Projekt-118: Erstellung einer Internetdatenbank zur Erfassung von gentechnikrelevanten Komponenten, mit besonderer Berücksichtigung der ökologischen Landwirtschaft (EU-VO 2092/91 Anhang II und VI)

Projektleitung

Alexandra Hozzank

Forschungseinrichtung

Infoxgen - Arbeitsgemeinschaft transparente Nahrungsmittel e.V.

Projektnummer

1277

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

ESTABLISHMENT OF AN ONLINE DATA BANK RECORDING COMPONENTS AND ORGANISMS, WHICH ARE ON A RISK OF GENETIC ENGENEERING, WITH SPECIAL REGARD TO ORGANIC FARMING (EU-COUNCIL REGULATION 2092/91, ANNEX II AND VI)

Projektziele

Ziel des Projektes ist eine für alle offene, sichere und transparente Datenbank.
Die langfristigen Auswirkungen von gentechnisch veränderten Produkten auf Mensch und Natur sind bis heute nicht erforscht. Der Markt und hier speziell die Konsumenten verlangen daher vermehrt nach gentechnikfreien Produkten. Die Kontrolle des Nicht-Einsatzes von mittels Gentechnik hergestellter Produkte ist zur Zeit nicht zufriedenstellend. Einerseits klagen die Unternehmen über den bürokratischen Aufwand den die Einholung der Verpflichtungserklärungen erfordert und andererseits sind die Kontrollstellen in ihrer täglichen Arbeit dadurch belastet bzw. behindert. Auch sind diverse Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse schwer nachzuvollziehen, so dass es der Kontrolle von auf diesem Gebiet geschultem Personal bedarf.
Nachdem jetzt in Holland, Deutschland, der Schweiz und Österreich die gleiche Interpretation für die Gentechnikfreiheit vorliegt, liegt der Schritt nahe eine gemeinsame Datenbank zu betreiben.
Primär soll die Datenbank den Kunden die Möglichkeit bieten, ohne Bürokratie, schnell und zuverlässig die benötigten Produkte zu finden.
Der Verein Infoxgen wurde von den Biokontrollstellen Alicon (D), Biozert (D) und bio.inspecta (CH) und ABG (A) beauftragt, die Datenbank zu entwickeln. Die operative Umsetzung liegt bei der LUQS GmbH.
Als Domäne für die Internetdatenbank wird die www.infoxgen.com verwendet werden. Die infoxgen wurde von der ALOG (ARGE Lebensmittel ohne Gentechnik e.V.) gegründet. Die Datenbank ist zwar im Netz, ist speziell im deutschsprachigen Raum bekannt, hat aber für die Betroffenen Verkehrskreise zuwenig Verbindlichkeit in ihren Aussagen. Das heißt: Durch zuwenig Kontrollrelevanz und Sicherheit der gelisteten Daten konnte sich die Domain nicht ausreichend etablieren.
Daher hat sich die ALOG entschlossen die Datenbank an Bio-Kontrollstellen zu übergeben - da diese ihres Erachtens die notwendige Schritte für einen Erfolg der Domäne setzen können.
Die ALOG übertrug mit Juni 2001 die Domäne den Trägern, den oben genannten Kontrollstellen und somit dem Verein Infoxgen, zur Umsetzung des Konzepts.

