Projekt-215: Herkunftsbestimmung von Holz mittels Isotopenanalytik

Projektleitung

Michael Jakusch

Forschungseinrichtung

Austrian Research Centers GmbH - ARC

Projektnummer

2094

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Ziel ist es eine Methode zur Herkunftsbestimmung von Holz, im speziellen Lärchenholz, mit Hilfe von Isotopentechniken zu entwickeln. Insbesonders soll untersucht werden, inwieweit es möglich ist Lär-chenholz aus Österreich von Sibirischem Lärchenholz zu unterscheiden. Die Durchführung des Pro-jektes erfolgt in Abstimmung mit dem Bundesamt und Forschungszentrum für Wald (Institut für Forstschutz, Dr. Christian Tomiczek). Die Ergebnisse dieses Projekts können direkt von den entspre-chenden Dienststellen übernommen werden. So kann eine unabhängige Herkunftsbestimmung von Holz zum einen den Vollzug des Pflanzenschutzgesetzes wesentlich erleichtern und zum anderen die österreichische Forstwirtschaft vor falsch deklarierten Importen schützen helfen.
Hintergrund Isotopenmethode zur Herkunftsbestimmung
Immer öfter wird in letzter Zeit die Frage nach der geographischen Herkunft von Land- und Forst-wirtschaftlichen Produkten gestellt. Eine garantierte Herkunft ist bei vielen Produkten ein wichtiger Beitrag zur Steigerung der Wertschöpfung. Eine unabhängige Herkunftsbestimmung der Produkte kann aber auch zu einer höheren Produktsicherheit führen. Einfuhrverbote aus Ländern, in welchen bestimmte Krankheitsbilder auftreten, könnten so effizienter überprüft werden.
Herkömmliche Analysenmethoden, die sich der chemischen Zusammensetzung des Produktes wid-men und damit Aussagen über die funktionale Qualität des Produktes zulassen, können für die Be-stimmung von geographischen Herkunftsfragestellungen nicht herangezogen werden. Zur Herkunfts-bestimmung nützt man die variierende Zusammensetzung stabiler Isotope der Elemente Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel. All diese Elemente kommen in unterschiedlichen Isotopen vor. Die leichteren Isotope (mit der kleineren Hochzahl, also Massezahl) sind die häufigeren. In der Natur kommt es, ausgehend von den großen Elementpools, wie z.B. den Meeren und der Atmosphäre zu so-genannten Fraktionierungsprozessen. Das heißt, dass ein Isotop zu Gunsten eines anderen abgereichert oder umgekehrt angereichert wird. Es ändern sich also bei physikalischen, chemischen und biochemi-schen Prozessen die Verhältnisse der Isotope der oben angeführten, für alle Lebensprozesse entschei-denden Elemente, zueinander. Die wesentlichen Fraktionierungsprozesse sind z.B. im Falle der im Wasser befindlichen Isotope (der Elemente Wasserstoff und Sauerstoff) die Verdunstung von der Mee-resoberfläche, bei der die leichteren Isotope bevorzugt werden und Regenereignisse, bei denen die schwereren Isotope leichter ausgeregnet werden, was zu einer Abnahme der schwereren Isotope mit dem Abstand vom Meer und mit zunehmender Breite führt. Auch für die Kohlenstoff, Stickstoff und Schwefelisotope sind Fraktionierungsmechanismen bekannt die auf Klima, Boden und Pflanzenfakto-ren zurückzuführen sind. D.h. Die isotopische Zusammensetzung einer bestimmten Pflanze und der daraus gewonnenen Produkte ist unmittelbar von ihrem Standort und die dort übliche landwirtschaftli-che Produktionspraxis sowie dem aktuellen Witterungsverlauf abhängig.
Diese Zusammenhänge finden insbesoders in der Herkunftsbestimmung von Lebensmitteln und Spi-rituosen bereits eine breite Anwendung. Im Falle von Wein sind derartige Methoden bereits im EU Recht verankert. Grundlage dieser Methode ist immer die Erstellung einer isotopischen Landkarte, die Auskunft über Variabilität der isotopischen Information im jeweiligen untersuchten System und damit auch Aufschluss über die Anwendbarkeit der Methode gibt.