Projekt-106: Entwicklung von Methoden zum qualitativen und quantitativen Nachweis und zur Unterscheidung von Tier- und Fischmehl in Futtermitteln durch Nachweis von DNA mit PCR

Projektleitung

Peter Remler

Forschungseinrichtung

Fakultät für techn

Projektnummer

1245

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Development of methods for qualitative and quantitative detection and differentiation of meat and bone meal and fish meal in feed by detection of DNA by PCR

Projektziele

Laut Entscheidung 2000/766/EG des EU-Rates vom 4. Dezember 2000 über Schutzmaßnahmen bezüglich übertragbaren spongioformen Enzephalopathien ist die Verfütterung von verarbeiteten tierischen Proteinen EU-weit verboten. Das Verbot gilt nicht für die Verfütterung von Fischmehl an Nichtwiederkäuer. Die Entscheidung wurde durch das Bundesgesetz, BGBl.I Nr. 143/2000, und BGBl.II Nr. 6/2001 umgesetzt und gilt seit 01.01.2001. Das erweitert das in Österreich bereits seit 1990 bestehende Verbot der Verfütterung von Eiweißfuttermitteln tierischer Herkunft an Wiederkäuer.
Bisher erfolgt der Nachweis von Tiermehlen in Futtermitteln durch eine mikroskopische Analyse. Die Nachweisgrenze liegt dabei bei 0,1%. Der Probendurchsatz dieser Methode ist bei den derzeit anfallenden Probenmengen aber viel zu niedrig.
In diesem Projekt sollte ein schnelles, zuverlässiges und sensitives Testsystem mit einer Nachweisgrenze für Tier und Fischmehl von 0,1% oder besser entwickelt werden. Dadurch soll den kontrollierenden Behörden ein leistungsfähiges Instrument zur Überwachung in die Hand geben.

Berichte

Abschlussbericht , 01.10.2002

Kurzfassung

Der Nachweis erfolgt durch Amplifizierung spezifischer DNA-Sequenzen mit 2 Methoden der Polymerase-Kettenreaktion (PCR und Real-time-PCR). Dabei wird ein kurzes spezifisches DNA-Stück, die Zielsequenz, exponentiell vermehrt, im ersten Fall in einem Gel sichtbar gemacht, im zweiten Fall entsteht bei der DNA-Synthese ein Fluoreszenzsignal. Der Vorteil dieser Methoden ist die einfache Durchführbarkeit, große Empfindlichkeit und das Potential, eine große Anzahl von Proben untersuchen zu können. Besonders zu betonen ist die Möglichkeit Tier- und Fischmehl zu unterscheiden. Es besteht auch die Möglichkeit einzelne Tierarten (z. B. Rind) spezifisch nachzuweisen. Der Nachweis beruht auf der Tatsache, dass nahe verwandte Arten weniger Unterschiede in der DNA Sequenz aufweisen als entfernter verwandte Arten. Als Zielsequenzen für die PCR wurden Bereiche der DNA gewählt, die innerhalb der relevanten Tiere kaum Unterschiede aufweisen, aber zu Sequenzen aus Fischen und Pflanzen ausreichende Unterschiede zeigen und so eine Unterscheidung erlauben. Das gleiche gilt für die Zielsequenzen zum Nachweis von Fischmehl. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass mit Hilfe der PCR ein Nachweis von Tier- und Fischmehl in Futtermitteln möglich ist. Die untere Nachweisgrenze liegt bei Tiermehl zwischen 0,05% und 0,01% Tiermehl im Futtermittel, bei Fischmehl unter 0,01% Fischmehl im Futtermittel. Damit ist die Methode sensitiver als der mikroskopische Nachweis, der eine Nachweisgrenze von 0,1% hat. Ein weiterer Vorteil liegt in der Möglichkeit, viele Proben parallel zu verarbeiten. Der limitierende Faktor liegt in der Probenvorbereitung (mahlen der Proben), alle weiteren Schritte erlauben ein Verarbeiten von 48 oder 96 Proben. Es kann dann im Mikrotiterplattenformat gearbeitet werden. Für den Nachweis in der Routineanalytik ist besonderst die Real-time-PCR anzuraten. Die Real-time-PCR ist die robustere Methode und sie ist durch die Verwendung einer spezifischen Sonde sicherer. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Verringerung des Kontaminationsrisikos, da die Reaktionsgefäße nach der Reaktion nicht mehr geöffnet werden müssen. Die Real-time-PCR liefert semi-quantitative Ergebnisse und lässt sich in eine quantitative Methode umwandeln, wenn Standardreferenzmaterialien zur Verfügung stehen. Die Methoden sind so weit entwickelt, dass sie von Untersuchungslaboratorien übernommen und nach Validierung zur Untersuchung von Futtermitteln eingesetzt werden können.

Berichtsdateien

1245_Tier_und_Fischmehl.pdf

Autor/innen

Dr. Peter Remler, Dr. Ursula Mülleder, Dr. Werner Ruppitsch, Mag. Edith Rassi