Projekt-791: Kooperative Bewirtschaftung gefährdeter Bergregionen

Projektleitung

Karl BUCHGRABER

Forschungseinrichtung

Direktion Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

10144

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Die Verwaldung und laufende Freisetzung von Grünland nimmt ständig zu. Der bevorstehende Generationenwechsel und die allgemeinen ökonomischen Bedingungen auf die kleinstrukturierte Berglandwirtschaft lassen einen größeren Strukturwandel erwarten. Mit diesem Wandel haben Veränderungen bzw. Bewirtschaftungsaufgaben gerade in den schwierigen benachteiligten Regionen eine Schließung der Kulturlandschaft zur Folge. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sollte am Beispiel „AIGEN/VORBERG\" - ein Seitental der Enns - eine Betriebskooperation mit neun Grünland- und Viehbetrieben schrittweise erfolgen. Es sollten dabei über Grundgrenzen hinweg gemeinsame Bewirtschaftungs-, Investitions- und Arbeitskonzepte erarbeitet und in praktikable Strategien umgelegt werden. Die Zielsetzung liegt in der Erhaltung einer intakten Infrastruktur in diesem gefährdeten Seitental, in der Verbesserung der Arbeitsbedingungen auf den Höfen und einer Anhebung der Wirtschaftlichkeit aus der Wald- und Landwirtschaft.

In diesem Projekt sollen alle nötigen rechtlichen und organisatorischen Schritte durch eine fachlich-wissenschaftliche Begleitung unterstützt und dokumentiert werden. Bei diesem Kooperationsmodell werden keine massiven Konzentrationsprozesse mit den Betriebsressourcen erfolgen, sondern es sollte jeder Einzelbetrieb eine wichtige Bewirtschaftungsform erhalten, die es ihm ermöglicht, seine Existenz in dieser intakten Kulturlandschaft abzusichern.

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Die Verwaldung und laufende Freisetzung von Grünland nimmt ständig zu. Der bevorstehende Generationenwechsel und die allgemeinen ökonomischen Bedingungen auf die kleinstrukturierte Berglandwirtschaft lassen einen größeren Strukturwandel erwarten. Mit diesem Wandel haben Veränderungen bzw. Bewirtschaftungsaufgaben gerade in den schwierigen benachteiligten Regionen eine Schließung der Kulturlandschaft zur Folge. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sollte am Beispiel „AIGEN/VORBERG“ – ein Seitental der Enns – eine Betriebskooperation mit neun Grünland- und Viehbetrieben schrittweise erfolgen. Es sollten dabei über Grundgrenzen hinweg gemeinsame Bewirtschaftungs-, Investitions- und Arbeitskonzepte erarbeitet und in praktikable Strategien umgelegt werden. Die Zielsetzung liegt in der Erhaltung einer intakten Infrastruktur in diesem gefährdeten Seitental, in der Verbesserung der Arbeitsbedingungen auf den Höfen und einer Anhebung der Wirtschaftlichkeit aus der Wald- und Landwirtschaft.

In diesem Projekt sollen alle nötigen rechtlichen und organisatorischen Schritte durch eine fachlich-wissenschaftliche Begleitung unterstützt und dokumentiert werden. Das Wissen um die Probleme in diesen Regionen sollte in diesem Projekt zu brauchbaren praktikablen, zukunftsorientierten und „herzeigbaren“ Lösungen führen. Bei diesem Kooperationsmodell werden keine massiven Konzentrationsprozesse mit den Betriebsressourcen erfolgen, sondern es sollte jeder Einzelbetrieb eine wichtige Bewirtschaftungsform erhalten, die es ihm ermöglicht, seine Existenz in dieser intakten Kulturlandschaft abzusichern. In einer schrittweisen Erarbeitung und Umsetzung eines zehnteiligen Kooperationsmodells sollte es unter fachkundiger Betreuung gelingen, gemeinsam mit den beteiligten Landwirten dieses Pilot-Kooperationsmodell in der Praxis zu entwickeln. Das gesamte Projektsgebiet sollte in der Bewirtschaftung einheitlich in organisch-biologischer Weise ablaufen.

