NUTZAQUA: Einfluss unterschiedlicher Bewirtschaftung auf Wasser-, Kohlenstoff- und Stickstoffflüsse im inneralpinen Dauergrünland

Projektleitung

Andreas Bohner

Forschungseinrichtung

HBLFA Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

101672

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Schlagwörter (deutsch)

Klimawandel, Nutzungsintensivierung, Bodenwasserhaushalt, Kohlenstoffflüsse, Stickstoffflüsse

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Impact of different management on water- and carbon-/nitrogen fluxes in inneralpine grassland

Abstract (englisch)

The main of this project is to analyse the impacts of a climate change-induced intensification of grassland management on species composition of the vegetation, yield, forage quality, water-, carbon- and nitrogen fluxes by a field experiment according to agricultural practice.

Projektziele

Der Alpenraum ist vom Klimawandel besonders stark betroffen. Durch den Klimawandel werden eine Erhöhung der Lufttemperatur, eine Verlängerung der Vegetationsperiode, eine Änderung der saisonalen Niederschlagsverteilung und zunehmende Starkniederschläge erwartet (Eitzinger et al., 2009). In Österreich dominiert das Dauergrünland in jenen Gebieten, wo der Jahresniederschlag im langjährigen Durchschnitt 900 mm oder mehr beträgt und/oder die Jahresmitteltemperaturen unter 7 bis 8° C liegen. In diesen Gebieten sind für die Vegetation die niedrigen Lufttemperaturen und die kurze Vegetationsperiode die begrenzenden klimatischen Faktoren. Eine Erhöhung der Lufttemperatur und eine Verlängerung der Vegetationsperioden wird daher in kühleren und niederschlagsreicheren Grünlandgebieten zu Veränderungen im Pflanzenbestand führen. Das Ertragspotential der Grünlandflächen wird zunehmen, folglich ist auch eine Nutzungsintensivierung (frühere und häufigere Mahd) zu erwarten. In der montanen Höhenstufe werden Grünlandflächen häufig zweimal pro Jahr gemäht und im Herbst nachbeweidet. Durch den Klimawandel wird eine 3-Schnittnutzung sehr wahrscheinlich. Das Ziel des beantragten Forschungsprojektes ist es, die Auswirkungen einer klimawandelbedingten Nutzungsintensivierung auf die Artenzusammensetzung der Vegetation, Ertrag, Futterqualität, Wasser-, Kohlenstoff- und Stickstoffflüsse mittels Feldversuch unter praxiskonformen Bedingungen zu untersuchen. Das beantragte Forschungsprojekt wurde bereits als StartClim 2020-Projekt genehmigt (StartClim 2020.D).

Praxisrelevanz

- Beitrag zur Klimafolgenforschung und Klimaanpassungsstrategie in Österreich
- ökologisch und wirtschaftlich nachhaltige Grünlandbewirtschaftung unter geänderten klimatischen Rahmenbedingungen
- optimale Ausnützung des Ertragspotentials

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2022

Kurzfassung

Eine Nutzungsintensivierung von jährlich zwei Schnitte auf drei Schnitte beeinflusst die Bodenwasserbilanz nicht negativ. Der Jahresertrag steigt und die Futterqualität (beurteilt aufgrund des Rohproteingehalts) verbessert sich durch den früheren Schnittzeitpunkt. Somit ist unter den gegebenen Standortsbedingungen aus landwirtschaftlicher Sicht eine Dreischnittnutzung der montanen Dauerwiesen empfehlenswert.

Berichtsdateien

Abschlussbericht_2022.pdf

Abstract (deutsch)

Dieses Forschungsprojekt untersucht die Frage wie sich eine Nutzungsintensivierung mit 3 Schnitten pro Jahr, beobachtet auf einem repräsentativen montanen Grünlandstandort auf Futterertrag, Futterqualität sowie Bodenwasserhaushalt auswirkt. Die Bodenwasserbilanzen zeigten am humiden Grünlandstandort keine negativen Trends hinsichtlich einer Intensivierung, die standortübliche (2 Schnitte pro Jahr) als auch intensive Nutzungsintensität (3 Schnitte pro Jahr) ergab fast idente positive Wasserbilanzen. Die Nährstoffkonzentrationen im Sickerwasser als auch die Nährstoffauswaschungen (Ammonium, Nitrit und Nitrat) lagen auf einem für Grünlandökosysteme ausgeglichenen Niveau. Große Unterschiede ergaben sich in den ermittelten Trockenmasseerträgen sowie Futtergehalte, speziell der Rohproteingehalte. Die intensive Nutzung wies mit 4687,1 kg/ha einen höheren Trockenmasseertrag verglichen zu der standortüblichen Nutzung mit 3125,8 kg/ha auf. Die Rohproteinerträge zeigten ebenfalls eine bessere Qualität bei früheren Schnittzeitpunkten. Demnach wäre in diesen Lagen bei passenden Witterungsbedingungen eine Dreischnittnutzung eine mögliche Alternative zur bisherigen extensiven Nutzung, mit der Verbesserung der Grundfuttererträge und der Futtergehalte erreicht werden könnte.

Abstract (englisch)

The aim of this project is to investigate how a more intensive agricultural management with three cuts per year of a representative montane grassland site affects yield, forage quality and soil water balance. The soil water balances showed on the humid grassland site no negative trends regarding intensification. The usual (2 cuts per year) and intensive management (3 cuts per year) results in an almost identical positive water balance. The nutrient concentrations in seepage water and nutrient losses through leaching were typical for grassland ecosystems. High differences were observed concerning dry matter yield and forage quality, especially raw protein. The intensive management exhibits with 4687,1 kg/ha a higher dry matter yield compared to the traditional management with 3125,8 kg/ha. The raw protein values showed a better quality resulting from earlier cutting dates. Therefore, at the investigation site a three-cut management would be a possible alternative for improvement oft he forage yield and forage quality.

Autor/innen

Bohner Andreas