Projekt-97: Wildökologisches Monitoring im Nationalpark Donau-Auen (Jahr 2002-2003)

Projektleitung

Walter Arnold

Forschungseinrichtung

Veterinärmedizinische Universität Wien - Forschungsinstitute Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie

Projektnummer

4019

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Im Kreise des Jagdausschusses des Nationalparks Donau-Auen wurde vorgeschlagen, die Fährtenkartierung als einen weiteren wichtigen Baustein neben Stichprobeninventur, Kontrollzaunsystem und Wildzählung in das Gesamtkonzept des Wildtiermonitorings aufzunehmen. Das Vorkommen von Waldarten, deren unterschiedliche Konzentration, Wildbewegungen und Dichteschwankungen sollten mit Hilfe der Methode der Fährtenkartierung im Zuge von mehreren Kartierungen pro Jahr und über die Jahre hinweg dokumentiert werden. Die Ergebnisse sollten eine Hilfestellung für Wildtier-Managementmaßnahmen im und um den Nationalpark darstellen.

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2003

Kurzfassung

Entsprechend dem Nationalpark-Managementplan ist es im Rahmen des Wildtiermonitorings im Nationalpark Donau-Auen notwendig, jährliche Aufnahmen auf den eingerichteten Verbisskontrollflächen (Vergleichsflächenverfahren) zur Erfassung des Wildeinflusses auf die Vegetation durchzuführen. Auf Vergleichsflächenpaaren (gezäunt – ungezäunt) wurde eine Erhebung des Vegetationszustandes zur objektiven Beurteilung des Wildeinflusses auf die Waldentwicklung im Nationalpark Donau-Auen durchgeführt. Der vorliegende Bericht enthält Ergebnisse von 101 Vergleichsflächenpaaren, die nach ihrer Errichtung und Ersterhebung im Jahr 1999 nun im Jahr 2002 zum vierten Mal einer Vegetationserhebung unterzogen worden sind. Von den ursprünglich 109 Flächenpaaren sind sechs wegen Zaunbeschädigung und Schalenwildzugänglichkeit ausgefallen, zwei Flächenpaare sind dem Äser entwachsen. Durch diese Veränderung der Kontroll-flächenanzahl können die hier berechneten Werte geringfügig von den entsprechenden Werten früherer Auswertungen abweichen. Die vorliegende Auswertung umfasst somit den Vergleich von Erst-, Zweit-, Dritt- und Vierterhebung, der somit eine Beobachtungsdauer (Waldentwicklungsdauer) von drei Jahren umfasst. Die Daten wurden von zwei eingeschulten Aufnahmeteams mit je zwei Personen in der Zeit zwischen Anfang Oktober und Anfang Dezember erhoben. Zusammenfassung, Schlussfolgerung Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Verbissdruck des Schalenwildes auf die Waldvegetation im letzten Beobachtungsjahr weiter erhöht. Gemessen an den für den Nationalpark Donau-Auen geltenden Zielen und Toleranzgrenzen ergibt sich aufgrund der Auswertung des Vergleichsflächenverfahrens nach dem dritten Untersuchungsjahr eine unbefriedigende Situation im Hinblick auf den Einfluss des Schalenwildes auf die Entwicklung der Waldvegetation im Nationalpark. Die Höhe des Bestandes an wiederkäuendem Schalenwild ist für die Harte Au derzeit nicht nationalparkverträglich. Diese Waldgesellschaft (Verjüngungszieltyp) kann sich nicht auf überwiegender Fläche ihres Vorkommens ohne schalenwildbedingte Probleme standortgemäß erneuern und entwickeln. Es besteht Handlungsbedarf im Schalenwildmanagement, so, dass im Nationalpark der Anteil der „Schadensflächen“ in keiner Waldgesellschaft (Verjüngungszieltyp) 50% erreicht. Differenziert nach Gebieten zeigen sich deutliche räumliche Unterschiede in den Auswirkungen des Schalenwildes auf die Waldvegetation. Diese kleinräumigen Unterschiede in der Verbissbelastung sollten zwar nationalparkintern kein Problem darstellen, könnten allerdings unter Umständen zu Problemen mit Nationalpark-Anrainern führen, wenn aus deren Sicht Wildschäden in der Land- und Forstwirtschaft durch lokal hohe Wildbestände oder anderenorts jagdlich zu geringe Wildbestände damit verbunden sind. Gravierende Wildschäden im Umfeld des Nationalparks, die eine Bestandesreduktion erfordern würden, sind den Verfassern allerdings nicht bekannt. Siehe auch: http://www.vu-wien.ac.at/i128/fiwi.htm

Berichtsdateien

4019_Donauauen_Wildoekologie.pdf

Autor/innen

Friedrich Reimoser, Susanne Reimoser, Horst Leitner, Bettina Schneiderbauer