Projekt-49: Monitoring von Bodenkennwerten in der Umstellung auf Ökologischen Landbau im Trockengebiet Ostösterreichs

Projektleitung

Bernhard Freyer

Forschungseinrichtung

Universität für Bodenkultur - Department Nachhaltige Agrarsysteme Institut für Ökologischen Landbau (IfÖL)

Projektnummer

1170

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Aufbau eines für die Situation der Umstellung im Trockengebiet Ostösterreichs typischen Fruchtfolge-Modellversuches (ohne Vieh, ohne Zufuhr organischer Substanz von außen) zum Monitoring von bodenkundlichen Prozessen in der Phase der Umstellung auf den Ökologischen Landbau.
Einmessung der Versuchsflächen; Parzellenweise Ernteerhebungen bei der letzten einheitlichen Vorfrucht vor Versuchsbeginn zur Kennzeichnung von Bodenunterschieden (Blindversuch); Erhebung von Bodendaten zu Beginn der Umstellung für eine vergleichende Bewertung in späteren Jahren nach erfolgter Umstellung.

Praxisrelevanz

Beitrag zur Optimierung der Umstellungsphase auf den Ökologischen Landbau und Erhöhung der Effizienz im Umgang mit Nährstoffen.

Berichte

Abschlussbericht , 01.08.2000

Kurzfassung

Im Jahr 1997 wurden 26 ha der Versuchswirtschaft in Groß-Enzersdorf nahe Raasdorf auf die ökologische Wirtschaftsweise umgestellt. In einer Voruntersuchung wurde die Variabilität von Bodeneigenschaften in einem groben Raster erhoben und daraufhin eine vergleichsweise nach den Bodeneigenschaften homogene Versuchsfläche von 4 ha für das Bodenmonitoring ausgewählt. Zur differenzierten Analyse und Bewertung der Bodenentwicklung nach Ablauf einer Fruchtfolgerotation wurde ein Fruchtfolgegliederversuch mit fruchtfolgebedingter (Luzerneanteil: ohne, 1 Jahr, 2 Jahre) und nutzungsbedingter (Mulch und Schnitt) unterschiedlicher C- und N-Anlieferung angelegt. Das Monitoring erfolgte mittels Geländeaufnahmen (3 Profilgruben), parzellenscharfen Untersuchungen (2 x 28 Par-zellen) auf der Fläche (Geländemessungen, Bohrstockproben und Spatenproben) und nachfolgenden Laboranalysen. Der Standort ist durch geringe Niederschläge (ca. 550 mm) und tiefgründige Tschernoseme aus fluviatilem Löß über Feinsand, über Schotter gekennzeichnet. Die Fläche ist im Relief, hinsichtlich Horizontmächtigkeiten, Textur und daraus resultierenden Eigenschaften (z.B. Was-serleitfähigkeit) heterogen. Diese Heterogenität konnte bei der Versuchsanlage durch Blockbildung teilweise berücksichtigt werden. Darüber hinaus können Bodeneigenschaften wie der Tongehalt als Covariablen bei varianzanalytischen Auswertungen berücksichtigt werden und so der auf Flächenheterogenität zurückzuführende Varianzanteil vermindert werden. Für die statistische Auswertung nachfolgender Untersu-chungen gibt das Bodenmonitoring unverzichtbare Hinweise. Die Ergebnisse finden Eingang in zwei derzeit auf der Fläche durchgeführte Projekte (zur N-Fixierungsleistung und Wassernutzung von Futterleguminosen und zur Mykorrhizierung von Winterweizen). Die Ergebnisse zeigen, dass die Nährstoffvorräte für die kommenden Jahre ausreichen, sodass eine Zufuhr von außen auf der derzeit viehlos bewirtschafteten Fläche nicht erforderlich ist. Die Humusgehalte sind für eine biologische Bewirtschaftung als zu gering zu bewerten, anezische Regenwürmer fehlen und die Oberbodenstruktur zeigt erhebliche Mängel auf. Demnach ist die Humusproduktion zu steigern und die Strukturstabilität des Bodens zu verbessern. Die Ausbringung von anezischen Regenwürmern ist zu überdenken. Die Ergebnisse geben Anlass dazu, das Monitoring in den kommenden Jahren insbesondere nach dem Anbau der Luzerne zu intensivieren. Ebenso bietet sich eine on farm Untersuchung auf den meist noch jüngeren Biobetrieben im Marchfeld an, um auch für die Praxis den Handlungsbedarf in der Fruchtfolgegestaltung und den Anbaumaßnahmen in der Phase der Umstellung zu konkretisieren.

Berichtsdateien

1170_Bodenkennwerte_Artikel_FD12-00.pdf

Autor/innen

Univ.-Prof. Dr. Bernhard Freyer