Streuobstwiese mit Mostbirnen in der Blüte

© HBLAWO-Rosner

Leader Mostbirnen: Leaderprojekt Mostbirnen

Projektleitung

Franz G. Rosner

Forschungseinrichtung

HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg

Projektnummer

101122

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

• Selektion und Vermehrung von gesunden Mostbirnen
• Entwicklung von Strategien zur Bekämpfung des Birnenverfalls
• Entwicklung neuer Obstverarbeitungsprodukte

Die HBLAuBA Klosterneuburg erbringt Forschungstätigkeiten, die einerseits aus fachlicher Sicht interessant und innovativ erscheinen, und andererseits im Zuge der Leader-Umsetzung finanziert werden, um neue nachhaltige Impulse in der Region Mostviertel zu setzen. Als Beginn der Aktivität ist die Erstellung einer Weicheranlage geplant. Dabei werden Birnenbäume auf weiten Distanzen gepflanzt, die nach rd. 15 Jahren, wenn der Birnbaum fertig gewachsen ist, auch benötigt werden. Damit der große Zwischenraum genutzt wird, werden Apfelbäume gesetzt, die bereits nach zwei Jahren Erträge bringen und Erlöse erwirtschaften, bis die Birnbäume vollständig entwickelt sind. Danach müssen die Apfelbäume \"weichen\". Nachdem in den letzten Förderperioden ein hoher Prozentsatz an Baumausfällen entstand, soll einerseits eine Pflegebroschüre für den Streubirnanbau erstellt werden, und andererseits drei Kurse an der HBLAuBA angeboten werden, die eine solide Ausbildung gewährleisten. Zumindest ein neues Produkt soll entwickelt und in den Markt eingeführt werden, damit regional der Vermarktungserlös und das Image steigen. Fachvorträge in den Bereichen Birnenverfall und innovative Produkte im Zuge von Seminaren sollen ebenfalls angeboten werden.

Schlagwörter (deutsch)

Mostbirnen, Birnenverfall

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Selektion und Vermehrung von gesunden Mostbirnen
Entwicklung von Strategien zur Bekämpfung des Birnenverfalls
Entwicklung neuer Obstverarbeitungsprodukte
Schulung von Streuobstbetreuern
Erstellung einer Broschüre für den Streuobstanbau
Erstellung einer Weicheranlage

Praxisrelevanz

Für die Region Mostviertel sollen die Erhaltung des Streuobstbestandes sowie die Verbesserung von Vermarktungserlösen mittelfristig eintreten. Wissenschaftlich sollen diese Erkenntnisse bei Kongressen und einschlägigen Journals verbreitet werden.

Berichte

Abschlussbericht , 31.03.2023

Kurzfassung

In der vorliegenden Arbeit wurden verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Obstweinqualität getestet. Zum einen wurde bei einem Birnenmost die Lagerung auf der Hefe (sur lie) ausgenutzt, um eine neue Struktur in den Obstwein zu bekommen. Zusätzlich wurden die Auswirkungen bei Zugabe von verschiedenen Enzympräparaten (LittoZym Sur lies, Trenolin® Filtro DF) und einem Hefepräparat (VP1609/1 Mouthfeel) untersucht. Die Varianten wurden in verschiedenen Behältern (Stahltank, Barriques mit leichtem und mittlerem Toasting) vergoren und gelagert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Varianten, die in Barriques gelagert wurden, sich sensorisch in den Bereichen Geruch und Geschmack von den anderen Varianten unterschieden. Jedoch zeigten sich in den übrigen Parametern keine signifikanten Unterschiede zwischen den Varianten. Die Aminosäureanalysen ergaben einen Einfluss der verschiedenen Technologien auf bestimmte Aminosäuren. Insgesamt ergab die Zugabe von Trenolin® Filtro DF die höchste Steigerung an Aminosäuren (+ 67 %), gefolgt durch die Zugabe von LittoZym Sur lies (+ 39 %) und VP1609/1 Mouthfeel (+ 36 %). Die sur lie – Lagerung im Stahltank ohne Zugabe eines Präparates bewirkte einen Zuwachs von 35 % an Aminosäuren. Die geringste Zunahme wurde bei den holzfassgelagerten Mosten gemessen (+ 22 % und + 31 %). Durch die Lagerung auf der Hefe wurden die Aminosäuren Asparaginsäure, Glutaminsäure, Asparagin, Serin, Glutamin, Threonin, Arginin, Alanin, Tyrosin, Tryptophan, Methionin, Valin, Isoleucin, Leucin und Hydroxyprolin verstärkt. Der Zusatz der Enzym- bzw. Hefepräparate bewirkte signifikant erhöhte Werte bei den Aminosäuren Asparaginsäure, Glutaminsäure, Asparagin, Serin, Glutamin, Glycin, Threonin, Alanin, Tyrosin, Tryptophan, Leucin, Lysin, Hydroxyprolin und Prolin. Die höchsten Werte wurden durch die Zugabe von Trenolin® Filtro DF erreicht. Die unterschiedlichen Gebinde zeigten keinen wesentlichen Einfluss. Bei den Gehalten an Gesamtphenolen zeigte die Variante mit VP 1609/1 Mouthfeel einen signifikant geringeren Wert als die Nullvariante.

Berichtsdateien

Leaderprojekt_Most.pdf

Autor/innen

Mag. Ing. Franz G. Rosner, Dr. Manfred, Gössinger und Christian Lackner