KLILASZ: Klimaschutz und Landwirtschafts-Szenarien – Untersuchungen von Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion in Österreich

Projektleitung

Franz Sinabell

Forschungseinrichtung

Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung

Projektnummer

101721

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

In dem Projekt werden Maßnahmen zur Vermeidung von Emissionen von Treibhausgasen in der österreichischen Landwirtschaft ökonomisch bewertet. Das Ziel ist, mit einem Sektormodell der österreichischen Landwirtschaft verschiedene Optionen zur Minderung von Treibhausgasen quantitativ in verschiedenen Szenarien zu untersuchen. Die Szenarien werden in einem das Projekt begleitenden Stakeholder-Prozess definiert und mit verschiedenen Interessensgruppen abgestimmt. Das Projekt ist interdisziplinär organisiert und untersucht das Thema aus dem Blickwinkel der Agrar- und Klimapolitik, aus betriebswirtschaftlicher Perspektive und aus einem Zugang in dem verschiedene technische Optionen der Treibhausgasvermeidung analysiert werden. Das Landnutzungsmodell PASMA (Positive Agricultural and Forestry Sector Model of Austria) wird um weitere Module ergänzt, um die bis 2030 und 2040 absehbaren Maßnahmen zur Treibhausgassenkung in der Landwirtschaft quantitativ zu modellieren. Das angestrebte Ergebnis sind Aussagen über die Änderung der Landnutzung, über Veränderungen in den landwirtschaftlichen Produktionsaktivitäten, in wirtschaftlichen Erfolgsparametern wie Output, Wertschöpfung und Beschäftigung sowie im Vorleistungsbezug. Die angestrebten Ergebnisse werden in einer neu zu entwickelnden Schnittstelle für die weitere Bearbeitung zur Verfügung gestellt.

Schlagwörter (deutsch)

Treibhausgasemission, Österreich, Vermeidungsmaßnahmen, Landwirtschaft

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Climate Protection and Agricultural Scenarios - Investigation of Greenhouse Gas Reduction Measures in Austria

Abstract (englisch)

In the project, measures to avoid greenhouse gas emissions in Austrian agriculture are evaluated economically. The aim is to use a sector model of Austrian agriculture to examine various options for reducing greenhouse gases quantitatively in different scenarios. The scenarios are defined in a process accompanying the project and coordinated with various interest groups. The project is organised in an interdisciplinary manner and examines the topic from the perspective of agricultural and climate policy, from a farm business perspective and from an approach in which various technical options for greenhouse gas avoidance are analysed. The land use model PASMA (Positive Agricultural and Forestry Sector Model of Austria) will be supplemented by further modules in order to quantitatively model the measures for greenhouse gas reduction in agriculture that are foreseeable by 2030 and 2040. The desired results are statements about changes in land use, changes in agricultural production activities, in economic parameters such as output, value added and employment, as well as in intermediate consumption. The desired results will be made available in a newly developed interface for further processing.

Schlagwörter (englisch)

Agriculture, greenhouse gas emissions, Austria, avoidance measures

Projektziele

Das Fit-for-55-Paket der EU in Verbindung mit den Plänen der Bundesregierung, die Emissionen von Treibhausgasen in Österreich bis 2030 gegenüber 1990 zu halbieren bzw. bis 2040 auf Netto-Null zu reduzieren stellt alle Bereiche der Volkswirtschaft vor zahlreiche Herausforderungen, deren ökonomische Dimensionen derzeit noch nicht gut bekannt sind. Im Agrarsektor sind vor allem jene Bereiche stark betroffen, die einerseits für die Wertschöpfung im Sektor und andererseits in Bezug auf die Offenhaltung der Kulturlandschaft von besonderer Bedeutung sind. In dem geplanten Forschungsprojekt werden Szenarien untersucht, in denen die Erreichung der gesteckten Klimaziele in verschiedenen Modellvarianten quantitativ untersucht werden. Die Folgewirkungen auf Produktion, Landnutzung und ökonomische Kenngrößen wie Beschäftigung und Wertschöpfung sollen für den gesamten Sektor quantifiziert werden. In weiterer Folge werden die Ergebnisse herangezogen, um Treibhausgasemissionen, Änderungen der Bodenkohlenstoffbindung und makroökonomische Folgewirkungen zu berechnen.

