Projekt-839: Einfluss von Wildverbiss auf die Waldverjüngung bei der Sanierung von sekundären Fichtenwald-Ökosystemen (Kobernausserwald und Wilhelmsburg) - SFB

Projektleitung

Friedrich Reimoser

Forschungseinrichtung

Universität für Bodenkultur - Department für Wald- und Boden Institut für Waldwachstumsforschung

Projektnummer

2060

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Verbiß der Waldvegetation durch Huftiere, Hasen und Mäuse ist eine natürliche Begleiterscheinung der Jungwaldentwicklung. In welchem Ausmaß sich dieser Einfluß auf die Entwicklung der Waldverjüngung in Abhängigkeit von der Verbißintensität ausdrückt, beschäftigt die Wissenschaft schon längere Zeit. Umfangreiche Studien an Waldverjüngungen liegen für Mitteleuropa von verschiedenen Autoren vor. Untersuchungen bezüglich des Höhenzuwachsverlustes durch Verbiss wurden anhand von Triebschnittversuchen an Fichte durchgeführt und die Ergebnisse für die Erstellung bzw. Verbesserung von Bewertungstabellen herangezogen.
Das Ziel des Projektes liegt in der Erweiterung der bestehenden Wissensbasis bezüglich des Verbißeinflusses auf Waldverjüngungen. Untersucht werden die Wechselwirkungen zwischen Wildverbiß und Entwicklung der Waldvegetation in Abhängigkeit von unterschiedlichen verjüngungsökologischen Ausgangslagen. Im Experiment finden die speziellen Bedingungen der Waldökosystemsanierung (Umwandlung von sekundären Fichtenwaldökosystemen) besondere Berücksichtigung.
Der Schwerpunkt des Projektes liegt in der Erfassung des Einflusses von Rehwild auf die Wuchskonkurrenz von Waldverjüngungen in Abhängigkeit von der waldbaulichen Bestandesbehandlung. Dazu wurde im Jahr 1998 in den Untersuchungsgebieten Kobernausserwald (Molasse) und Wilhelmsburg (Flysch) ein Netz von Untersuchungsflächen geschaffen, auf denen die Wirkungsmechanismen zwischen Rehwildeinfluß und Waldsanierungsmaßnahmen experimentell untersucht werden können.
Die Versuchsanordnung erlaubt es folgende Fragestellungen, jeweils mit und ohne Wildeinfluß, zu untersuchen:
(i) Einfluß des Altbestandes (Baumartenzusammensetzung, Überschirmung) auf die Artendiversität;
(ii) Art der Baumartenmischung und Dichte der Waldverjüngung;
(iii) Mortalitätsrate von Keimlingen und Jungwuchs;
(iv) Verbissempfindlichkeit von Baumarten;
(v) Wuchsdynamik von Natur- und Kunstverjüngungen.
Bei Diskussionen zum Thema 'Wald und Wild' wurden in der Vergangenheit ausschließlich die negativen Wirkungen des Wildes herausgearbeitet. Über mögliche 'positive' Funktionen des Schalenwildes im Ökosystem Wald (z.B. Samenverbreitung und Eintreten von Pflanzensamen in den Boden, Veränderung der Konkurrenzsituation der Pflanzen durch selektiven Verbiß bzw. Verbeissen der Konkurrenzvegetation von 'Zielbaumarten', Veränderung der Keimungsbedingungen durch Kotproduktion und Nährstoffumverteilung) liegen bisher nur wenige konkrete Untersuchungsergebnisse vor. Dies Frage kann im gegenständlichen Experiment zusätzlich zu den oben genannten Fragestellungen untersucht werden.

Berichte

Abschlussbericht , 01.01.2003

Kurzfassung

Bericht in der Abteilung