Projekt-248: Lebenszyklusanalyse von Holz und Holzprodukten - COST Aktion E9 ''Life cycle assessment of forestry and forest products''

Projektleitung

Gerfried Jungmeier

Forschungseinrichtung

Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH -

Projektnummer

2054

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Das Projektziel war es, bei der Abschlusskonferenz der COST Action E9 'Life cycle assessment of forstry and forest products' die österreichischen Erfahrungen einzubringen. Diese Erfahrungen betreffen die Themenbereiche 'Production' und 'End of Life'. Im Einzelnen sind dies
- Energieaufwand forstwirtschaftlicher Holzernte, Bringung und Transport
- Allokation der Bewertungsgrößen bei Koppelprozessen in Lebenszyklusanalysen von Holz und Holzprodukten
- Energetische Aspekte und Handhabung von Energie in Lebenszyklusanalysen von Holz-produkten
- Vergleich von unterschiedlichen Abfallentsorgungskonzepten mit dem Schwerpunkt Alt-holz in Ländern der EU
Im Rahmen dieses Projektes wurden die österreichischen Beiträge in die Endprodukte der Arbeitsgruppe 1 'Production' und der Arbeitsgruppe 3 'End of Life'eingebracht. Hierzu wurden die Erfahrungen aus nationalen Projekten zusammengefasst und den Erforder-nissen der COST-Arbeitsgruppen angepasst. Weiters wurden die nationalen Beiträge in Diskussionen abgestimmt mit dem Ziel, gemeinsame Schlussfolgerungen abzuleiten. Hier-bei wurde zum einen der Stand der aktuellen europäischen Forschung beschrieben und zum anderen Wissenslücken identifiziert, aus denen zukünftige Forschungsschwerpunkte und Themen abgeleitet werden.

Berichte

Abschlussbericht , 01.12.2001

Kurzfassung

Im Rahmen dieses Projektes wurden die österreichischen Beiträge in die Endprodukte der Arbeitsgruppe 1 „Production“ und der Arbeitsgruppe 3 „End of Life“ eingebracht. Hierzu wurden die Erfahrungen aus nationalen Projekten zusammengefasst und den Erfordernissen der COST-Arbeitsgruppen angepasst. Weiters wurden die nationalen Beiträge in Diskussionen abgestimmt mit dem Ziel, gemeinsame Schlussfolgerungen abzuleiten. Ergebnisse der durchgeführten Workshops: Es wurde der Energieaufwand und die damit verbundenen Treibhausgas-Emissionen in verschiedenen Europäischen Ländern bei der forstwirtschaftlicher Holzernte, Bringung und Transport ermittelt und miteinander verglichen. In allen Ländern ist der Energieaufwand für den Holz-Transport (0,5 – 3.2% der im Holz gespeicherten Energie) höher als der Energieaufwand für die Holzernte und Bringung (0,25 – 0,75% der im Holz gespeicherten Energie). Die Unterschiede zwischen den Ländern sind durch die unterschiedlichen zugelassenen Nutzlasten der LKW bestimmt. Die höhere Mechanisierung in den Nordeuropäischen Ländern bedingt einen höheren Energieeinsatz als in den übrigen Ländern. Die Treibhausgas-Emissionen sind sehr gering und liegen bei 0,3 - 0,5% des im Holz gespeicherten Kohlenstoffes. Es wurden Allokationen der Bewertungsgrößen bei Koppelprozessen in Lebenszyklusanalysen von Holz und Holzprodukten untersucht und die diesbezüglichen Europäischen Erfahrungen dokumentiert. Anhand von Beispielen wurde gezeigt, dass das gewählte Allokationsverfahren die Ergebnisse der Lebenszyklusanalysen von Holzprodukten wesentlich beeinflussen kann. In vielen Fälle ist es möglich, durch geeignete Wahl der Systemgrenzen Allokationen zu vermeiden, was meist dadurch ermöglicht wird, dass die energetische und die stoffliche Nutzung von Holz gemeinsam betrachtet werden. Ist eine Allokation nicht zu vermeiden, dann wird für die Forstwirtschaft und das Sägewerk die Allokation basierend auf den Verhältnissen der Massen und für die Produktion von Holzprodukten das Verhältnis der Marktpreise empfohlen. Zum Thema „Energetische Aspekte und Handhabung von Energie in Lebenszyklusanalysen von Holzprodukten\" können die folgende Aussagen gemacht werden: Die Verbrennung von Holzprodukten am Ende der Nutzungsdauer ist in vielen Fällen deutlich günstiger als die Wiederverwertung oder Deponierung zu beurteilen, da durch die erzeugte Energie der Einsatz fossiler Energieträger vermieden wird. Der Hilfsenergieaufwand für die Brennstoffbereitstellung ist gering verglich zum Energieinhalt des Holzes (< 10%). Aufgrund von technischen, ökonomischen und strukturellen Einschränkungen kann Wärme und/oder Strom aus Biomasse nicht immer zur Gänze Energie aus fossilen Brennstoffen ersetzten. Der größte Umweltvorteil der energetischen Nutzung von Biomasse im Vergleich zu fossilen Brennstoffen liegt in der Reduktion von Treibhausgas-Emissionen um bis zu 95%, andere Umweltwirkungen können gegenteilige Effekte zeigen. Es wurde die Wahl und die Integration von Verfahren zur Behandlung von Holzabfällen in Lebenszyklusanalysen untersucht. Hierbei können folgende Aussagen getroffen werden: Die länderspezifischen Verwertungsstrategien von Altholz sind derzeit sehr unterschiedlich, zukünftig wird aber durch einheitlichere europäische Rahmenbedingungen (z.B. Deponieverbot von Altholz) eine Angleichung erwartet. Es wurde eine Systematik der verschiedenen Verfahren zur Behandlung von Holzabfällen entwickelt. Für diese Verfahren wurden die wichtigsten Aspekte identifiziert, die in einer Lebenszyklusanalyse in jedem Fall berücksichtigt werden müssen. Es wurde ein Kriterienkatalog erarbeitet, die der zur Auswahl des untersuchten Verfahrens zur Behandlung von Holzabfällen in Lebenszyklusanalysen herangezogen werden kann.

Berichtsdateien

teil1.doc

teil2.doc

teil3.doc

teil4.doc

teil5.doc

teil6.doc

teil7.doc

Projekt_2054_LCA_of_forestry_products.doc

Autor/innen

G. Jungmeier