Das zentrale Ziel des Projektes ist es, mehr Klarheit über die Kosten verschiedener Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen in Österreich zu gewinnen und diese in ein Agrarsektormodell zu integrieren, um Auswirkungen von Maßnahmen zur Emissionsverminderung in verschiedenen Szenarien systematisch auf Sektorebene untersuchen zu können.

Dieses angestrebte Ziel kann mit den vorliegenden Analyseinstrumenten derzeit noch nicht erreicht werden, da die zur Modellierung erforderlichen Parameter und zugrundeliegenden Kennzahlen noch nicht in geeigneter Form vorliegen. Um das Ziel zu verwirklichen, ist es nötig, dass die folgende Teilziele erreicht werden:

  • Kalkulationsgrundlagen für landwirtschaftliche Aktivitäten auf der Basis des IDB der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen.

Für die Modellierung von Szenarien zum Klimaschutz auf Sektorebene ist es erforderlich, die Produktionsverfahren (Pflanzenproduktion und Tierproduktion) im Detail abzubilden. Dazu ist es nötig, die verschiedenen Kostenkomponenten zu unterscheiden und auch Varianten von Produktionssystemen wie biologische und konventionelle Wirtschaftsweise zu im Detail abzubilden. Da in den Szenarien Situationen in der näheren bzw. ferneren Zukunft untersucht werden, sollen Annahmen über erwartete Preis- und Kostensituationen auf detaillierter Ebene zur Verfügung stehen.

  • Identifikation von Treibhausgassenkungspotentialen in den wichtigsten Produktionsverfahren auf detaillierter Ebene.

In der Modellanalyse werden verschiedene Varianten von vergleichbaren Verfahren simultan betrachtet. Welche Verfahrensvariante schließlich gemäß dem Modell zum Einsatz kommt, hängt unter anderem von den damit verbundenen Kosten bzw. von den nicht mehr möglichen Erträgen (also den Opportunitätskosten) ab. In diesem Teilziel werden auf der technischen Ebene verschiedene Alternativen gegenübergestellt, um daraus Grenzvermeidungskosten-Kurven ableiten zu können.

  • Das zur Analyse eingesetzte Agarsektormodell soll um ein Modul erweitert werden, in dem Investitionen zum Klimaschutz berücksichtigt werden können.

Um die Emissionen von Treibhausgasen zu verringern, sind nicht nur Verfahrensschritte nötig, die zu veränderten variablen Kosten führen, sondern auch Investitionen. Bisher wurden Investitionsentscheidungen in dem Sektormodell PASMA nicht explizit abgebildet. Bei der Betrachtung langfristiger Szenarien ist dies aber nötig, die Modellstruktur muss folglich angepasst werden. Außerdem müssen die damit in Verbindung stehenden Kosten ermittelt werden, um sie ins Modell einpflegen zu können.

  • Mit dem modifizierten Modell und auf der Grundlage von aktualisierten Preis- und Kosteninformationen sollen verschiedene Szenarien berechnet werden, die sich im Hinblick auf die vermiedenen Treibhausgase unterscheiden. Die Ergebnisse werden in parallel laufenden Untersuchungen verwendet, um volkswirtschaftliche Wirkungen, Emissionen und Landnutzungsänderungen zu ermitteln.

Im Zuge eines Stakeholder-Prozesses, der parallel zu dem hier vorgeschlagenen Forschungsprojekt durchgeführt wird, werden Szenarien entwickelt, die zu einer weitreichenden Senkungen der Emission von Treibhausgasen in der Landwirtschaft führen sollen. Dabei werden konkret die folgenden Szenarien untersucht:

  • WEM (with existing measures),
  • WAM (with additional measures),
  • WAM+ (mit über WAM hinausgehenden Maßnahmen),
  • WAM++ (mit über WAM+ hinausgehenden Maßnahmen),