Berichte

Abschlussbericht , 28.02.2007

Kurzfassung

Im Jahre 2002 wurde in Aigen/Vorberg mit dem Forschungsprojekt „Kooperative Bewirtschaftung gefährdeter Bergregionen“ erstmals der Frage nachgegangen, ob in Grünlandgebieten mit gefährdeter Infrastruktur und Betriebsdichte eine flächenübergreifende Zusammenarbeit möglich ist. Nach vielen Sitzungen und Absichtserklärungen mit neun Landwirtehepaaren wurde in dieser Region, obwohl viele gute Ideen erarbeitet und Ansätze für eine gemeinsame Zukunft gefunden wurden, dieses Projekt eingestellt. Einziger großer Erfolg war, dass die Landesregierung Steiermark aufgrund dieser positiven Diskussion für eine gemeinsame Zukunft, die Straße mit einer Asphaltdecke überzogen wurde. Jeder der Landwirte sah die absoluten Vorteile eines „Modernen Landmanagements“, jedoch die Schmerzgrenze war wohl noch nicht erreicht. Im proVISION-Projekt wurde in den Jahren 2005 bis 2007 das „Moderne Landmanagement“ für die Eisenwurzen als eine Möglichkeit für eine Neuorientierung in der ländlichen Zusammenarbeit nicht nur von den Gemeindeverantwortlichen sondern auch von der Mehrheit der Bauern in der Gemeinde Reichraming eingeführt. In vielen Diskussionen und Arbeitssitzungen wurden Konzepte ausgearbeitet. Die Erfahrungen aus Aigen/Vorberg haben in Reichraming bereits einen Weg eröffnet, der den Ansatz einer gemeinsamen Struktur in der Nutzung der Flächen, der Tiere, der Gebäude, der Maschinen und Geräte sowie der Arbeitskräfte erkennen ließ. Der wirkliche Durchbruch gelang im ersten Anlauf allerdings auch nicht, da die führenden Landwirtschaftsbetriebe noch keine Notwendigkeit sahen, ihren erarbeiteten Vorsprung in der Produktion und Vermarktung mit noch besseren Erfolgsaussichten unter Einbindung aller Betriebe zu erweitern. In weiteren Arbeitsrunden sollen diese gestarteten Prozesse in Reichraming weitergeführt werden. Im Jahre 2007 kam eine Bauernvertretung aus dem Salzkammergut nach Gumpenstein und forderte ein „Modernes Landmanagement“ für neun Gemeinden. Nach Exkursionen und Vorträgen über dieses neuheitliche Bewirtschaftungssystem im ländlichen Raum, wurden bereits Arbeitskreise von den Bauern selber eingerichtet, sie selber werden den Vorsitz in den Arbeitsgruppen führen. Angedacht ist ein hauptberuflicher Geschäftsführer für das „Moderne Landmanagement“ in diesen neun Gemeinden. Mittels Leader+ sollte es möglich sein, die fachliche und organisatorische Begleitung durchzuführen. Allen Beteiligten ist die Schwere dieser Aufgabe bewusst, sie sind jedoch bereit, dieses „Moderne Landmanagement“ Schritt für Schritt in der Touristenregion Salzkammergut umzusetzen. Die wissenschaftliche und geistige Vorarbeit ausgehend vom Forschungsprojekt „Aigen/Vorberg“, dem proVISION-Projekt „Reichraming“ findet nun in der Umsetzung im Salzkammergut seine erste Bewährungsprobe.

Berichtsdateien

Aigen_Vorberg_Abschlussbericht.pdf

Autor/innen

Univ. Doz. Dr. Karl Buchgraber und Mag. Jakob Schaumberger