Projekt-335: Ertrags- und Qualitätsbeurteilung von Schnittsalaten für die Fertigsalatproduktion

Projektleitung

Wolfgang Palme

Forschungseinrichtung

Import:

Projektnummer

10102

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Die Produktion von Schnittsalaten für die Verarbeitung zu Fertigsalaten hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Firmen, die diese Convenience-Produkte an den Handel und die Gastronomie liefern (in Österreich v. a. Fa. Vitana) haben beachtliche Umsatzzuwächse erzielt. Eine spezielle, in Österreich noch nicht produzierte Sonderform sind die sogenannten Baby-leaf-Salate. In Frankreich und in Großbritannien werden diese direkt gesäten und im Jugendstadium geernteten Salate bereits auf mehreren Hundert Hektar angebaut. In vorliegendem Versuch erfolgte eine für Österreich erstmalige Ertrags- und Qualitätsbeurteilung der am Markt befindlichen speziellen Sorten.
Folgende Arten und Sorten sind zur Baby-leaf-Salaterzeugung geeignet: Eichblattsalate rot und grün, Lollosalate rot und grün, Batavia-Salate, Romana-Salate, Frisee, Radicchio, Asia-Salate (Senfkohle, Salatkohle, Senfspinate), Junger Spinat, Roter Mangold, etc.

Pro Mischung sollten max. 5-7 Sorten verwendet werden. Aus dieser Vielfalt wurden für den Versuch vorwiegend Lactuca sativa L. Salate ausgewählt, ergänzt durch ein Spezialprogramm an Asia-Salaten und italienischen Zichorien.

Sehr hohe Anforderungen beim Anbau von Baby-leaf-Salaten werden an die Saatbettbereitung gestellt. Ein unkrautfreies, gut abgesetztes Beet ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Kultur und Ernte. Der in deutschen Versuchsstationen praktizierte Ansatz, den Boden mit Basamid chemisch zu entseuchen, wurde aus ökologischen Gründen nicht verfolgt. Es wurde die herbizide Wirkung von Kalkstickstoff genutzt, der jeweils 3 Wochen vor dem Anbau in den Boden eingebracht wurde. Dabei zeigte sich jedoch, dass dieser Effekt alleine zur Unkrautunterdrückung nicht ausreichte. Die Versuchsparzellen mussten mechanisch bearbeitet werden.
Die Anlage des Versuches erfolgte an der Außenstelle Zinsenhof in einem Frühsommer- (Anbau 10. 5.) und einem Herbstsatz (Anbau 20. 8.). Die Baby-leaf-Salate wurden mit einem Reihenabstand von 10 cm mittels Reichenauer Sämaschine direkt angebaut, die Spezialsalate im Abstand 30 x 25 cm gepflanzt. Ausgewählte Sorten und Typen des Herbstssatzes wurden alleine und in Mischungen im Rahmen des Herbstgemüsetages einer größeren Zahl von Besuchern zur Bewertung und Verkostung vorgelegt.

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2001

Kurzfassung

In einer für Österreich erstmaligen Ertrags- und Qualitätsbewertung wurden neue Sorten von Schnitt- (baby-leaf-) und Spezialsalaten auf ihre Eignung zur Herstellung von Fertigsalaten geprüft. Ein buntes Sortiment an Romana-, Batavia-, Lollo-, Eichblatt- und Asiasalaten wurde dazu an der Außenstelle Zinsenhof in einem Frühsommer- und einem Herbstsatz direkt angebaut und beurteilt. Die hellen Salate zeigten sich naturgemäß als ertragsstärker (Calviac: RZ; Basic: Hild; Attico: Hild) und wurden, so sie interessante Blattformen zeigten, bei einer Bonitierung und Degustation durch 30-50 Versuchspersonen auch als attraktiv bewertet. Kritisch wurde dabei der Geschmack von Asia- und Spezialsalaten (Italienische Zichorien, Salat- und Senfkohle) beurteilt, während die vielfältigen Blattformen und –farben dieser Salate guten Anklang fanden. Besondere Probleme bei der Kultur von baby-leaf-Salaten bereitet das Unkrautfreihalten des Bestandes. Die kurzen Kulturzeiten im Sommer von nur wenigen Wochen (3-4 Wochen) lassen keine chemische Bekämpfung zu. Die in vorliegendem Versuch praktizierte Behandlung mit Kalkstickstoff vor der Aussaat war jedoch nicht ausreichend. Auf eine chemische Entseuchung des Bodens, wie sie in anderen Ländern durchgeführt wird, wurde aus ökologischen Gründen verzichtet. Relativ aufwendig gestaltet sich auch die Ernte und Vermarktung des Produktes. Die optimale Schnittlänge beträgt 6-8 cm. Durch sofortiges Waschen, Trocknen und Kühlen der Ware kann schließlich ein verpackungsfertiges Produkt an den Salatverarbeiter abgegeben werden.

Berichtsdateien

BGB_3341_Fertigsalatproduktion.doc

Autor/innen

Wolfgang Dipl.-Ing. Palme