ProPIG: ERA-NET CORE Organic II: Betriebsspezifische Strategien zur Reduktion des Umwelteinflusses durch Verbesserung von Tiergesundheit, Wohlergehen und Ernährung von Bioschweinen

Projektleitung

Christine Leeb

Forschungseinrichtung

Universität für Bodenkultur

Projektnummer

100811

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Ziel des Projektes ist es, die Interaktion zwischen Tiergesundheit und Wohlergehen mit Fütterung und Umweltwirkung zu untersuchen. Dazu soll:
1. die Tier-Umwelt -Interaktion in drei verschiedenen Haltungsystemen (indoor/teilweise indoor/outdoor) in acht europäischen Ländern beschrieben und analysiert werden.
2. Betriebsspezifische Strategien entwickelt und implementiert werden, um die Umweltwirkung von biologisch gehaltenen Schweinen durch Verbesserung von Tiergesundheit, Wohlergehen, Fütterung und Management zu reduzieren.
3. Dissemination von Wissen an nationale Beratungsorganisationen und LandwirtInnen

Schlagwörter (deutsch)

pigs, organic, environmental impact, improvement

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Farm specific strategies to reduce environmental impact by improving health, welfare and nutrition of organic pigs

Abstract (englisch)

Robust and competitive organic pig production needs to encompass low environmental impacts and good animal health and welfare. In theory, improving animal health and welfare reduces environmental impacts through decreased medicine use, improved growth rates and feed conversion efficiency.
In organic pig production, health and welfare improvements must be implemented through preventive approaches, optimal disease management and innovative systems regarding outdoor areas. This poses a challenge to the farms. Together, organic regulations, different national welfare regulations and different building traditions have promoted the development of a variety of housing systems, outdoor rearing and management strategies across the EU. The relative environmental impacts of these have not been quantified. This diversity offers real potential to aid improvement, if the ‘best’ can act as role models for others, which might be more effective than adapting practice derived from experimental systems. This project includes data recording on organic pig farms, calculations of nutrient balances and Life Cycle Assessment for several contrasting scenarios and the development and evaluation of farm specific improvement strategies.
Husbandry systems will be defined, (e.g. outdoor / partly outdoor / indoor with concrete outside run). After development of on-farm assessment protocols a cross-sectional survey and a prospective cohort study will be carried out on about 25 farms of each system across eight different European countries. Environmental impacts will be assessed using both Life Cycle Assessment and calculations of nutrient balances at farm and outdoor area level. Animal health and welfare will be evaluated from outcome measures. Results will be fed back to farmers as benchmarking reports, based on which the farmer will decide farm specific goals and strategies to achieve these. As an outcome all farms create their individual health, welfare and environmental plan, which will be reviewed after one year to allow continuous development.
The relationship between health, welfare and environmental impacts will be examined. Thereby, farms can be grouped based on common housing and management characteristics, and groups be compared regarding outcome parameters. Furthermore, the effect of farming system on health, welfare and environmental impact will be assessed. The farm specific strategies will be evaluated by assessing within-farm improvement in measured criteria over 12 months. Dissemination activities will include the development of a decision support tool for improvement of environmental impact and a summary of successful improvement strategies.
The proposed project will take a holistic approach and combine several key objectives: management of outdoor areas, disease prevention, optimizing nutrition and innovative interacting strategies for improvement to support extension services.

Projektziele

Robuste und konkurrenzfähige ökologische Schweineproduktion muss sich durch niedrige Umweltauswirkungen und gute Tiergesundheit und -wohlergehen auszeichnen. Verbesserungen von Gesundheit und Wohlergehen sollten theoretisch Umweltauswirkungen reduzieren, jedoch wurde dies bisher nicht auf Praxisbetrieben verifiziert. Das Ziel dieses Projektes ist es, den Zusammenhang von Tiergesundheit und Wohlergehen mit Fütterung und Umweltauswirkungen auf Bioschweinebetrieben zu untersuchen, und ein Werkzeug zur Verbesserung dieser Bereiche zu entwickeln und zu verbreiten.
Nach der Entwicklung des Erhebungsprotokolles wird auf je ca. 25 Betrieben pro Haltungssystem (Freiland / teilweise Freiland / Stallhaltung mit Betonauslauf) in acht europäischen Ländern eine Querschnittsstudie und eine prospektive Kohortenstudie durchgeführt werden. Die Umweltauswirkungen werden mit Ökobilanzen und Nährstoffbilanzen auf Betriebs- und Freilandflächenniveau erfasst werden. Tiergesundheit und Wohlergehen werden anhand von klinischen Beurteilungen und ausgewählten Verhaltensparametern beurteilt werden. Die Ergebnisse werden den LandwirtInnen in Form eines Berichtes vorgestellt, anhand dessen der/die LandwirtIn betriebsspezifische Ziele und Maßnahmen festlegen wird. Diese werden in einem individuellen Betriebsplan dokumentiert, welcher nach einem Jahr nachbearbeitet wird, um eine kontinuierliche Verbesserung zu ermöglichen. Die statistische Auswertung wird Faktorenanalyse, multiple Korrenspondenzanalyse und multivariate gemischte Modelle umfassen. Die betriebsspezifischen Strategien werden anhand der Bewertung der Verbesserung des Betriebes in den gemessenen Parametern über 12 Monate evaluiert werden.
Schwerpunkt der Ergebniskommunikation werden neben den betriebsspezifischen Plänen ein Entscheidungshilfe-Werkzeug für die Verbesserung von Umweltauswirkungen und eine Zusammenfassung von erfolgreichen Verbesserungsmaßnahmen in Form von Handlungsempfehlungen sein.

