Projekt-343: Sortenidentifizierung bei Obstgehölzen

Projektleitung

Manfred KICKENWEIZ

Forschungseinrichtung

Import:

Projektnummer

10127

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Aufgrund morphologischer Eigenschaften ist eine exakte Sortenbestimmung von Obstgehölzen, besonders wenn sie keine Früchte tragen, nur mit erheblichen Schwierigkeiten möglich. Durch molekulargenetische Methoden (Mikrosatellitensystem) ist eine exakte Sortenidentifizierung in jeder Zelle einer Pflanze und in jedem Entwicklungsstadium möglich.
Weiters soll eine international vergleichbare Datenbank erstellt werden, mit deren Hilfe Pflanzenproben rasch und sicher zugeordnet werden können.

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2004

Kurzfassung

Im ersten Projektjahr wurden die Apfelsorten ausgewählt und morphologisch auf die Sortenechtheit hin überprüft. Nur bei Übereinstimmung mit der pomologischen Beschreibung wurden schließlich Blattproben gezogen. Der Probenumfang für das erste Jahr betrug 120 verschiedene Apfelgenotypen. Die DNA wurde präpariert und für die weiteren Arbeiten eingefroren. Aus den bisher publizierten Primern wurden die erfolgversprechenden angeschafft und für die Erstellung eines genetischen Profils verwendet. Zur Zeit werden 6 Marker für die Sortencharakterisierung herangezogen. Wobei ein Marker zwei loci beinhaltet und daher 7 Einzelprofile ein Gesamtbild ergeben. Soweit bisher beurteilt werden kann, sind alle untersuchten Sorten unterscheidbar. Bei älteren Sorten können zum Teil auch innerhalb der Sorte also sogenannte Typen erkannt werden. Im zweiten Projektjahr wurden die eingefrorenen DNA-Proben aufgearbeitet und bei jenen Sorten, wo die zwei Standorte nicht übereinstimmten, wurde eine dritte Probe von einem neuen Standort gezogen. Es wurden insgesamt 240 Apfelproben untersucht, davon wurden bei 4 Proben die DNA aus Früchten präpariert. Weiters wurden im zweiten Jahr zwei neue Marker für die Untersuchungen dazugenommen, wobei ein Marker zwei loci beinhaltet. Die Auswertung der Ergebnisse und die Erstellung der Datenbank bei Äpfel ist im Entstehen. Bei den Äpfeln wurde die „Genetische Analyse der Sorte Brünnerling“ während der Projektlaufzeit publiziert. Es wurden 29 verschiedene Brünnerlinge einer genetischen Analyse unterzogen. Weiteres wurden 3 Proben von der Sorte Kronprinz Rudolf, sowie die Sorte Petersmörtelapfel mit untersucht. Diesen beiden Sorten wird eine nahe Verwandtschaft zum Brünnerling nachgesagt. Vergleicht man das genetische Profil der einzelnen Proben, so fällt auf, dass es Gruppen mit ähnlichen genetischen Profilen und einzelne Proben mit einem selbständigen Profil gibt. Dies lässt darauf schließen, dass es sich hierbei um eine Population von sehr ähnlichen Sorten handelt. In Übereinstimmung mit Duhan und Bernkopf et al. (10) konnte für die Sorte Brünnerling eine morphologische Beschreibung gefunden werden, die auch auf die im Bundesamt vorhandenen Brünnerlinge zutraf. Soweit Fruchtproben vorhanden waren, wurden diese in die Ergebnisse miteinbezogen und die wichtigen Abweichungen werden erwähnt. Die Fruchtproben sind fast alle aufgrund ihres Erscheinungsbildes als Brünnerling oder Brünnerling-ähnlich zu erkennen. Weiteres wurde die Sorte Kronprinz Rudolf untersucht. Es zeigt sich, dass der Kronprinz Rudolf kein Brünnerling ist und auch keine direkte Abstammung erkannt werden kann. Durch die genetische Untersuchung konnten unter der Bezeichnung Kronprinz Rudolf ebenfalls verschiedene Genotypen erkannt werden.