Projekt-1051: Einfluss des Goldhaferanteils in der Ration auf die Futteraufnahme von Milchkühen

Projektleitung

Johann Gasteiner

Forschungseinrichtung

Direktion Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

10159

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2004

Kurzfassung

Anhand von Verlaufsuntersuchungen an Milchkühen sollte in der vorliegenden Studie überprüft und quantifiziert werden, wie sich eine Steigerung des Gehaltes an Goldhafer in der Ration auf Futteraufnahme und klinische Parameter auswirkt. Dazu wurde den Versuchstieren im lateinischen Quadrat eine Ration mit steigendem Anteil an Goldhafer (0, 20, 40 und 60 % Goldhafer in der Ration) gefüttert. Die tägliche durchschnittliche Milchmengenleistung über alle Gruppen betrug 14,46 kg, wobei mit zunehmendem Anstieg des Goldhafergehaltes in der Ration eine deutliche Abnahme der Milchmengenproduktion von 15,90 kg (Gruppe 0) auf 13,24 kg (Gruppe 60) festgestellt werden konnte. Hier lässt sich ein eindeutiger Zusammenhang mit dem Rückgang der Futteraufnahme herstellen. Aufgrund der daraus folgenden verminderten Nährstoffversorgung ging die Milchmengenproduktion zurück und aufgrund Energiemangels kam es zu einer vermehrten Mobilisierung von Körperfett, wodurch der Milchfettgehalt in Gruppe 60 signifikant anstieg, während sich ebenfalls aufgrund des Energiemangels der Gehalt an Harnstoff in der Milch mit steigendem Goldhaferabteil in der Ration erhöhte. Hinsichtlich der Milchinhaltsstoffe konnte ein Anstieg des Fettgehaltes in der Milch bei einem Anteil von 60 % Goldhafer auf 5,12 % gefunden werden. Der Harnstoffgehalt in der Milch erhöhte sich kontinuierlich. Die Futteraufnahme ging mit steigendem Anteil an Goldhafer in der Ration von 16,68 kg TM (Gruppe 0) stetig auf 14,73 kg TM (Gruppe 60) zurück. Dementsprechend veränderte sich auch die Gesamtnährstoffaufnahme für die Nährstoffe, Mineralstoffe und Spurenelemente, es kam mit steigendem Gehalt an Goldhafer in der Ration zu einer reduzierten Versorgung (siehe Tabelle 4). Dies drückt sich auch in einem Rückgang der Abdeckung des Nährstoffbedarfs (%) aus. Der Serum-Gehalt an P, Ca und Mg stieg bei vermehrter Goldhafer-Fütterung signifikant an, was sich bei P bereits in der ersten Versuchswoche abzeichnete, bei Ca und Mg jedoch erst in der 2. Versuchswoche erkennbar wurde. Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse zeigen einen raschen Anstieg der Serumwerte für P, Ca und Mg innerhalb von 1-2 Wochen ab der Verfütterung von steigenden Mengen an Goldhafer in der Ration. Mit Absetzen des Goldhafer-belasteten Futters ist zumindest ebenso rasch mit einem Absinken der Serumwerte für P, Ca und Mg innerhalb von 1-2 Wochen auf physiologische Werte zu rechnen. Dies ist bei der Interpretation von Blutuntersuchungen im Hinblick auf deren diagnostischen Wert zu berücksichtigen. Nur wenn das Goldhafer-belastete Futter zum Zeitpunkt der Probenahme auch von den beprobten Tieren aufgenommen wird, ist mit einer entsprechenden diagnostischen Sicherheit zu rechnen. Ansonsten erhält man falsch negative Werte, die eine bestehende enzootische Kalzinose aufgrund der physiologischer Serum-Werte für P, Ca und Mg nicht erkennen lassen.

Berichtsdateien

Abschlussbericht_Goldhafer_Steigerung.pdf

Autor/innen

Dr. Johann Gasteine, Mag. Thomas Guggenberger, Ing. Johann Häusler