Projekt-945: Einfluss von Fusarientoxinen auf die Mast- und Schlachtleistung von Mastputen
Projektleitung
Rudolf Leitgeb
Forschungseinrichtung
Universität für Bodenkultur - Department Nachhaltige Agrarsysteme Institut für Nutztierwissenschaften
Projektnummer
1104Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
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Allgemeine Projektinformationen
Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)
Titel (englisch)
Influence of fusariotoxins on the growing and slaughtering performance of turkeys
Projektziele
Erarbeitung und Empfehlung von Toleranzschwellen für fusariumkontaminierten Mais im Putenmastfutter auf Grundlage der Untersuchung der Mast- und Schlachtleistung und von Organveränderungen bei einem Mastversuch mit steigenden Gehalten an Mykotoxinen im Alleinfutter.
Berichte
Kurzfassung
Problem-/Aufgabenstellung:
Erarbeitung und Empfehlung von Toleranzschwellen für fusariumkontaminierten Mais im Putenmastfutter auf Grundlage der Untersuchung der Mast- und Schlachtleistung und von Organveränderungen bei einem Mastversuch mit steigenden Gehalten an Mykotoxinen im Alleinfutter.
Ergebnisse:
In einem Putenmastversuch wurden der Einfluss von unterschiedlichen Anteilen an hochkontaminiertem Futtermais in den Phasenfuttermischungen auf die Mast- und Schlachtleistung, die chemische Zusammensetzung des Schlachtkörpers, die organoleptischen Eigenschaften des Brustfleisches und der biochemische Status des Blutes untersucht. Im Versuch wurden 60 Puten in 4 Futtergruppen (FG) gehalten. In FG1 wurde unkontaminierter Futtermais, in FG2, FG3 und FG4 wurden 1/3, 2/3 und 3/3 des unkontaminierten Futtermaises durch kontaminierten Futtermais ersetzt. In Phasenfutter eins waren bei allen Futtergruppen 36,8%, im Phasenfutter zwei 48,9% und im Phasenfutter drei 59,3% Futtermais enthalten. Der belastete Futtermais war mit 4,94 mg Moniliformin, 3,24 mg Beauvericin, 2,02 mg Deoxynivalenol und 0,345 mg Fumonisin B1/kg kontaminiert.
Die Mastdauer betrug 11 Wochen. Bei Mastende waren die Tiere in den 4 Futtergruppen 6,71 kg, 6,26 kg, 6,33 kg und 6,27 kg schwer.
Der Futteraufwand/kg LM-Zuwachs lag analog bei 2,07 kg, 2,16 kg, 2,23 kg und 2,19 kg.
Beim prozentuellen Anteil der Ohne-Darm-Ware (OD-Ware) und grillfertigen Ware (OD-Ware ohne Kopf, Hals, Ständer und Innereien) am Nüchterngewicht traten zwi-schen den Futtergruppen keinerlei nennenswerte Unterschiede auf. Auf die Organgewichte (Herz, Leber, Bursa fabricius und Milz) und die Anteile wertvoller Teilstücke am Schlachtkörper hatte der mykotoxinkontamierte Futtermais keinen negativen Einfluss. Der TM-Gehalt in der OD-Ware nahm allerdings mit höherer Kontamination mit P=0,10 signifikant von 31,5 auf 30,1% ab.
Die organoleptischen Eigenschaften des Brustfleisches (Zartheit, Saftigkeit, Geschmack) wurden durch den kontaminierten Futtermais nicht beeinflusst. In der Tendenz wurden die belasteten Futtergruppen hinsichtlich Organoleptik besser bewertet als die unbelastete Futtergruppe (FG1). Auf den biochemischen Status der Tiere bei Mastende hatte der kontaminierte Futtermais ebenfalls keinen Einfluss.
Aus dem Versuch kann der Schluss gezogen werden, dass mykotoxinkontaminierter Mais in den ersten 8 Lebenswochen die LM-Entwicklung und den Futteraufwand/kg LM-Zuwachs negativ beeinflusst. Broiler und Puten zeigen unterschiedliche Empfindlichkeiten auf mykotoxinbelastete Futtermittel.