Projekt-87: Bio-Lebensmittel-Cluster Austria - Clusterentwicklungsprojekt zur Vorbereitung der Etablierung der österreichischen Bio-Lebensmittelproduktion auf nationalen und internationalen Märkten

Projektleitung

Hubert Bratl

Forschungseinrichtung

Invent GmbH - Institut für regionale Innovationen

Projektnummer

1219

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Bio-Food-Cluster Austria - Clustering in preparation of introducing Austrian Bio-Food in national and international markets

Projektziele

Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Entwicklungsdynamik der inländischen Bio-Lebensmittel-Wertschöpfungskette
Prüfung der künftigen Entwicklungsherausforderungen
Voraussetzungen für die Nutzung von Internationalisierungschancen nach Produktionssparten
Beitrag zur Einkommenssicherung österreichischer Bio-Anbieter in Landwirtschaft, Verarbeitung, Distribution sowie Großküchenverpflegung
Stärken- und Schwächenerhebung der aktuellen Entwicklungs-, Produktions- und Vermarktungsstrukturen der österreichischen Bio-Lebensmittel-Wertschöpfungskette
Vorbereitung des Bio-Lebensmittelclusters auf die Herausforderung auf nationalen und internationalen Märkten
Transfer von ausländischem Know-how an inländische Systempartner bei gleichzeitigem Aufbau von langfristigen Systembeziehungen

Berichte

Abschlussbericht , 01.11.2001

Kurzfassung

Österreich zählt zu den Vorreitern in der Produktion und Vermarktung von Bio-Lebensmitteln. Dafür stehen vor allem die hohe Anzahl der landwirtschaftlichen Produzenten und der hohe Anteil beim Konsum von Bio-Lebensmitteln. Dennoch stellt sich für das österreichische Bio-Lebensmittel-System die Frage nach dem 'Wie weiter?', angesichts Herausforderungen wie Exporte, Innovationen und Internationalisierung. Um auf den dynamischen Bio-Märkten wettbewerbs- und letztlich zukunftsfähig zu sein, sind Bio-Produkte von umfassender Qualität und Innovationen gefragt. Dies erfordert nicht nur die Erweiterung des Blickwinkels auf die gesamte Wertschöpfungskette, sondern darüber hinausgehend Verflechtungen und Kooperationen mit Systempartnern aus Forschung & Entwicklung, Qualifikations- und Finanzierungseinrichtungen wie auch mit den politischen Akteuren. Denn letzten Endes wird die Wettbewerbsfähigkeit über die Innovationsfähigkeit der Bio-Produktions- und Vermarktungssysteme entschieden. Diesem Anspruch wird mit der Clusterstrategie entsprochen. Cluster werden in ihrer Leistungsfähigkeit in erster Linie daran gemessen, inwieweit sie durch koordiniertes und kooperatives Vorgehen Synergiepotenziale für innovative Produkte und Angebote nutzen können. Im Zuge von Interviews mit über 50 Akteuren des österreichischen Bio-Lebensmittelsystem (Produzenten, Verarbeiter, Handel, Verbände, Forschung, Verwaltung) wurden im Blick auf zukünftige Entwicklungsanforderungen Stärkefelder und Entwicklungshemmnisse als auch Ansatzpunkte für zukünftige Schlüsselprojekte erarbeitet. Als Synergiepotenziale, die durch kooperative Vorgehensweise genützt bzw. noch stärker gehoben werden können, werden gesehen: Weiterentwicklung der hohen Qualitätsstandards, vor allem auch über Exportaktivitäten; Qualitätsmanagement entlang der Wertschöpfungskette (vertikale Integration, marktfähige Qualitätssortimente); Vernetzung mit den Bio-Systemen auf den Exportmärkten; Kooperation zwischen Bio-Produktion und Bio-Hotels, Bio-Urlaubs-Bauernhöfe sowie Gesundheitstourismus bei Nutzung der spezifisch kulturlandschaftlichen Stärken; systematische Kooperation zwischen Forschung, Beratung und Produzenten sowie Verarbeitern; grenzüberschreitende Kooperationen, vor allem auch aufgrund der Nachbarschaft Österreichs zu interessanten Bio-Ländern (Deutschland, Italien, Ungarn, etc.) und im Hinblick auf europäische Entwicklungen (Aktionsplan). Zu wichtigen Entwicklungstrends für die Produktion und Vermarktung von Bio-Lebensmitteln zählen unter anderen: Steigende Bedeutung der verarbeiteten Bio-Produkte; nicht nur Bio-, sondern umfassende Qualität; Einzelhandelsketten werden weiterhin die Haupt-Bio-Absatzschiene darstellen; Qualitätsentwicklung durch stärkere Berücksichtigung von Markt- bzw. Konsumenten-Informationen (Konsumentenportale, etc.); Neue Produkte durch kooperative Entwicklungsprojekte (Forschung, Beratung, Produktion); Sicherung der Marktposition auf internationalen Märkten. Bei Berücksichtigung dieser Anforderungen wie auch von Good-Practice-Beispielen in starken Bio-Ländern (Dänemark, etc.) wurden im Rahmen von Workshops mit interessierten Akteuren fünf Maßnahmenbereiche mit den dazugehörigen Schlüsselprojekten definiert: Definition des Markenkerns des Bio-Standorts Österreichs, kooperative Exportmarkterschließung, Innovations- und Wissensmanagement (inkl. Clusterportal und internationales Networking), Qualifizierungsinitiative sowie Kooperation Bio-Produktion und Tourismus (Bio-Hotels, Bio-Bauernhöfe, Gesundheitstourismus). Für ihre Umsetzung wie auch für die nachhaltige Sicherung der Innovationsfähigkeit des österreichischen Bio-Lebensmittelsystem ist Koordination in Form eines Clustermanagements erforderlich.

Berichtsdateien

1219_Biocluster.pdf

Autor/innen

Hubert Bratl, Ernst Miglbauer, Harald Payer