Projekt-368: Rhaponticum Carthamoides (Willd.) Iljin. (Maralwurzel): Ein Adaptogen zur Stressbewältigung in der Ferkelaufzucht

Projektleitung

Werner Hagmüller

Forschungseinrichtung

Direktion Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

10252

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Rhaponticum carthamoides ist eine Pflanze der Gebirgswiesen des Hohen Altai in Sibirien. Dort wird sie von Wildtieren als Futterpflanze aufgenommen. Nach dieser Beobachtung nutzen seit langer Zeit auch die Bergbewohner diese Pflanze in der Volksheilkunde und als Viehfutter. Aus der Literatur können einige interessante Effekte der Hauptinhaltsstoffe dieser Pflanze abgeleitet werden. So wird beispielsweise das 20-hydroxyecdyson als Stoff mit adaptogener Wirkung bezeichnet. Adaptogene Pflanzen helfen dem Organismus, sich an Stresssituationen besonders anzupassen. Folgende Anforderungen werden an adaptogene Stoffe gestellt:
• Ungefährlichkeit für den Organismus,
• Erzeugen keine Abhängigkeit
• Beeinflussen physiologische Funktionen nur geringfügig
• Verbessern die Widerstandskraft auf breiter, unspezifischer Basis
• Normalisierende Wirkung, unabhängig von der Art der vorangegangenen pathologischen Störung

Der Bereich des Absetzens der Ferkel vom Muttertier ruft auf unterschiedliche Weise Stress bei den Jungtieren hervor. Reaktionen darauf können Durchfälle, vermehrte Rangordnungskämpfe, oder Kannibalismus (Schwanzbeißen, Ohrenbeißen) sein.

Zur ersten Abklärung des möglichen Einsatzes in der Schweinefütterung werden Fütterungsversuche am IBL Wels durchgeführt. In zwei Durchgängen werden jeweils ca. 80 Ferkel auf 2 Gruppen aufgeteilt und mit einer herkömmlichen Futtermischung gefüttert. In der Versuchsgruppe wird 1% Getreide gegen 1% getrocknetes Blatt von Rhaponticum carthamoides ausgetauscht. Anhand der biologischen Leistungsdaten (Zunahmen, Futterverwertung) der Ferkel, die über einen Zeitraum von 3 Wochen erhoben werden, können erste Rückschlüsse auf den Einsatzbereich gezogen werden.

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2005

Kurzfassung

Rhaponticum carthamoides ist eine Pflanze der Gebirgswiesen des Hohen Altai in Sibierien. Dort wird sie von Wildtieren als Futterpflanze aufgenommen. Die Leitsubstanz \"20-hydroxyecdyson\" ist als Stoff mit adaptogener Wirkung bekannt. In 4 Durchgängen wurden im Frühjahr 2004 insgesamt 148 Ferkel auf jeweils Versuchs- und Kontrollgruppe zugeteilt. Die Versuchsgruppe erhielt das selbe Futter wie die Kontrollgruppe, es wurden zusätztlich je kg 10 g Maralblatt in Pulverform eingemischt. Über alle 4 Durchgänge konnte bei keinem der untersuchten Parameter signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen gefunden werden. Tendenziell konnte eine verbesserte Futterverwertung festgestellt werden, die jedoch nur in 2 von 4 Durchgängen deutlich ausfiel.

Berichtsdateien

Bericht_Maralwurzel.corr_25032010doc.doc