Praxisrelevanz

Berichte

Abschlussbericht , 31.03.2015

Kurzfassung

Ziel von ProPIG war die Untersuchung des Zusammenhangs von Tiergesundheit und Wohlergehen mit Fütterung und Umweltauswirkungen auf Bioschweinebetrieben in der EU. Dabei wurden drei typische Haltungssysteme identifiziert und verglichen: Stallhaltung mit Auslauf (IN), teilweise Freilandhaltung (POUT) und Freilandhaltung (OUT). Die Erhebungsprotokolle wurden in eine Software für Datenerhebung und direkte Rückmeldung inklusive Benchmarking integriert (PigSurfer). Nach Training der Beobachter wurden 74 Betriebe in acht Ländern je drei Mal besucht. Bei den Besuchen wurden Daten erhoben (Interview, Direktbeurteilung, Aufzeichnungen, Futter- und Bodenproben), die Ergebnisse in betriebsindividuellen Berichten mit Benchmarking rückgemeldet, Betriebs-Pläne verfasst, und die Betriebe nach einem Jahr re-evaluiert. Generell waren Gesundheit und Wohlbefinden der Schweine auf den meisten Betrieben gut. Beim Vergleich der Systeme hatten OUT-Schweine teilweise bessere Gesundheit, IN-Schweine teilweise bessere Produktivität, und POUT lagen zumeist dazwischen. „Life cycle assessment“ der Treibhauspotentiale zeigte mehr Variation innerhalb als zwischen Systemen. Somit können in allen Systemen gute Werte erreicht werden. POUT hatten niedrigeres Versauerungspotential als IN und niedrigeres Eutrophierungspotential als OUT. N-Bilanzen unterschieden sich nicht, jedoch hatten IN bessere P-Bilanzen. Eine Clusteranalyse der Umweltauswirkungen ermittelte drei Cluster mit höheren, mittleren und niedrigeren Emissionen, wobei in allen Clustern ähnlich viele Systeme waren. Es wurde kein signifikanter Zusammenhang zwischen Gesundheit/Wohlergehen und Umweltauswirkungen gefunden. Es wurden zwei Instrumente für Landwirte und Berater entwickelt: Ein Handbuch mit praktischen Informationen und Tipps zur Verbesserung von Gesundheit, Wohlergehen und Produktivität in allen Systemen, und eine „Entscheidungshilfe zur Reduzierung von Umweltauswirkungen“, die Problem-Bereiche identifiziert, Maßnahmen vorschlägt und mit weiteren Informationen vernetzt.

Berichtsdateien

COII_l_Final_report_ProPIG.pdf

Autor/innen

Christine Leeb, Davide Bochicchio, Gillian Butler, Sandra Edwards, Barbara Früh, Mirjam Holinger, Gudrun Illmann, Armelle Prunier, Tine Rousing, Gwendolyn Rudolph, Sabine Dippel

