Projekt-678: Untersuchung zur biologischen Kontrolle der Sprenkelkrankheit

Projektleitung

Herbert HUSS

Forschungseinrichtung

Direktion Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

10693

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2004

Kurzfassung

Die Sprenkelkrankheit hat sich in den letzten Jahren sowohl im konventionellen wie auch im BIO – Landbau zu einer der bedeutendsten, in den Hauptbefallslagen (nördliches Alpenvorland und steirisch - burgenländisches Hügelland) sogar zur wichtigsten Abreifekrankheit der Gerste entwickelt. Parallel dazu erfolgte eine rasante Ausbreitung sowohl in Europa als auch in Süd-Amerika. Aufgabe der wissenschaftlichen Tätigkeit war es, durch Untersuchungen über die Biologie des Erregers ein verbessertes Verständnis für diese Krankheit zu schaffen und daraus gegensteuernde Maßnahmen abzuleiten. Die Untersuchungen konzentrierten sich auf folgende Themenbereiche: 1) Dynamik des Krankheitsbefalls: Ein wesentliches Merkmal der Sprenkelkrankheit ist die zeitliche Abhängigkeit des Befalls vom Entwicklungszustand der Gerste (frühreife Sorten werden früher befallen als spätreife). Auf diesen Umstand wurde in der Literatur bisher nur allgemein hingewiesen, genaue Untersuchungen lagen bisher nicht vor. Um dieses Phänomen erstmals exakt zu dokumentieren wurde deshalb an der Versuchsstation Lambach ein Zeitstufenversuch mit den Sommergerstensorten Baccara, Felicitas, Hanka und Thuringia angelegt. Anbautermine waren der 21.3., 28.3., 8.4. und der 11.4. Während der zeitliche Abstand zwischen 8. und 11. 4. zu kurz war, um Unterschiede wahrzunehmen, war im Durchschnitt der Sorten zwischen 1. und 2. Anbautermin ein Unterschied von 0,6 Boniturnoten und zwischen 2. und 3. Anbautermin ein Unterschied von 0,9 Boniturnoten nachweisbar. Dieser Versuch dient als Grundlage für weitergehende Untersuchungen zur genotypischen Ramularia-Resistenz. In einem weiteren Versuch sollte untersucht werden, welchen Einfluss die Bestandesdichte auf das Krankheitsgeschehen hat. Dazu wurde die Wintergerstensorte Virgo mit 200, 250, 300 und 350 keimf. Körnern / m² angebaut. Ein Unterschied im Krankheitsbefall war nicht feststellbar. Wegen großer Trockenheit und einer damit verbunden verzögerten und eher schwachen Krankheitsentwicklung bei der Wintergerste waren die Voraussetzungen für diesen Versuch allerdings nicht optimal. 2) Infektionsstrukturen und Infektionsverhalten von Ramularia collo – cygni, dem Erreger der Sprenkelkrankheit Die Untersuchungen wurden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Pflanzenphysiologie der Universität Graz (Prof. Dr. E. Stabentheiner) durchgeführt. An Hand von rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen konnte gezeigt werden, dass von den keimenden Sporen Substanzen abgesondert werden, die zu einer Auflösung der die Sporen umgebenden epicuticularen Wachse führen. Die basal, apikal oder lateral keimenden Sporen dringen mit einem Keimschlauch durch die Spaltöffnungen in das Blattgewebe ein. Ein Appressorium, welches beispielsweise Rost- oder Mehltaupilzen als Haftorgan dient, war nicht nachweisbar. 3.) Nachweis der Sprenkelkrankheit auf Mais: Untersuchungen über das Wirtsspektrum von Ramularia collo – cygni erbrachten Mais als neue, bisher unbekannte Wirtspflanze. Dieser Nachweis ist epidemiologisch von großer Bedeutung, da die auf Mais produzierten Sporen wahrscheinlich eine wesentliche Rolle bei der Infektion der Wintergerste im Spätherbst spielen.

Berichtsdateien

Huss,_H.,_Formayer,_H._&_E.Stabentheiner_(2003)_Der_Pflanzenarzt_56(3),_pp_8-11.pdf

Autor/innen

Herbert Huss

Formayer,_Huss,_H._&_H._Kromp-Kolb,_Meeting_the_challenges_of_barley_blights,_pp._329-330,_ICARDA_Proceedings,_Aleppo,_Syria(2004).pdf

Huss,_H._(2004),_Meeting_the_challenges_of_barley_blights,_pp._321-328,_ICARDA_Proceedings,_Aleppo,_Syria.pdf

Huss,_H.,_Formayer,_H._(2004),_Der_Pflanzenarzt_57_(5),_pp._8-10.pdf

Publikationen

Alle Publikationen wurden vom Projektverantwortlichen eingetragen und liegen in dessen Verantwortung.

Formayer, H. u. Stabentheiner, E. (2003). Publikation .
(2004). Publikation .
Formayer, H. (2004). Publikation .