RAALSA-II: Ein regionalisiertes Produktions- und Einkommenssimulationsmodell für den österreichischen Agrarsektor

Projektleitung

Markus Hofreither

Forschungseinrichtung

Universität für Bodenkultur - Department Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Institut für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung

Projektnummer

1319

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

A regionalised Production and Income Simulation Model for the Austrian Agricultural Sector

Projektziele

Ziel des Projektes ist es ein Simulationsmodell zu entwickeln, mit dem Preis- und Politikszenarien für den österreichischen Agrarsektor simuliert werden können. Als Ergebnis sollte das Modell Produktions- und Einkommenseffekte sowohl auf regionaler Ebene (Gemeinden, Bezirken, Bundesländern usw.) als auch nach strukturellen Gesichtspunkten gegliedert (nach Betriebsgrößen, Erwerbsart, Erschwerniszonen, usw.) liefern.
Arbeitsschritte:
- Bestimmung der typischen Betriebe
- Entwicklung des Betriebsmodules (Lineare Programme)
- Entwicklung des Hochrechnungsmodules
- Entwicklung der Benutzeroberfläche
- Zusammenführung der Module
- Durchführung der Testläufe
- Erstellung des Projektberichtes

Praxisrelevanz

Das Modell soll dazu beitragen, Maßnahmen im Bereich der Agrarpolitik zielgerechter zu gestalten. Dadurch können einerseits die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel der Agrarpolitik effizienter genutzt, andererseits insbesondere Einkommens- und Strukturziele aber auch Umweltziele in der Landwirtschaft besser erreicht werden.

Berichte

Abschlussbericht , 15.11.2005

Kurzfassung

Im politischen Entscheidungsprozess werden zunehmend datenintensive und computerunterstützte Analysen eingesetzt, um komplexe Zusammenhänge in einer zielgerichteten Politikgestaltung berücksichtigen zu können. Dabei werden vermehrt Instrumente eingesetzt, die direkt bei den Akteuren ansetzen. Um möglichst gute Ergebnisse zu erzielen sind Informationen aus regelmäßigen und systematischen Datenerhebungen nötig. Ziel des gegenständlichen Forschungsprojekts ist die Entwicklung eines Modells, mit dem Preis- und Politikszenarien für den österreichischen Agrar- und Forstsektor simuliert werden können. Dabei sollen Produktions- und Einkommenseffekte sowohl auf der betrieblichen und regionalen Ebene als auch nach strukturellen Gesichtspunkten gegliedert (nach Betriebsgrößen, Erwerbsart, usw.) dargestellt werden können. Auf der Basis von einzelbetrieblichen Erhebungen und Standardauswertungen, werden für Österreich typische land- und forstwirtschaftliche Betriebe abgeleitet und beschrieben. Das Betriebsoptimierungssystem FAMOS versucht den typischen Betrieb mit seinen historisch beobachteten Produktions- und Einkommensmöglichkeiten abzubilden. Diese werden überwiegend von Standort, Ausstattung, Kapital und Arbeitskräften bestimmt. Die Auswahl einzelner Betriebsaktivitäten erfordert physisch limitierende Ressourcen und andere operationale Inputs, welche ein oder mehrere Outputs produzieren. Die Koeffizienten der Betriebsaktivitäten werden im Zuge statistischer Analyseverfahren, Literaturrecherchen und Experteneinschätzungen ermittelt. Um von den einzelbetrieblichen Ergebnissen des Betriebsmodells auf eine regionale, sektorale oder strukturelle Ebene zu gelangen, wird ein Verfahren verwendet, das von den offiziellen Daten der Agrarstrukturerhebung ausgeht, und lediglich die Änderungen aus dem Betriebsmodell übernimmt. Durch dieses Verfahren kann einerseits eine gute Übereinstimmung mit offiziellen Daten gewährleistet werden, andererseits wird der spätere Einbau eines Strukturmoduls erleichtert, da eine beobachtete Betriebsstruktur vom Modell genau wiedergegeben werden kann. Der wissenschaftliche Wert des Modells liegt vor allem in der Möglichkeit es mit anderen ökonomischen und biophysikalischen Modellen und Datensystemen (z.B. Landwirtschaftliche Gesamtrechnung) zu verbinden. Damit könnte die Kausalkette ökonomischer und umweltbedingter Zusammenhänge mit zusätzlichen Dimensionen (Boden, Klima etc.) verlängert werden. FAMOS ist somit ein Werkzeug, das kausale Zusammenhänge zwischen anreizorientierten Instrumenten, den Reaktionen der Landwirte und den wirtschaftlichen und umweltrelevanten Konsequenzen herstellen kann. Damit ist eine Grundlage geschaffen, die eine regelmäßige Datenerneuerung und Modellentwicklung erleichtert und für begleitende Politikanalysen herangezogen werden kann. Die ersten FAMOS Anwendungen setzten sich mit der Umsetzung der letzten GAP-Reform auseinander. Die Ergebnisse zeigen, dass der durchschnittliche Zahlungsanspruch der Modellbetriebe 168 €/ha beträgt und zwischen 0 und >1000 €/ha schwankt. Die Auswirkungen auf die betrieblichen Gesamtdeckungsbeiträge variieren deutlich. Im Schnitt sinken sie um 1,4%. Der Grenznettonutzen des Bodens sinkt ebenfalls durchschnittlich um 3,6%, was vor allem auf die extensivere Landbewirtschaftung und die veränderten Produktpreise zurückzuführen ist.

Berichtsdateien

1319.pdf

Autor/innen

Markus Hofreither, Martin Kniepert, Ulrich Morawetz, Erwin Schmid, Franz Weiss