Projekt-157: Environmentally Counterproductive Support Measures in dem Bereich Landwirtschaft

Projektleitung

Markus F. Hofreither

Forschungseinrichtung

Universität für Bodenkultur - Department Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ehem. Institut für Wirtschaft, Politik und Recht der Universität für Bodenkultur

Projektnummer

40222

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Environmentally counterproductive support measures - agriculture

Projektziele

Im Sinne der OECD-Empfehlungen geht es auch im Bereich der Landwirtschaft darum, Förderungen, die direkt Input und Output stützen und damit den Ressourcenverbrauch fördern, in Richtung leistungsbezogene Entgelte für umweltbezogene (Dienst)leistungen der Landwirte umzuwandeln. Ausgehend von der Erfassung der Ist-Situation in Österreich und der EU sind alternative Lösungsvorschläge für eine entsprechende Umorientierung des Fördersystems in Österreich bzw. der EU zu entwickeln.

Berichte

Abschlussbericht , 01.12.2002

Kurzfassung

Die Ergebnisse der umfassenden Studie, die sich nicht allein mit der österreichischen Situation auseinandersetzt, sondern auch einen Beitrag zur EU-weiten Diskussion liefert, lassen sich mit den folgenden Aussagen zusammenfassen: Direkt umweltschädigende Förderungen, wie z. B. zum Trockenlegen von Feuchtgebieten, wurden schon vor Jahren eingestellt. Im österreichischen Kontext lassen sich daher nur wenige Fördermaßnahmen orten, die mit dem Etikett 'umweltkontraproduktiv' versehen werden könnten. Am ehesten fallen darunter Förderungen für Risikoackerkulturen (z. B. Körner- und Silomais) oder gewisse Detailregelungen im Tierhaltungsbereich. Dabei gilt jedoch, dass diese Maßnahmen nicht generell, sondern nur unter ganz bestimmten Umständen umweltkontraproduktiv sind. Grundsätzlich wirkt die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der europäischen Union auch nach der Einführung von Direktzahlungen noch produktionsstimulierend, wenn auch in geringerem Ausmaß als früher. Die Ursache dafür ist die derzeit noch zu enge Bindung der Einkommensstützungen an die Produktion von Agrargütern. Künftige Reformen könnten durch eine Vereinheitlichung der derzeit sehr komplexen Prämienstruktur - z. B. in Form einer weitgehend uniformen Flächenprämie - wirksame Anreize zur Senkung dieser Produktionszwänge setzen. Die Situation in Österreich weicht markant vom EU-Durchschnitt ab. Bereits heute werden in Österreich etwa 60% der Stützungen im Rahmen der sogenannten 'Zweiten Säule' der Agrarpolitik gewährt, worunter primär Agrar-Umweltprogramme und Regionalförderungen fallen. Diese Leistungen machen in der EU durchschnittlich nur 10% der Agrarstützungen aus. Förderprogramme zur ländlichen Ent-wicklung bilden das Gegengewicht zur produktionsgekoppelten und damit oft umweltkritischen Förderung durch Marktordnungen. In Österreich setzt besonders das von Landwirten breit akzeptierte Agrar-Umweltprogramm (ÖPUL) mit mehr als zwei Dutzend Maßnahmen deutliche Akzente in Richtung Umweltverbesserung. Dennoch sind aus der Sicht des Forscherteams noch weitere Fortschritte möglich. Nicht zuletzt trägt in Österreich der vergleichsweise hohe Anteil an Biobetrieben zu einer Entschärfung des Konfliktbereiches 'Landwirtschaft - Umwelt' bei. Eine wirksame Verbesserung des Konfliktbereiches Landwirtschaft und Umwelt ließe sich nach Ansicht der BOKU-Wissenschaftler folgendermaßen erreichen: (1) durch sukzessives Ausrichten der Landwirtschaft auf extensivere Produktionsmethoden, und zwar durch entsprechende Steuerung des technischen Fortschritts und (2) durch weitere Verbesserungen im Bereich des Ausbildungs- und Informationsstandes der LandwirtInnen. Der Biolandbau ist dabei eine sehr wichtige, jedoch nicht die einzig mögliche Form einer umweltverträglichen Landbewirtschaftung. Das Projekt wurde von der Abteilung V 10 des BMLFUW beauftragt.