Projekt-60: Auswirkungen unterschiedlicher legumer Haupt- und Zwischenfrucht-Vorfrüchte auf Ertrag, Qualität und den Schaderregerbefall der ersten Nachfrucht (Kartoffel) sowie Ertrag und Qualität der zweiten Nachfrucht (Weizen)

Projektleitung

Bernhard Freyer

Forschungseinrichtung

Universität für Bodenkultur Wien - Department für Nachhaltige Agrarsysteme, Institut für Ökologischen Landbau (IfÖL)

Projektnummer

1252

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Effects of different legume crops and legume catch crops on yield, quality and diseases of the first following crop (potatoe) and yield and quality of the second crop (wheat)

Projektziele

Klärung von Zusammenhängen von Hauptfrucht-Zwischenfruchtkombinationen (Erbse +/- Stoppelfrucht; Getreide +/- Stoppelfrucht, Getreide +/- Untersaat) auf das Schaderregervorkommen, den Ertrag und die Qualität von Kartoffeln (1. Nachfrucht) und den Ertrag und die Qualität von Getreide (2. Nachfrucht).
Bewertung der Umweltverträglichkeit und der Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Fruchtfolgeglieder.
1. Anlage eines Feldversuches mit vierfacher Wiederholung gestaffelt über zwei mal drei und einmal zwei Anbaujahre; Feldbonituren, insbesondere über das Auftreten von Schaderregern bei Kartoffeln und Durchführung von Ertragserhebungen.
2. Der Rest-Mineralstickstoff(Nmin)-Gehalt wird ab Umbruch der Zwischenfrüchte bis hin zur zweiten Nachfrucht mittels Nmin-Untersuchungen aufgezeichnet. Nährstoffbilanzen geben Aufschluss über die Umweltverträglichkeit und Produktionsqualität.
3. Durchführung von Qualitätsbestimmungen im besonderen bei der Kartoffel.
4. Berechnung der Wirtschaftlichkeit unter Einbezug der Arbeitszeitaufwendungen mittels Deckungsbeitragsberechnungen der verschiedenenen Fruchtfolgeglieder.

Berichte

Abschlussbericht , 01.01.2006

Kurzfassung

Die Wurzeltöterkrankeit (Rhizoctonia solani) und der Gewöhnliche Kartoffelschorf (Streptomyces scabies) beeinträchtigen den Kartoffelertrag und die Qualität der Knollen und führen zu Abzügen bei der Sortierung der Ware und damit zu wirtschaftlichen Verlusten. Das Hauptziel des Projekts war, den Einfluss von Hauptfrucht-Zwischenfruchtkombinationen auf den Ertrag und die Qualität der nachfolgenden Kartoffel festzustellen. Die Untersuchungen erfolgten in den Jahren 2002 bis 2005 auf den biologisch bewirtschafteten Flächen der Fachschule Edelhof in Niederösterreich. Es wurden insgesamt vier Hauptfrucht-Zwischenfruchtkombinationen (Fruchtfolgevarianten: F 1: Erbse ohne Zwischenfrucht abgesehen von Ausfallerbsen, F 2: Erbse mit Zwischenfruchtgemenge aus Senf, Phacelia und Ausfallerbsen, F 3: Hafer ohne Untersaat, F 4: Hafer mit Untersaat Weißklee) geprüft. Je Fruchtfolgevariante wurden drei Kartoffelsorten (Agria, Ditta, Nicola) angebaut. Das Bakterienpräparat Proradix wurde als Pflanzenstärkungsmittel (Knollenbehandlung) mit der Sorte Ditta getestet. Unterschiedliche Wirkungen der Fruchtfolgevarianten auf den Knollenertrag konnten nicht nachgewiesen werden. Auch bei den Krankheiten konnten nur in einzelnen Ausnahmen Unterschiede gemessen werden. Es waren jedoch einheitliche Tendenzen über alle drei Prüfjahre festzustellen. Die Variante Erbse mit Zwischenfrucht (F 2) erreichte in allen Sorten und über alle Versuchsjahre nach hohen Zwischenfruchtbiomasseerträgen mit Senf und Phacelia konstant hohe Kartoffelroherträge. Der von der Hauptfrucht Erbse hinterlassene Stickstoff wurde in die Biomasse eingelagert und der Nachfrucht Kartoffel zeitgerecht bereitgestellt. Die Ergebnisse lassen einen Zusammenhang zwischen einem verminderten Krankheitsbefall und dem Eintrag höherer Mengen an leicht abbaubarer organischer Substanz (enges C:N-Verhältnis) sowie einer ausgewogenen Stickstoffversorgung über die Haupt- und Zwischenfrüchte vermuten. In Variante F 2 (Erbse mit Zwischenfrucht) wurde ein durchgehend geringerer Befall der Knollen mit Rhizoctonia und Gewöhnlichem Schorf festgestellt. Auch der in einem Versuchsjahr hohe Weißkleeertrag nach Hafer (F 4, Versuch A) mit 24,7 dt/ha Trockenmasse reduzierte den Krankheitsbefall. Die Biomasse der Zwischenfrüchte wirkt sich demnach positiv auf den Kartoffelertrag und die Reduktion der Krankheitserreger aus. Beim Vergleich mit und ohne Proradixsaatgutbeizung wurden ebenfalls einheitliche Tendenzen über alle Prüfjahre beobachtet, jedoch kein statistisch gesicherter Einfluss: Der Kartoffelrohertrag der Variante mit Beizung lag geringfügig unter der Ungebeizten. Beim Krankheitsauftreten wirkte sich die Beizung positiv durch einen etwas geringeren Knollenbefall mit Rhizoctonia und Gew. Schorf aus. Die Winterweizenerträge und Rohproteingehalte nach Kartoffeln unterschieden sich nicht. Hohe Nmin-Werte unter Winterweizen nach dem Kartoffelanbau verweisen auf die Notwendigkeit einer Optimierung dieses Fruchtfolgegliedes.

Berichtsdateien

Forschungsprojekt_1252_Abschlussbericht.pdf

Autor/innen

Andreas Surböck