Berichte

Abschlussbericht , 01.12.2003

Kurzfassung

Die EU-Verordnung 2092/91 über den ökologischen Landbau und die entsprechende Kennzeichnung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Lebensmittel schreibt explizit vor, dass Erzeugnisse aus biologischer Landwirtschaft ''ohne Verwendung von genetisch veränderten Organismen und/oder von auf deren Grundlage hergestellten Erzeugnissen hergestellt werden“. Dies heißt konkret, dass für jede gentechnisch relevante Komponente, jene Pflanzen, die sich bereits gentechnisch verändert am Markt befinden, aber auch für alle Zusatzstoffe die mit Hilfe gentechnischer Verfahren hergestellt werden können, ein Nachweis erbracht werden muss, dass bei der Herstellung keine gentechnische Verfahren beteiligt waren. Dieser Nachweis wurde von den Herstellern oft in sehr unterschiedlicher Weise erbracht. Aus diesem Grund wurde der Verein InfoXgen – Arbeitsgemeinschaft transparente Nahrungsmittel von den Ministerien für Wirtschaft und Arbeit, für Frauen und Gesundheit, für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft mit der Erstellung einer Internetdatenbank zur Erfassung von gentechnikrelevanten Komponenten mit besonderer Berücksichtigung der ökologischen Landwirtschaft (EU-VO 2092/91 Anhang II und VI) beauftragt. Zusatzstoffe Die EU-Verordnung 2092/91 schreibt weiters vor, dass nur bestimmte Zusatzstoffe, Zutaten nicht landwirtschaftlichen Ursprungs und Verarbeitungshilfsstoffe in Bioprodukten zum Einsatz kommen dürfen. Eine Reihe dieser erlaubten Stoffe werden bereits mit Hilfe gentechnischer Verfahren hergestellt. Mit Hilfe von harmonisierten Bewertungskriterien werden diese bewertet und in der Datenbank InfoXgen publiziert. In der Datenbank wird weiters eine allgemeine Liste der im Bio-Landbau erlaubten Zusatzstoffe veröffentlicht, die dem User darüber informiert, bei welchen Stoffen ein ''Gentechnikrisiko“ besteht und somit eine Gentechnik-Zusicherungserklärung erbracht werden muss, weiters sind die Einschränkungen der Bio-Verbände bei den einzelnen Stoffen hinterlegt. Betriebsmittel Auch Betriebsmittel beinhalten teilweise gentechnisch veränderte Komponenten. Schon bald wurde die Datenbank InfoXgen daher auf den Betriebsmittelbereich ausgeweitet. Bisher wurden die Betriebsmittel nach unterschiedlichen Bewertungskriterien beurteilt und dann am Betrieb freigegeben. In der InfoXgen werden diese nun gesammelt, bewertet und veröffentlicht. Der Verein InfoXgen entwickelte sich somit auch zur zentralen Informationsstelle bezogen auf die Biotauglichkeit von Betriebsmitteln für Kontrollstellen und Verbände. Schon bald zeigte sich dass ein starker Bedarf an einer einheitlichen Bewertung von Betriebsmitteln für den biologischen Landbau besteht. Die Datenbank InfoXgen verwandelte sich somit zusehend zu einer Betriebsmitteldatenbank für biologisch wirtschaftende Betriebe. Im Verein Infoxgen werden Betriebsmittel nach einheitlichen und an internationalen Standards orientierten Kriterien bewertet und anschließend in einer frei zugänglichen Online-Datenbank veröffentlicht. Auf Basis der Datenbank wird der jährlich erscheinende Bio-Betriebsmittelkatalog gedruckt. Der Verein InfoXgen wird als Herausgeber des Bio-Betriebsmittelkataloges von allen in Österreich anerkannten Kontrollstellen akzeptiert. So wird 2004 erstmals ein Betriebsmittelkatalog erscheinen, der in Zusammenarbeit aller Bio-Kontrollstellen entstanden ist. Dadurch ist ein einheitliches Vorgehen bei der Bio-Kontrolle vor Ort gewährleistet, da über die Kontrollstellen jeder Biobauer mit einem Betriebsmittelkatalog ausgestattet wird. Durch die Einbindung in eine von den führenden Bio-Kontrollstellen konzeptioniertes EDVSystem, fungiert die InfoXgen immer mehr als Drehscheibe für Betriebsmittel für den biologischen Landbau.

Berichtsdateien

1277__Endbericht_(ueberarbeitete_Fassung).pdf

Autor/innen

Mag. Alexandra HOZZANK