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PREPSYS: ERA-NET EUPHRESCO: Risikobasierte Strategien zum vorausschauenden Management invasiver, rindenbrütender Prachtkäfer

Projektleitung

Gernot Hoch

Forschungseinrichtung

Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft

Projektnummer

101191

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft| Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Schlagwörter (deutsch)

Quarantäneschädlinge, Agrilus planipennis, Agrilus anxius, Spürhunde, Surveys, Risikomanagement, EUPHRESCO

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Risk-based strategies to prepare for and manage invasive tree borers

Projektziele

Das EUPHRESCO-Projekt PREPSYS soll die wissenschaftliche Basis für die Erstellung von Leitlinien und Notfallplänen für Agrilus planipennis (EAB) und Agrilus anxius (BBB) liefern, sowie Politik und Stakeholdern wichtige Informationen in passend aufbereiteter Form zur Verfügung stellen. Darauf aufbauend sollen sich die Pflanzenschutzdienste bestmöglich auf die Risiken und Auswirkungen im Falle einer Einschleppung der Schadorganismen vorbereiten können. Das hier beantragte Projekt stellt den Beitrag des BFW zum EUPHRESCO-Projekt dar.

Die spezifischen Ziele sind:
• Zusammenstellung der potentiellen Risiken und Auswirkungen einer Einschleppung von EAB oder BBB
• Identifikation möglicher Einschleppungswege und Gegenmaßnahmen
• Verbesserung der frühen Detektion entlang der Einschleppungswege und im Falle eines Auftretens im Freiland, Vorbereitung entsprechender Methoden
• Voraussagen zur natürlichen sowie der durch Menschen unterstützen Ausbreitung der beiden Schadorganismen
• Zusammenfassung des Wissensstandes und Darstellung effizienter Management- und Bekämpfungsansätze
• Kommunikation mit Stakeholdern (Pflanzenschutzdienste, Waldbewirtschafter, Handel, Politik und Öffentlichkeit)

Die internationale Zusammenarbeit mit Partnern aus Europa und den USA im Rahmen des EUPHRESCO-Projektes ermöglicht Zugang zu breit gestreuten Informationsquellen. Managementansätze in verschiedenen Ländern können analysiert und auf die Anwendbarkeit in Europa geprüft werden. So wird eine Zusammenstellung erfolgversprechender Ansätze für das Management der Einschleppungswege, für frühe Detektion und für Notfallmaßnahmen möglich.

Dazu wird das EUPHRESCO-Gesamtprojekt in sechs Arbeitspakete aufgeteilt, zu denen jeweils alle Projektpartner Beiträge leisten.

Praxisrelevanz

Das Risiko einer Einschleppung von EAB oder BBB wird als sehr hoch eingestuft. Die EAB-Befallsgebiete in den USA, Kanada und Russland zeigen die verheerenden Auswirkungen auf die betroffenen Eschenbestände sowohl im Wald als auch in urbanen Räumen. Die Beispiele belegen auch, wie wichtig eine frühe Erkennung und das umgehende Ergreifen effizienter Gegenmaßnahmen ist. Zu viel Zeit verstrich oft zwischen Einschleppung und Erstfund. Bis die Bekämpfung voll zu laufen begann, war eine Ausrottung des Befalls nicht mehr möglich. Umso wichtiger ist es, dass die Europäischen Staaten auf eine mögliche Einschleppung des EAB vorbereitet sind. Analoges gilt für den BBB. Ein für Europa angepasster Katalog von Managementmaßnahmen, die von der Verhinderung einer Einschleppung, der frühen Detektion, der möglichen Ausrottung bis zu einer allenfalls nötigen Kontrolle etablierter, nicht mehr zu tilgender Populationen reichen, muss den betroffenen Akteuren zur Verfügung stehen. Hierzu will PREPSYS wichtige Beiträge leisten.

Berichte

Abschlussbericht , 31.10.2019

Kurzfassung

Im Rahmen des EUPHRESCO-Projektes PREPSYS wurde von einem internationalen Konsortium (das vorliegende Projekt stellt den österreichischen Beitrag dar) das Wissen aus den Befallsgebieten in Nordamerika und dem Europäischen Russland der beiden invasiven Prachtkäferarten Agrilus planipennis (emerald ash borer, EAB) und Agrilus anxius (bronze birch borer, BBB) aus speziell europäischer Perspektive aufbereitet: wissenschaftliche Publikationen, Projektberichte und persönliche Kontakte zu Akteuren in der Forschung und im Pflanzenschutz, einschließlich einer fact finding mission nach Nordamerika, dienten als Quellen. Eine sehr gut rezipierte internationale Konferenz zu dem Thema wurde 2018 in Wien abgehalten. PREPSYS stellte die erfolgversprechendsten Maßnahmen in einer European Toolbox zum Management von EAB und BBB zusammen, die Surveytechniken und –strategien (Fallen und Lockstoffe, Analyse möglicher Einschleppungswege), Insektizideinsatz (Stamminjektionen zum Einzelbaumschutz) und biologische Schädlingskontrolle (Zucht und Freilassung von Parasitoiden), sowie Bewusstseinsbildung von Pflanzenschutzfachleuten und Öffentlichkeit umfasst. Im Rahmen des österreichischen Projektteils wurden die ersten EAB-Spürhunde ausgebildet und deren Suchleistung erfolgreich getestet. So wurde die Grundlage für ein Ausbildungsprogramm für weitere Spürhunde-Teams geschaffen, die einen wichtigen Beitrag zur Überwachung potentieller Einschleppungswege leisten könnten. Die Erkenntnisse aus PREPSYS wurden und werden noch auf unterschiedliche Weise publiziert, wie z.B. in einer Sondernummer der wissenschaftlichen Zeitschrift Forestry, einem Tagungsband zur Konferenz in Wien, einzelnen Artikeln in Fachzeitschriften und einer Broschüre für die forstliche Praxis. Eine zentrale Botschaft von PREPSYS ist, dass sich Europa auf eine weitere Ausbreitung des invasiven EAB vorbereiten muss, während beim BBB durch intensive Überwachung eine Schließung von Eintrittswegen möglich scheint. Einige dazu nötige Werkzeuge konnte das PREPSYS-Konsortium zusammenstellen.

Berichtsdateien

EndberichtPrepsys_BFW.docx

Autor/innen

Hoch G.; Hoyer-Tomiczek U.