Projekt-125: Qualitative Auswertung der NachhaltigkeitsTATENbank

Projektleitung

Michaela Egger-Steiner

Forschungseinrichtung

Wirtschaftsuniversität Wien Institut für Umwelt und Wirtschaft

Projektnummer

40224

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Die Erfolgsfaktoren für zahlreiche regionale und lokale Beispiele einer nachhaltigen Entwicklung, die in der NachhaltigkeitsTATENbank unter http://taten.municipia.at gesammelt wurden, bzw. Möglichkeiten und Grenzen deren Übertragbarkeit sollen ermittelt, und der jeweilige Handlungsbedarf der Akteure soll transparent gemacht werden.

Die untersuchten Projekte sind SPES in Oberösterreich, Waldviertel Management in Niederösterreich, Biosphärenpark Großes Walsertal in Vorarlberg sowie Klimabündnisregion Großglockner in Kärnten. Darüber hinaus wurden Interviews mit dem Ökotechniknetzwerk Steiermark und dem Netzwerk kommunaler Umweltprojekte in Tirol geführt und Umfeldakteure in Bund und Land interviewt. U.a. sollten Antworten auf die nachstehenden Fragen gefunden werden:

1. Auf welche Faktoren ist der langfristige Erfolg von Nachhaltigkeitsprojekten zurückzuführen? Welche Faktoren hemmen den Projekterfolg aus Perspektive der beteiligten Akteure?
2. Welche sind die Möglichkeiten und Grenzen der Übertragbarkeit erfolgreicher Beispiele?
3. In welcher Form vollzieht sich der horizontale und vertikale Transfer von Know-how? Wie kann das gegenseitige Lernen organisiert bzw. optimiert werden?
4. Welche Handlungsoptionen haben die einzelnen Akteure innerhalb und zwischen den Handlungsebenen zur Verbesserung und Beschleunigung der Umsetzung des Konzepts der 'Nachhaltigen Entwicklung'? Wie können Rahmenbedingungen von Seiten des BMLFUW mitgestaltet werden, dass sie für eine nachhaltige Entwicklung günstig sind.

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2001

Kurzfassung

Folgende Kernaussagen können auf Grundlage der qualitativen Analyse der genannten Projekte dargestellt werden: Die Projekte der nachhaltigen Regionalentwicklung brauchen Zeit, es sind langfristige Projekte, die sich langsam in der Region verankern und immer stärker regulativ tätig werden. Der Prozess der Institutionalisierung von regionalen Nachhaltigkeitsprojekten steht in einem Spannungsfeld zwischen vorhandenen Institutionen der Politik und Verwaltung des Landes und einer parallelen Institutionalisierung der Projekte in der Region. Das Zusammenspiel von 'Top-down' und 'Bottom-up'-Prozessen bringt die Notwendigkeit mit sich, unterschiedlichste Akteure miteinander zu vernetzen und zu koordinieren. Es entwickeln sich neue Aufgaben und Zuständigkeiten. Dieser Institutionalisierungsprozess nimmt in den verschiedenen Bundesländern unterschiedliche Formen an und läuft nicht immer konfliktfrei ab. Die Projekte machen die Region zur MARKE, womit eine Umbewertung der Region von einem negativen zu einem positiven Bild verbunden ist. Das bedeutet strukturschwache Regionen, die von Abwanderung bedroht sind, suchen in Nischen ihre Stärken und definieren damit das Image der Region neu und positiv. Dadurch soll die Wertschöpfung in der Region erhöht und sollen die Bewohner an ihre Region gebunden werden. Für die Initiierung der Projekte wesentlich sind Veranstaltungen wie Tagungen und Messen, aber auch ein reger Projekttourismus. Diese Instrumente liefern zum Einen Ideen und zum Anderen die Ansprechpartner und Beispielprojekte, bei deren Besuch kleine Delegationen direkt erfahren können, wie es vor Ort funktioniert. Dieser persönliche Erfahrungsaustausch führt dann zur Entwicklung eines eigenen Projekts in der eigenen Region. EU-Förderungen sind ganz wesentliche Erfolgsfaktoren für die untersuchten Regionalentwicklungsprojekte. Die Antragstellung mobilisiert große personelle Anstrengungen sowie die Zusammenarbeit mit Land, Bund und internationalen Partnern, verursacht aber auch finanzielle Risiken. Denn 'EU-Projekte muss man sich leisten können' und führen beim Ausbleiben der Zahlungen zu Frustration und gehemmter Entwicklung. Durch die Auseinandersetzung mit EU-Programmen verändern sich aber auch die Inhalte und Strukturen der Projekte in den Regionen. Handlungsfelder für die Förderung der nachhaltigen Regionalentwicklung sind die Bereiche Politik, Prozessmanagement sowie Projektmanagement. Das Projekt wurde von der Abteilung II/1/U beauftragt.