Projekt-179: Phosphataustrag aus landwirtschaftlich genutzten Flächen in Oberösterreich

Projektleitung

Maximilian Kuderna

Forschungseinrichtung

WPA-GmbH

Projektnummer

3022

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Phosphate leaching from agricultural soils in Oberösterreich

Projektziele

Mit dem Forschungsprojekt sollen die Risikofaktoren im Bereich Boden und Landwirtschaftliche Bewirtschaftungsweise untersucht und bewertet werden, sodass anschließend eine Aussage darüber getroffen werden kann, welche Faktorenkombination im Hinblick auf eine Phosphatbefrachtung des Grundwassers als kritisch zu betrachten ist, und wo daher mit einer erhöhten Phosphatbefrachtung des Grundwassers zu rechnen ist, da kritische Faktoren gemeinsam auftreten und welche Maßnahme am effizientesten zu einer Entlastung führen könnten.
a) Empirische Untersuchung (Auswertung der vorhandenen Daten der WGEV Messstellen) mit Bewertung, ob diese Datenquellen Unterschiede zwischen stark und schwach belasteten Bereichen ausweisen; folgende Faktoren sind von Relevanz: Viehbesatz, Kulturartenverteilung, Bodenart, Bodengründigkeit, Sickerwasserbildung, geologischer Untergrund, hydrologische Situation.
b) Untersuchung von Wirkungszusammenhänge: Einflussfaktor Boden, Einflussfaktor Bewirtschaftung.
c) Abschätzung des Phosphataustragsrisikos für die Testgebiete.
d) Prioritätensetzung für eine Verminderung des P-Austrags (Ausarbeiten von Empfehlungen).

Berichte

Abschlussbericht , 15.12.2005

Kurzfassung

In einigen Grundwassergebieten OÖ waren in der Vergangenheit hohe Phaosphatgehalte feststellbar. Das BMLFUW und das Amt der OÖ LReg. beauftragten daher wpa Beratende Ingenieure GmbH. und das Institut für Kulturtechnik u. Wasserwirtschaft, Petzenkirchen, mit einem Forschungsprojekt zur Untersuchung des Phosphataustrags aus lw. Flächen. Ziel des Projekts war es, kritische Faktorenkombinationen im Bereich der lw. Bodennutzung zu ermitteln, die zu einem Phosphataustrag ins Grundwasser führen können. Für die Untersuchungen wurden - bestehende Agrastruktur-, Boden- und Grundwasserdaten räumlich verschnitten und gemeinsam ausgewertet, - von 36 lw. Betrieben Phosphatbilanzen berechnet, - auf 80 Feldstücken dieser Betriebe das CAL extrahierbare Phosphat analysiert, - an 9 Standorten Bodenwasserproben sowie Bodenproben aus verschiedenen Bodentiefen gewonnen und der Zusammenhang zwischen Bodeneigenschaften und dem Phosphat im Sickerwasser untersucht, - an 3 dieser Standorte zusätzlich mehrjährige Lysimetermessungen zum Phosphataustrag ausgewertet. Die wichtigsten Ergebnisse sind: Hohe Phsophatgehalte im Grundwasser sind vor allem in Gebieten mit hohem Ackeranteil mit sauren oder seichtgründigen Böden anzutreffen. Auslöser sind hohe Gehalte leicht verfügbaren Phosphats im Oberboden. Die Extraktion dieses Phosphats mittels CAL (Calcium Acetat lactat) lässt gute Rückschlüsse darauf zu, ob hohe oder niedrige Phosphatgehalte im Sickerwasser erwartet werden können. Andere Extraktionsmethoden oder Phosphatmobilitätsindizes ergeben ebenfalls Korrelationen mit dem Phosphatgehalt im Sickerwasser, die CAL Extraktion hat jedoch den Vorteil, dass sie eine in Österreich für Zwecke der Düngeberatung weit verbreitete Methode ist. Für den Gehalt CAL extrahierbaren Phosphats lässt sich die Abhängigkeit von den Phosphatbilanzen der lw. Betriebe wie folgt zeigen: hohe oder sehr hohe Gehalte im Boden hängen mit hohen Bilanzen zusammen, sehr niedrige bis mittlere Gehalte sind bei niedrigen Bilanzen feststellbar. Zur Berechnung der P-Bilanz sind Betriebsbilanzen, wie sie bei Teilnahme an der ÖPUL-Maßnahme zum vorbeugenden Gewässerschutz durchzuführen sind (Feld-Stallbilanzen) aussagekräftiger als Schlagbilanzen. Das Ergebnis der Schlagbilanzen hängt zu stark von Düngemaßnahmen im einzelnen jahr ab, Phosphat wird aber nicht notwendigerweise jedes Jahr gedüngt. Der Betriebsdurchschnitt, wie er in der Betriebsbilanz berechnet wird, entspricht eher einer mehrjährigen Situation und hängt daher auch enger mit dem PCAL-Gehalt im Boden zusammen, der nur mittelfristig auf die P-Bilanz reagiert. Eine Vorhersage der P-Bilanz von Betrieben (anhand von Strukturdaten oder der Teilnahme an ÖPUL-Maßnahmen) ist nur sehr eingeschränkt möglich und kann aus den Untersuchungen nicht im ausreichenden Umfang abgeleitet werden. Generell überwiegen positive Bilanzen. Tendenziell steigen die Bilanzen etwas mit dem Viehbesatz. Viehstarke Betriebe verwenden aber im Durchschnitt weniger mineralischen P-Dünger, so dass der Effekt des Viehbesatzes nur schwach ausgeprägt ist. Der Unterschied in den P-Bilanzen je nach Teilnahmeintensität an ÖPUL-Maßnahmen (keine Teilnahme > Grundförderung > Gewässerschutzmaßnahmen > Bio) ist gering und lässt sich statistisch nicht absichern. Folgendes wird empfohlen: - Düngung unter Berücksichtigung des PCAL. Die Interpretation des Bodenwerts entsprechend den Richtlinien für die sachgerechte Düngung entspricht auch den Anforderungen des Grundwasserschutzes, d.h. eingeschränkte Düngung für Gehaltsklasse D - hoch und keine Düngung bei Gehalstsklasse E - sehr hoch, - Phosphor Betriebsbilanzen auch im kommenden Umweltprogramm als Maßnahme anbieten, - Saure Böden kalken - Extensivierungsmaßnahmen auf seichtgründigen Böden (z.B. im kommenden ÖPUL) fördern.

Berichtsdateien

Kurzbericht_Phosphataustrag.pdf

Autor/innen

Max Kuderna

Phosphataustrag.pdf