Küstentanne: Holzeigenschaften und Verarbeitbarkeit der Küstentanne (Abies grandis)

Projektleitung

Ulrich Müller

Forschungseinrichtung

Universität für Bodenkultur

Projektnummer

101603

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Universität für Bodenkultur| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Schlagwörter (deutsch)

Holzeigenschaften, Verarbeitbarkeit, Technologische Eigenschaften

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Wood properties and processability of grand fir (Abies grandis)

Abstract (englisch)

Current and expected climatic changes with an already massively increasing share of damaged spruces as well as societal demands for more biodiversity in the forest require a forestry and timber industry analysis for the expansion of the tree species spectrum or the technical-economic use of wood species. According to the latest surveys, there is a clear trend towards hardwoods in Austria, which is also discussed from a wood technology point of view. The properties of wood as a raw material are generally influenced by the tree species, genetic origin, site conditions, forest management and tree age. In addition, the location of the log section to be used in each case via its position in the trunk is essential for determining the assortment. Based on the current raw material supply in Austria and Central Europe, the corresponding industrial processing chains and product categories have developed. A fundamental and significant change in tree species, in particular a significant shift in the supply spectrum from spruce-dominated softwood to hardwood, poses major challenges to the timber industry, which is currently operating very successfully. In particular, the currently rapidly growing share of softwood-based timber construction in total building construction will thus come under pressure, as the timber construction industry, which is in strong competition with other building materials, would lose an economic-technical competitive advantage.
Alternative softwood species, such as Douglas fir and coastal fir and other potentially useful softwood species, are thus gaining importance. In the current project proposal, the focus is on the coastal fir as a possible alternative or addition to the changing tree species spectrum.
Starting with a well-founded literature research in the international and national context, adding international practical experiences (especially on the part of the timber industry) existing for the coastal fir (also in comparison to other softwood species), this literature research will be complemented by qualitative expert interviews. The expert interviews will be supported by a guideline-based questionnaire, with aim is to address both national and international experts. Those expert interviews in the international are lead to case studies for the processing of coastal fir wood in order to be able to recognize and evaluate an overview and potentials of the tree species beyond the specialist publications.

Projektziele

Der Ausgang für diese Arbeit soll eine fundierte Literaturrecherche im internationalen und nationalen Kontext darstellen. Im Zusammenhang mit dieser Literaturrecherche sollen die oben genannten Forschungsfragen und Projektziele bearbeitet werden. Des Weiteren soll herausgefiltert werden, welche internationale praktischen Erfahrungen (vor allem seitens der Holzindustrie) es für die Küstentanne gibt (auch im Vergleich zu anderen Nadelholzarten). Diese Litertaturrecherche soll durch qualititative Experteninterviews ergänzt werden. Die Experteninterviews sollen anhand von einem Leitfragebogen gestützt werden. Es wird angestrebt sowohl nationale (BFW; Ministerium; Universität; Holzindustrie, Forstbetriebe) wie auch internationale Experten (Deutschland, Frankreich, Schweiz) zu interviewen. Im Zuge der Experteninterviews im internationalen Bereich, sollen Fallbeispiele für die Verarbeitung von Holz der Küstentanne (Sägewerke, holzverarbeitende Industrie) als Interviewpartner identifiziert werden, um somit einen Überblick und Potenzial der Baumart über die Fachpublikationen hinaus zu erkennen und bewerten zu können.

Praxisrelevanz

Im aktuellen Projektantrag wird der Fokus auf die Küstentanne als mögliche Alternative bzw. Ergänzung des sich ändernden Baumartenspektrums gelegt, um eben einerseits das große Zuwachspotential der Küstentanne sowie die zu erwartenden Holzeinsatzmöglichkeiten bestmöglich für strategische Entscheidungen im Waldbau abschätzen zu können. Die Küstentanne hätte sowohl aus der Klimahülle, der ausgezeichneten Zuwachsleistung sowie der zu erwartenden technologischen Eigenschaften ein hohes waldbauliches und wirtschaftliches Potenzial.

