni Vienna. Fertility was tested in the goat herd of the AREC Raumberg-Gumpenstein and farms joining the project, showing no pregnancy in the inseminated goats. The live/dead staining (Kovacs u. Foote 1992) showed heavily damaged acrosomes and sperm heads in all ejaculates of all bucks in the trial. Currently the sexing method for goat semen cannot be recommended for practical use, further investigations are needed.

Autor/innen

Beate Berger, Leopold Podstatsky-Liechtenstein, Sven Budik, Markus Gallnböck, Josef Stöckl