Die Ergebnisse der Berechnungen werden über eine im Detail zu definierende Schnittstelle anderen Forschungsteams zur Verfügung gestellt, damit darauf aufbauende weitere Berechnungen möglich sind. Dazu zählen die volkswirtschaftlichen Auswirkungen, die mit den landwirtschaftlichen Aktivitäten verbundenen Treibhausgasemissionen und die Auswirkungen auf den Bodenkohlenstoffvorrat aufgrund von Landnutzungsänderungen. Betrachtet werden dabei vor allem jene Aktivitäten, die für den Sektor Landwirtschaft gemäß Klimaschutzgesetz relevant sind bzw. weitergehende Maßnahmen, um bestimmte mit den Stakeholdern abgestimmte Zielwerte zu erreichen.

  • Die im Zuge des Projekts erarbeiteten Ergebnisse werden in mehreren Formaten der Öffentlichkeit und der Wissenschaft zur Verfügung gestellt.

Die Personenkreise, die von Maßnahmen zur Emissionsvermeidung betroffen sein werden, sind die wichtigsten Adressaten von den Untersuchungsergebnissen. Unmittelbar am Projekt beteiligt sind Stakeholder, die in einem begleitenden Prozess die Szenarien mitgestalten und über die Ergebnisse unterrichtet werden sollen. Die modellgestützten erwarteten Konsequenzen werden neben persönlichen Präsentationen vor Stakeholdern auch der wissenschaftlichen Fachöffentlichkeit vorgestellt. Darüber hinaus werden die Berechnungsergebnisse in geeigneten Publikationen wissenschaftlich verwertet, um auch auf internationaler Ebene das Augenmerk auf die spezifische Situation in Österreich zu lenken.

  • Konkrete Vorschläge für neue Optionen zum optimierten Einsatz von klimapolitischen Instrumenten und von Maßnahmen zum Landnutzungs-Management in der Landwirtschaft.

Die Ergebnisse zum Ziel 6) sind eine Bestandsaufnahme der Wirkung bisheriger und möglicher zusätzlicher Maßnahmen und Arrangements zur Erreichung der Klimaziele in der österreichischen Landwirtschaft in Verbindung mit den Landnutzungsänderungen.

Praxisrelevanz

Verschiedene Akteurinnen und Akteure haben unterschiedliche Ansprüche in Bezug auf die Praxis. Anhand von verschiedenen Gruppen werden die entsprechenden Bezüge bzw. Nutzenkategorien identifiziert. Dabei stellt sich heraus, dass je nach Definition der Zielgruppe unterschiedliche Ergebnisse von besonderem Nutzen sind:

Landwirtinnen und Landwirte sowie Akteurinnen und Akteure in der Wertschöpfungskette:

  • Ein unmittelbarer Praxisnutzen ist für diese Zielgruppe vom Projekt nicht zu erwarten, da die Ergebnisse nur mittelbar für diese Zielgruppe nützlich sind. Die Ergebnisse werden für besonders Interessierte unter ihnen Einblicke liefern in die größeren Zusammenhänge von agrar- und klimapolitischen Entscheidungen.
  • Wenn im Zuge der Bearbeitung Vorschläge erarbeitet werden, um die Governance zu verbessern oder Strategien anzupassen und diese auch umgesetzt werden, so hat diese Zielgruppe mittelbar einen Nutzen, sofern wirksamere Maßnahmen gewählt werden, deren ökonomische Folgekosten nach Möglichkeit reduziert sind.