Annex_4E_ProPIG_Handbook.pdf

Autor/innen

PropIG Consortium

Abschlussbericht , 31.12.2014

Kurzfassung

Ziel von ProPIG war die Untersuchung des Zusammenhangs von Tiergesundheit und Wohlergehen mit Fütterung und Umweltauswirkungen auf Bioschweinebetrieben in der EU. Dabei wurden drei typische Haltungssysteme identifiziert und verglichen: Stallhaltung mit Auslauf (IN), teilweise Freilandhaltung (POUT) und Freilandhaltung (OUT). Die Erhebungsprotokolle wurden in eine Software für Datenerhebung und direkte Rückmeldung inklusive Benchmarking integriert (PigSurfer). Nach Training der Beobachter wurden 74 Betriebe in acht Ländern je drei Mal besucht. Bei den Besuchen wurden Daten erhoben (Interview, Direktbeurteilung, Aufzeichnungen, Futter- und Bodenproben), die Ergebnisse in betriebsindividuellen Berichten mit Benchmarking rückgemeldet, Betriebs-Pläne verfasst, und die Betriebe nach einem Jahr re-evaluiert. Generell waren Gesundheit und Wohlbefinden der Schweine auf den meisten Betrieben gut. Beim Vergleich der Systeme hatten OUT-Schweine teilweise bessere Gesundheit, IN-Schweine teilweise bessere Produktivität, und POUT lagen zumeist dazwischen. „Life cycle assessment“ der Treibhauspotentiale zeigte mehr Variation innerhalb als zwischen Systemen. Somit können in allen Systemen gute Werte erreicht werden. POUT hatten niedrigeres Versauerungspotential als IN und niedrigeres Eutrophierungspotential als OUT. N-Bilanzen unterschieden sich nicht, jedoch hatten IN bessere P-Bilanzen. Eine Clusteranalyse der Umweltauswirkungen ermittelte drei Cluster mit höheren, mittleren und niedrigeren Emissionen, wobei in allen Clustern ähnlich viele Systeme waren. Es wurde kein signifikanter Zusammenhang zwischen Gesundheit/Wohlergehen und Umweltauswirkungen gefunden. Es wurden zwei Instrumente für Landwirte und Berater entwickelt: Ein Handbuch mit praktischen Informationen und Tipps zur Verbesserung von Gesundheit, Wohlergehen und Produktivität in allen Systemen, und eine „Entscheidungshilfe zur Reduzierung von Umweltauswirkungen“, die Problem-Bereiche identifiziert, Maßnahmen vorschlägt und mit weiteren Informationen vernetzt.

Berichtsdateien

Annex_4_Handbook_for_Farmers_ProPig.pdf

Autor/innen

Früh, B. and ProPIG Consortium

2014_12_31_COII_l_Final_report_ProPIG_preliminary_version.pdf

Autor/innen

Christine Leeb, Gwendolyn Rudolph, Sandra Edwards, Gillian Butler, Tine Rousing, Sabine Dippel

Zwischenbericht , 30.04.2013

Kurzfassung

Zu Projektbeginn wurden die Haltungssysteme in verschiedene Kategorien unterteilt (Freiland / teilweise Freiland / Stallhaltung mit Auslauf). Nach der Entwicklung eines Betriebserhebungsprotokolls wurde eine Bestandsaufnahme und eine prospektive Kohorten- Studie auf insgesamt 75 Betrieben, mit jeweils ca. 25 Betrieben / Haltungssystem, in acht verschiedenen europäischen Ländern (A; CH; CZ, DE; DK; F, I; UK) durchgeführt. Die Tiergesundheit und das Tierwohl werden anhand klinischer Parameter und ausgewählter Verhaltensparameter beurteilt. Die Betriebsleiter erhalten die Ergebnisse in einer vergleichenden Darstellung mit den von ihnen festgelegten und erreichten Zielen. Ziel ist es, dass auf jedem Betrieb betriebsspezifische Verbesserungsstrategien zu Tiergesundheit-, Tierwohl- und Umweltmaßnahmen erstellt und nach einem Jahr evaluiert werden, um eine kontinuierliche Verbesserung zu erreichen. Die Umwelteinflüsse werden durch Life Cycle Assessments sowie Nährstoffbilanzen im Stall und im Außenbereich erfasst. Zur Wissensvermittlung an BioberaterInnen, Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern wird eine Entscheidungshilfe entwickelt, welche die Verbesserung der Umweltauswirkungen („Decision Support Tool“) und eine Zusammenfassung der erfolgreichen Verbesserungsstrategien („Handbuch der Verbesserungsstrategien“) aufzeigt.

Berichtsdateien

Annex_1_Qualitative_Farmer_Questionaire__deutsch.pdf

Autor/innen

Barbara Früh et al.

Annex_2_Animal_based_Scoring_sheet.pdf

Autor/innen

Leeb et al

Annex_3_Vegetation_Cover_sheet.pdf

Autor/innen

Dourmad et al

Annex_4_Handbook_Pigsurfer.pdf

Autor/innen

Dippel und Strack

Betriebsplan_Beispiel_O?sterreich.pdf

Autor/innen

Rudolph et al

Propig_Zwischenbericht_Osterreich_ueberarbeitet.pdf

Autor/innen

Christine Leeb; Gwendolyn Rudolph; Christoph Winckler