Projekt-28: Studie zur Ermittlung von Eintragsquellen von Campylobacter in Geflügelbestände unter besonderer Berücksichtigung von Betriebsform und -struktur sowie Jahreszeit des Eintrags

Projektleitung

Lore Vasicek

Forschungseinrichtung

Veterinärmedizinische Universität Wien - Klinisches Department für Nutztiere und Bestandsbetreuung Klinik für Geflügel, Ziervögel, Reptilien und Fische

Projektnummer

1115

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Evaluation of intake of Campylobacter in poultry flocks in relation to housing system and season of intake

Projektziele

Erhebung von Eintragsquellen lebensmittelhygienisch relevanter Campylobacteriaceae in Mastgeflügelbestände.
Arbeitsvorschläge zur Eliminierung des Eintrages.
Ca. 100 Betriebe werden auf das Vorhandensein des Erregers untersucht (Checkliste mit 70 Einzelerhebungspunkten, an HACCP-Konzept angelehnt). Als erster Schritt soll ermittelt werden, ob sich hier Hinweise auf begünstigende Voraussetzungen für den Eintrag von Campylobacteriaceae ergeben. Aus diesen 100 Betrieben werden nach der 1. Untersuchungsreihe etwa 25 ausgewählt, bei denen über 1 Jahr verteilt genaue Ermittlungen der spezifischen Eintragsquellen durchgeführt werden.

Berichte

Abschlussbericht

Kurzfassung

Mastgeflügel ist häufig Träger der thermophilen Campylobacter (C.), C. jejuni, C. coli und C. lari. Die Erreger befinden sich in der Schleimhaut des Darms, meist ohne pathologische Veränderungen des Gewebes beim Geflügel zu verursachen. Eine Kontamination der Schlachtkörper kann während des Schlachtvorganges erfolgen. Häufige Infektionsquellen für den Menschen sind unzureichend erhitztes Geflügelfleisch und andere mit C.-kontaminierte Lebensmittel. Die Studie gliedert sich in vier Untersuchungsreihen. Zunächst wurde der C.-Status von 100 Mastgeflügelbetrieben erhoben. Mit einem Fragebogen wurden betriebs-, stall- und herdenspezifische Daten erfasst. Basierend auf den gewonnen Daten wurde eine reduzierte Anzahl an Betrieben ausgewählt, deren Mastgeflügelherden einschließlich möglicher Eintragsquellen in der 2., 3. und 4. Untersuchungsreihe überprüft wurden. Zur Feststellung potentieller Eintragsquellen wurden Wasser-, Futter-, Einstreuproben, Kotproben von am Betrieb gehaltenen Nutz- und Haustieren sowie Nagetiere, Insekten und Wischtupfer untersucht. Um epidemiologische Fragestellungen zu beantworten, wurden 145 C.-Isolate sowohl einer biochemischen als auch einer molekulargenetischen Differenzierung auf Speziesebene unterzogen. In der 1. Untersuchungsreihe konnten C. aus 22,9 % der 205 Herden aus 100 Betrieben isoliert werden. In der 2., 3. und 4. Untersuchungsreihe wurden in 48 mehrfach untersuchten Betrieben 240 Herden untersucht. Die C.-Befunde variierten von Herde zu Herde. Nur 9 Betriebe blieben während des gesamten Untersuchungszeitraumes stets C.-negativ. Häufig gelang die Aufzucht einer C.-negativen Herde im Anschluss an eine C.-positive Herde, was den Schluss zulässt, dass eine gründliche Reinigung und Desinfektion eine unerlässliche Maßnahme in der C.-Prevention ist. Über das Jahr verteilt konnte kein saisonal vermehrtes Auftreten festgestellt werden. Gemeinsame Vorräume von Stallungen, die Anwesenheit von anderen Tieren am Betrieb sowie mangelnde Hygiene konnten als Risikofaktoren für das Auftreten von C. festgestellt werden. Alle Wasser-, Futter- und Einstreuproben erwiesen sich als C.-negativ.

Berichtsdateien

1115_Campylobacter_in_Gefluegelbestaenden.pdf

Autor/innen

Univ.Prof. Dr. Lore Vasicek