Projekt-347: Vergleich biologischer und konventioneller Produktion von Viola x wittrockiana für die Frühjahrsblüte 2003

Projektleitung

Elisabeth Libowitzky

Forschungseinrichtung

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Projektnummer

10156

Projektlaufzeit

-

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Viola x wittrockiana sind im Gartenbau in den Herbst- und Wintermonaten für den Gartenbau eine wichtige Kultur. Die Pflanzen kommen mit relativ niedrigen Temperaturen aus und können mit geringem Heizaufwand kultiviert werden.
Die Kulturzeit beträgt üblicherweise von der Jungpflanze bis zur Fertigware 3 Monate. Diese Kultur bietet sich aufgrund ihrer Kürze an, um im biologischen Zierpflanzenbau Erfahrungen zu sammeln. Besonders bietet sich der Einsatz organischer Düngemittel und der Versuch mit biologischen Substraten an. Auch die Bekämpfung von Trauermücken, ein häufig auftretender Schädling bei Violen, kann mit Nematoden erfolgen. Der Einsatz von Hemmstoffen kann durch gezielte Sortenwahl auch bei der konventionellen Kultur vermieden werden.

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2002

Kurzfassung

Es wurden zwei verschiedene großblumige Sorten von F1 Hybriden der Serie Delta Premium getestet: 'Pure White' und 'Pure Yellow'. Die Jungpflanzen wurden am 12.09.2002 in 10-er Töpfe getopft. Die Jungpflanzen stammten aus konventioneller Produktion. Von jeder Sorte wurden 120 Pflanzen in ein konventionelles und ein Bio-Substrat getopft. Das biologische Substrat bestand aus 50 % Holzfasersubstrat von Floragard und 50 % Torf. Diese Mischung entspricht den Naturland Richtlinien (D) für biologischen Gartenbau. Für die konventionelle Kultur wurde Neuhaus N3 verwendet. Je Substrat und Sorte wurden 4 Wiederholungen angelegt. Eine Wiederholung bestand aus 8 Pflanzen. Die Kultur der Pflanzen erfolgte im Gewächshaus. Die Pflanzen wurden auf Grundbeeten, die mit Folie abgedeckt wurden, aufgestellt. Die Kulturtemperatur betrug am Tag 8 °C, in der Nacht 5 °C. Der Lüftungsabstand betrug 2 °C. Bewässert und gedüngt wurden alle Pflanzen händisch. Die Düngung der konventionell kultivierten Pflanzen erfolgte mit Kalisalpeter 0,05 %-ig und die biologisch kultivierten Pflanzen mit Bio Trissol 0,22 %-ig. Die Düngung erfolgte als Bewässerungsdüngung. Während der gesamten Kulturdauer traten bezüglich Pflanzenkrankheiten nur einmal Probleme mit Trauermücken auf. Am 11.10.2002 wurde an allen Pflanzen (biologisch und konventionell) eine Gießbehandlung mit Nematoden durchgeführt. Laut Sortenbeschreibung sollten die Pflanzen im zeitigen Frühjahr zur Blüte kommen. Die Kultur war unter Gewächshausbedingungen bereits nach 2 Monaten verkaufsfertig und am 11.11.02 wurde die Endauswertung vorgenommen. Zuvor gab es am 16.10.2002 eine Zwischenbonitur. An beiden Boniturterminen wurde die Anzahl der Blätter und Blüten ausgewertet. Die Auswertung der Gesamtzahl Blätter pro Pflanze ergab beim ersten Boniturtermin, dass die konventionell produzierten Pflanzen durchschnittlich fünf Blätter mehr hatten als die biologisch produzierten. Die Sorte 'Pure Yellow' hatte geringfügig mehr Blätter als die Sorte 'Pure White'. Auf die Anzahl der gebildeten Blüten hatte die Kulturmethode beim ersten Auswertungstermin praktisch keinen Einfluss, sowohl biologisch als auch konventionell produzierte Pflanzen einer Sorte hatten annähernd gleich viele Blüten. Zwischen den Sorten zeigten sich Unterschiede. Die Sorte 'Pure White' hatte geringfügig mehr Blüten als die Sorte 'Pure Yellow'. Vom optischen Erscheinungsbild ließen sich beim ersten Boniturtermin keine Unterschiede zwischen biologischen und konventionellen Pflanzen feststellen. Zum Zeitpunkt der Endbonitur am 11.11.2002 hatten alle Pflanzen einen verkaufsfertigen Entwicklungszustand erreicht. Bei der Anzahl der Blätter zeigten sich je nach Sorte unterschiedliche Ergebnisse bezüglich des Kulturverfahrens. Bei der Sorte 'Pure Yellow' hatten die biologisch produzierten Pflanzen mehr Blätter als die konventionelle Vergleichsvariante. Ein gegenläufiges Ergebnis zeigte sich bei der Sorte 'Pure White'. Hier wurden bei biologischer Kulturführung deutlich weniger Blätter angelegt als bei konventioneller Kultur. Die Anzahl der Blätter bei konventioneller Kultur war bei beiden Sorten gleich. Ganz andere Ergebnisse zeigten sich bei der Auswertung der Blütenzahl. Hier hatte die Sorte 'Pure White' bei konventioneller Kultur mehr als doppelt so viele Blüten als die Sorte 'Pure Yellow' bei konventioneller Kultur. Innerhalb der Sorte 'Pure White' wurden bei biologischer Kultur nur geringfügig weniger Blüten gebildet als bei konventioneller Kultur. Ein gegenteiliges Ergebnis zeigte sich bei der Sorte 'Pure Yellow'. Hier wurden bei biologischer Kulturführung ungefähr 1/3 mehr Blüten angelegt als bei konventioneller Kultur. Für die unterschiedlichen Ergebnisse zwischen den beiden Sorten gibt es keine pflanzenbaulichen Erklärungen. Offensichtlich reagieren die Sorten sehr unterschiedlich auf organische Dünger und verschiedene Substrate. Insgesamt wurde bei allen Pflanzen eine gute marktfähige Qualität erzielt. Zusammenfassend kann somit festgestellt werden, dass eine biologische Produktion von Viola x wittrockiana problemlos möglich ist.

Berichtsdateien

BGB_3357_Viola_biologisch_und_konventionell.doc

Autor/innen

Elisabeth Dipl.-Ing. Libowitzky