Projekt-815: Untersuchungen über Möglichkeiten der Ausrichtung der Abfallwirtschaft nach stofflichen Gesichtspunkten
Projektleitung
n. n.
Forschungseinrichtung
Technische Universität Wien - Fakultät für Bauingenieurwesen Institut für Wassergüte und Abfallwirtschaft
Projektnummer
40266Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
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Projektziele
In der vorliegenden Arbeit wurden die Möglichkeiten untersucht, wie der Bundes-Abfallwirtschaftsplan durch neuere Erkenntnisse über den regionalen Stoffhaushalt sowie durch die Methodik der Stoffflussanalyse unterstützt werden kann. Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Fallstudien von Stoffflussanalysen bezüglich ihrer abfallwirtschaftlichen Relevanz ausgewertet.
Berichte
Kurzfassung
Die Ziele der österreichischen Abfallwirtschaft „Schutz von Mensch und Umwelt“, „Optimale Schonung von Ressourcen“ sowie das „Vorsorgeprinzip“ sind stofflich definiert: Umweltbelastungen und Ressourcennutzen entstehen in erster Linie durch Prozesse wie Schadstoffemissionen oder Wertstoffverwertung. Die genannten Ziele gelten für die gesamte Volkswirtschaft; sie sind auch im Nationalen Umwelt Plan enthalten. Da der Anteil der Abfallwirtschaft am gesamten Stofffluss relativ gering ist, können die Ziele durch Maßnahmen innerhalb der Abfallwirtschaft allein nicht erreicht werden. Es ist deshalb notwendig, den Blickwinkel zu öffnen, und abfallwirtschaftliche Entscheidungen vor dem Hintergrund des gesamten Stoffhaushaltes zu treffen. Steuerungsmaßnahmen, die die gesamte Stoffwirtschaft berücksichtigen, erweisen sich als wesentlich zielführender als solche, die ausschließlich auf die Abfallwirtschaft ausgerichtet sind.
Die Fallstudien haben gezeigt, dass Stoffflussanalysen geeignete Instrumente für den Bundes-Abfallwirtschaftsplan darstellen, da auf ihrer Grundlage
• der Stellenwert von abfallwirtschaftlichen Fragestellungen und Entscheidungen innerhalb der gesamten Stoffwirtschaft beurteilt werden kann,
• bessere Kenntnisse über Abfallmengen und in ihnen enthaltene Schad- und Nutzstoffe gewonnen werden können als dies mit traditionellen Methoden möglich wäre,
• frühzeitig Gefährdungen der Ziele der Abfallwirtschaft (Umweltbelastungen und Ressourcenverluste) erkannt werden können,
• Prioritäten bei abfallwirtschaftlichen Maßnahmen gesetzt werden können und
• eine nach ökonomischen, technischen und ökologischen Gesichtspunkten optimierte Abfallwirtschaft gestaltet werden kann.
Aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit Stoffhaushaltsstudien in der Abfallwirtschaft wird ein schrittweises Vorgehen für die Ausrichtung des Bundes-Abfallwirtschaftsplans nach stofflichen Gesichtspunkten während der nächsten 6 Jahre vorgeschlagen.
Die Arbeit besteht aus zwei separaten Teilen: Der vorliegende Teil 1 enthält als Hauptband eine Zusammenfassung der Erkenntnisse aus den Fallstudien sowie die Folgerungen bezüglich der Konsequenzen für den Bundes-Abfallwirtschaftsplan. Der umfangreichere Teil 2 (Begleitband) besteht aus einer systematischen Beschreibung und Auswertung der Fallstudien.
Das Projekt wurde von der Abteilung III/3/U beauftragt.