MIDAS: Grundsätze/Mindeststandards in der Daseinsvorsorge und deren Aushandlungsprozesse in Österreich

Projektleitung

Elisabeth Stix

Forschungseinrichtung

Rosinak & Partner ZT Gesellschaft m.b.H.

Projektnummer

101950

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft 

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Im Oktober 2021 beschloss die Österreichische Raumordnungskonferenz (ÖROK) das „Österreichische Raumentwicklungskonzept 2030 (ÖREK 2030). Im ÖREK 2030 ist u.a. das Ziel festgehalten, die Lebensqualität und gleichwertige Lebensbedingungen zu verbessern. Es geht darum, den Raum so „auszustatten und zu gestalten, dass die zentralen Grundbedürfnisse durch das Angebot an Infrastrukturen und Dienstleistungen der Daseinsvorsorge in zumutbarer Qualität und Erreichbarkeit abgedeckt sind.“ Die Mitglieder der ÖROK formulierten Handlungsaufträge zur Erreichung dieser Ziele, wie beispielsweise die Definition von (Mindest-)Standards bzw. von Grundsätzen der Daseinsvorsorge.

Auch die Regionen-Strategie des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) zielt darauf ab, die Lebensqualität für die Menschen in den Regionen Österreichs weiter zu verbessern: „Für eine hohe Lebensqualität ist in allen Regionen eine sichere, möglichst barrierefreie Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern und Dienstleistungen in angemessener Entfernung notwendig.“ Die Ausgangslage in den Regionen Österreichs ist jedoch unterschiedlich. Städtische Regionen weisen zumeist eine „bessere“ Ausstattung mit Dienstleistungen der Daseinsvorsorge auf, in ländlichen Regionen müssen oftmals weitere Strecken in Kauf genommen werden, um entsprechende Dienste in Anspruch nehmen zu können.

Die Studie hat daher zum Ziel, in einem

  • Teil A) die Ausgangssituation und Grundlagen für Grundsätze/Mindeststandards in der Daseinsvorsorge zu analysieren und in
  • Teil B) die bereits in unterschiedlichen Regionen stattgefundenen Aushandlungsprozesse zur Zusammenarbeit hinsichtlich der Bedarfs- und Standortplanung von Dienstleistungen der Daseinsvorsorge darzustellen.

In Teil A) wird eine Analyse zu Grundlagen und zur Anwendung von Grundsätzen/Mindeststandards in der Versorgung mit Angeboten der Daseinsvorsorge vorgenommen. Die in Österreich verfügbaren Ansätze von Mindeststandards werden systematisch dargestellt und bei Bedarf nach unterschiedlichen Bereichen gesondert erläutert (z.B. Nahversorgung, Bildung, Gesundheitsvorsorge, Pflege, Mobilität, etc.).

Teil B) widmet sich in erster Linie den Aushandlungsprozessen, die zur Definition/Gestaltung der Bedarfs- und Standortplanung von Einrichtungen und Dienstleistungen der Daseinsvorsorge herangezogen wurden. Hierzu werden Fallbeispiele in verschiedenen Regionen aufgezeigt und Schlussfolgerungen für die Umsetzung abgeleitet.

Schlagwörter (deutsch)

Daseinsvorsorge, Versorgung, regionale Verteilung, Dienstleistungen, Standards, Mindeststandards, Erreichbarkeit, Infrastruktur, Raumtypen, Qualitätskriterien

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Principles/minimum standards in services of general interest and their negotiation processes in Austria

Abstract (englisch)

In October 2021, the Austrian Conference on Spatial Planning (ÖROK) published the "Austrian Spatial Development Concept 2030 (ÖREK 2030). The ÖREK 2030 states, among other things, the goal of improving the quality of life and equal living conditions. The aim is to "equip and design the area in such a way that the central basic needs are covered by the range of infrastructures and services of general interest in reasonable quality and accessibility". The members of ÖROK formulated mandates for action to achieve these goals, such as the definition of (minimum) standards or principles of services of general interest.

The regional strategy of the Federal Ministry of Agriculture, Forestry, Environment and Water Management (BML) also aims to further improve the quality of life for people in Austria's regions: "For a high quality of life, a secure, preferably barrier-free supply of essential goods and services within reasonable distance is necessary in all regions".

However, the current situation in Austria's regions varies. Urban regions are usually "better" equipped with services of general interest, while in rural regions, people often have to travel further distances in order to be able to use the corresponding services.

The study therefore aims to

  • to analyse the initial situation and the basis for principles/minimum standards in services of general interest in part A) to
  • present the negotiation processes that have already taken place in different regions with regard to cooperation in demand and location planning for services of general interest in part B).

In part A) an analysis of the basics and the application of principles/minimum standards in the provision of services of general interest is carried out. The approaches to minimum standards available in Austria are presented systematically and, if necessary, explained separately according to different areas (e.g. local supply, education, health care, nursing, mobility, etc.).

Part B) is primarily dedicated to the negotiation processes that were used to define/design the demand and location planning of facilities and services of general interest. For this purpose, case studies in different regions are shown and conclusions for implementation are derived.