Berichte

Abschlussbericht , 22.11.2021

Kurzfassung

Der Klimawandel stellt die österreichische Forstwirtschaft vor sehr hohe Herausforderungen. Die Fichte (Picea abies (L.) H. Karst.) kann auf manchen Standorten den veränderten Wuchsbedingungen nicht mehr standhalten. Diesem Umstand folgend gibt es einen Bedarf andere Holzarten auf deren Anwendungspotential im Forst und der Forstwirtschaft zu erkunden. Die Forstwirtschaft hat begonnen, durch waldbauliche Maßnahmen auf den Klimawandel zu reagieren. Diese Studie erörtert die Frage, ob die aus Nordamerika stammende Küstentanne (Abies grandis (Douglas ex D. Don) Lindl.) für österreichische Wuchsgebiete ein forstwirtschaftliches, aber auch ein holztechnologisches Potential besitzt. Neben einer breiten Literaturstudie ist auch eine Feldstudie anhand eines Baumbestands aus dem Raum Krems in dieser Studie durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass derzeit nur marginale Mengen an Küstentanne in Österreich verfügbar sind. Erfahrungen aus Deutschland und Dänemark, sowie eigene Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Küstentanne keine negativen Auswirkungen auf den heimischen Forst hat. Die Wuchsleistung der Holzart bei geringen Niederschlägen besonders auf ertragsschwachen Standorten sehr gut. Allerdings bietet die Bewirtschaftung aus verschiedenen Gründen wirtschaftliche Nachteile. Die Betrachtung der Holzqualität (Stamm und Brettware) deutet darauf hin, dass sich die holztechnologischen Merkmale von Küstentanne und Fichte einander ähneln. Allerdings bedingt die Küstentanne aufgrund ihres ausgeprägten Nasskerns höhere Trocknungskosten. Darüber hinaus bestehen keinerlei Erfahrungen und Kenndaten für den konstruktiven Holzbau. Für eine erhöhte Biodiversität und Bestandesstabilität kann die Küstentanne auf geeigneten Standorten einen Beitrag liefern. Für eine verlässliche holztechnologische Bewertung fehlen noch zusätzliche Untersuchungen. Auf einer breiten Basis stellt die Küstentanne aber aufgrund der bisherigen Erkenntnisse keine Alternative zur Fichte dar.

Berichtsdateien

Endbericht Grandis_finale.pdf

Abstract (deutsch)

Der Klimawandel stellt die österreichische Forstwirtschaft vor sehr hohe Herausforderungen.

Die Fichte (Picea abies (L.) H. Karst.) kann auf manchen Standorten den veränderten Wuchsbedingungen nicht mehr standhalten.

Diesem Umstand folgend gibt es einen Bedarf andere Holzarten auf deren

Anwendungspotential im Forst und der Forstwirtschaft zu erkunden. Die Forstwirtschaft hat begonnen, durch waldbauliche Maßnahmen auf den Klimawandel zu reagieren.

Diese Studie erörtert die Frage, ob die aus Nordamerika stammende Küstentanne (Abies grandis (Douglas ex D. Don) Lindl.) für österreichische Wuchsgebiete ein forstwirtschaftliches, aber auch ein holztechnologisches Potential besitzt.

Neben einer breiten Literaturstudie ist auch eine Feldstudie anhand eines Baumbestands aus dem Raum Krems in dieser Studie durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass derzeit nur marginale Mengen an Küstentanne in Österreich verfügbar sind. Erfahrungen aus Deutschland und Dänemark, sowie eigene Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Küstentanne keine negativen Auswirkungen auf den heimischen Forst hat. Die Wuchsleistung der Holzart bei geringen Niederschlägen besonders auf ertragsschwachen Standorten sehr gut. Allerdings bietet die Bewirtschaftung aus verschiedenen Gründen wirtschaftliche Nachteile. Die

Betrachtung der Holzqualität (Stamm und Brettware) deutet darauf hin, dass sich die

holztechnologischen Merkmale von Küstentanne und Fichte einander ähneln. Allerdings

bedingt die Küstentanne aufgrund ihres ausgeprägten Nasskerns höhere Trocknungskosten.

Darüber hinaus bestehen keinerlei Erfahrungen und Kenndaten für den konstruktiven

Holzbau. Für eine erhöhte Biodiversität und Bestandesstabilität kann die Küstentanne auf geeigneten Standorten einen Beitrag liefern. Für eine verlässliche holztechnologische Bewertung fehlen noch zusätzliche Untersuchungen. Auf einer breiten Basis stellt die Küstentanne aber aufgrund der bisherigen Erkenntnisse keine Alternative zur Fichte dar.

Abstract (englisch)

Climate change poses very high challenges for the Austrian forestry sector.

Spruce (Picea abies (L.) H. Karst.) can no longer withstand the changed growth conditions on some sites.

As a result, there is a need to test other wood species for their application potential in forestry and forest products. Forestry has started to respond to climate change through silvicultural measures.

This study discusses the question whether the coastal fir (Abies grandis (Douglas ex D. Don) Lindl.), which originates from North America, has a forestry but also a wood technology potential for Austrian growing areas.

In addition to a broad literature study, a field study based on a tree population from the Krems area was also carried out. The results show that currently only marginal quantities of coastal fir are available in Austria. Experiences from Germany and Denmark, as well as our own investigations, indicate that the coastal fir has no negative effects on the domestic forest. The growth performance of the species at low low precipitation is very good, especially on low-yield sites. However management offers economic disadvantages for various reasons. The consideration of the wood quality (trunk and board) indicates that the characteristics of coastal fir and spruce are similar. However, due to its pronounced wet heartwood, the coastal fir requires higher drying costs.

Furthermore, there is no experience and no characteristic data for structural timber construction. Coastal fir can contribute to increased biodiversity and stand stability on suitable sites. Additional studies are still needed for a reliable wood technology assessment. However, on a broad basis, the coastal fir does not represent an alternative to spruce on a broad basis.

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Autor/innen

Christian Huber, Ulrich Müller