Schlagwörter (englisch)

Services of general interest, supply, regional distribution, services, standards, minimum standards, accessibility, infrastructure, spatial patterns, quality criteria

Projektziele

In der ggs. Studie werden in Teil A die Ausgangssituation und Grundlagen für Grundsätze/ Mindeststandards in der Daseinsvorsorge analysiert und in Teil B bereits in unterschiedlichen Regionen stattgefundenen Aushandlungsprozesse zu Formen der Zusammenarbeit hinsichtlich der Bedarfs- und Standortplanung von Einrichtungen und Dienstleistungen der Daseinsvorsorge dargestellt. Die beiden Bearbeitungsteile sind in mehrere Arbeitspakete unterteilt, für die folgende Ergebnisziele definiert wurden:

Teil A

Grundlagen

  • Der Referenzrahmen für das System Daseinsvorsorge ist in Bezug zur Aufgabenstellung präzisiert;
  • Bewertungstools sind identifiziert, die Qualität wurde geprüft und Verbesserungsvorschläge liegen vor;
  • Ein methodisches Grundgerüst für die weiteren Arbeitspakete liegt vor, eine Auswahl der Analyse- und Bewertungstools für die weitere Arbeit ist erfolgt;
  • Ein gemeinsames Verständnis zur Bedeutung von Grundsätzen/Mindeststandards und zur inhaltlichen Stoßrichtung der Studie wurde gemeinsam mit dem Auftraggeber hergestellt.

Veränderungsprozesse und Betroffenheiten

  • Die relevanten Veränderungsprozesse sowie die sozialen und räumlichen/regionalen Betroffenheiten wurden identifiziert und mit Daten untermauert.
  • Eine Basis für die Auswahl von Bereichen der Daseinsvorsorge und Regionen, in denen eine fokussierte Vertiefung erfolgen sollte, wurde gelegt.
  • Die Auswahl von thematischen Bereichen der Daseinsvorsorge und von Regionstypen für die weitere Bearbeitung ist erfolgt.

Bedarfe und Instrumente für Mindeststandards

  • Instrumente mit Zielen und Grundsätzen zu Mindeststandards der Daseinsvorsorge sind aufbereitet;
  • Standards/Mindeststandards können den unterschiedlichen Governance-Ebenen zugordnet werden;
  • Die sich daraus ableitenden Bedarfe sind identifiziert;
  • Bereiche, in denen keine Mindeststandards vorliegen, sind identifiziert.

Analyse bestehender Grundsätze/Mindeststandards in Österreich

  • Bestehende Grundsätze und Mindeststandards in Österreich wurden identifiziert;
  • Die Grundsätze und Mindeststandards wurden systematisch beschrieben und in ihrer Wirkung beurteilt.

Planungs- und Umsetzungsprozesse von Mindeststandards

  • Planungs- und Umsetzungsprozesse wurden erfasst und systematisch aufbereitet.

Schlussfolgerungen aus Teil A

  • Schlussfolgerungen zu Teil A liegen vor.

Teil B

Auswahl von Themen und Regionen

  • Themen und Regionen für die Fallbeispiele zu Aushandlungsprozessen für Mindeststandards wurden ausgewählt.

Fallanalyse und Aufbereitung der Ergebnisse

  • Nach pädagogisch-didaktischen Gesichtspunkten aufbereitete Fallbeispiele zu Aushandlungsprozessen für Mindeststandards/Grundsätzen liegen vor.

Schlussfolgerungen aus Teil B

  • Schlussfolgerungen zu Teil B sowie gesamthaft liegen vor.

Praxisrelevanz

Das Projektvorhaben stützt sich auf Ziele und Handlungsfelder des ÖREK 2030 sowie auf die Regionen-Strategie des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) (Bezug: Themenbereich „Regionale Daseinsvorsorge“). Beide Dokumente fordern die Umsetzung der in der Strategie formulierten Ziele und Handlungsfelder ein. Die ggs. Studie bereitet genau dazu das Feld für die weitere konkrete Umsetzung auf, und geht bereits in Teil A, besonders aber in Teil B auf bereits bestehende Fallbeispiele und mögliche Anknüpfungspunkte für die Umsetzung ein. 


Ziel der Studie ist es, für die Akteure (Bund, Länder, Städte, Gemeinden, Träger von Infrastrukturen und Dienstleistungen der Daseinsvorsorge, Regionen etc. ) möglichst praxisrelevante und praxistaugliche Schlussfolgerungen aufzubereiten. 


Das Konsortium stellt durch seine Zusammensetzung aus wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen (ÖAW, BOKU), die versiert in der anwendungsorientierten Forschung sind und dem Ziviltechnikerbüro Rosinak & Partner ZT GmbH eine praxisrelevante, anwendungsorientierte Herangehensweise und Aufbereitung der Ergebnisse sicher (vgl. u.a. Mitarbeit am System der ÖV-Güteklassen, am ÖREK 2020, Aufbereitung von Forschungsergebnissen für die Anwendung in öffentlichen und privaten Einrichtungen etc.). 


Eine hohe Praxisrelevanz kann somit durch das Konsortium sowie die inhaltlich-methodische Herangehensweise gewährleistet werden.