Beteiligte im Bereich der Governance

  • Für diese Gruppe von Akteurinnen und Akteuren werden Ergebnisse erarbeitet und Statistiken bereitgestellt, die für die Planung von Maßnahmen eine wichtige Grundlage bilden können.
  • Dazu ist es sinnvoll, sie dies Personenkreise bereits zu Beginn des Projektes im Rahmen des Startup-Workshops einzubeziehen, um die für sie geeignete Art der Ergebnisaufbereitung abzustimmen.
  • Die Ergebnisse der Berechnungen können dazu genutzt werden, die nicht immer einfachen Prozesse der Abstimmung zwischen den verschiedensten Akteurinnen und Akteure zu erleichtern.
  • Für diese Personengruppe werden Ergebnisse erarbeitet, die bisher bereits als Wissensdefizit identifiziert wurden.
  • Die Auswertungen der ökonomischen Analysen liefern Anhaltspunkte über Kosten und Klimawirkungen verschiedener Varianten von Regulierungen zum Klimaschutz in der Landwirtschaft Österreichs.
  • Die ökonomischen Auswertungen liefern Hinweise für unterschiedliche Schwerpunktsetzungen in regulativer Hinsicht und unterstützen dabei Prozesse zur Priorisierung von Vorhaben.
  • Die Ergebnisse des Projektes unterstützen die Anpassung bzw. Neuformulierung von laufenden Strategieprozessen im Zuge der bestehenden Foren zum Dialog über die Zukunft der Landwirtschaft in Österreich.
  • Die Ergebnisse liefern fachliche Grundlagen für Argumentarien über Prioritäten der Klimapolitik in Österreich im Bereich der Abwägung anderer Schutzgüter wie Kulturlandschaft, Biodiversität und andere gesellschaftliche Ansprüche.

Berichte

Abschlussbericht , 28.02.2023

Kurzfassung

The purpose of this study is to analyse the macroeconomic impacts associated with increased regulation of the agricultural sector to meet climate change objectives. Although the agricultural sector plays a minor economic role in the national economy, macroeconomic impacts are relevant due to forward and backward linkages with sectors in the food value chain. Agricultural land use also has some positive external effects or spillovers to other sectors, such as tourism. The aim of the study is not only to assess the expected adaptation and abatement costs in the sector to meet specific climate policy objectives, but also to quantify the consequential effects on the economy. The relevant variables are the effects on GDP, gross value added, output, land use and employment. The effects on food and energy security are assessed as complementary parameters. The results show that a significant reduction in emissions from the agricultural sector is only possible with a significant reduction in its output. This implies that economic activity in agriculture, in industries providing inputs and in industries receiving outputs will decline in such a scenario. Negative consequences for consumers can be avoided if an increase in imports compensates for the loss of production in Austria

Berichtsdateien

KLILASZ-ENDBERICHT_final.pdf

Abstract (deutsch)

Ziel dieser Studie ist es, die makroökonomischen Auswirkungen einer verstärkten Regulierung des Agrarsektors zur Erreichung der Klimaziele zu analysieren. Obwohl der Agrarsektor in der Volkswirtschaft eine untergeordnete Rolle spielt, sind die makroökonomischen Auswirkungen aufgrund der Vorwärts- und Rückwärtsverflechtungen mit Sektoren in der Lebensmittelwertschöpfungskette relevant. Die landwirtschaftliche Flächennutzung hat auch einige positive externe Effekte oder Spillover-Effekte auf andere Sektoren, wie den Tourismus. Ziel der Studie ist es nicht nur, die zu erwartenden Anpassungs- und Vermeidungskosten im Sektor zu bewerten, um die spezifischen klimapolitischen Ziele zu erreichen, sondern auch die Folgewirkungen auf die Wirtschaft zu quantifizieren. Die relevanten Variablen sind die Auswirkungen auf das BIP, die Bruttowertschöpfung, die Produktion, die Landnutzung und die Beschäftigung. Die Auswirkungen auf die Nahrungsmittel- und Energiesicherheit werden als ergänzende Parameter bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass eine signifikante Verringerung der Emissionen des Agrarsektors nur mit einer deutlichen Verringerung seines Outputs möglich ist. Dies bedeutet, dass die Wirtschaftstätigkeit in der Landwirtschaft, in den Industriezweigen, die Inputs liefern, und in den Industriezweigen, die Outputs erhalten, in einem solchen Szenario zurückgehen wird. Negative Folgen für die Verbraucher können vermieden werden, wenn ein Anstieg der Importe den Verlust der Produktion in Österreich ausgleicht.

Abstract (englisch)

Although the agricultural sector plays a minor economic role in the national economy, macroeconomic impacts are relevant for the achievement of climate goals due to forward and backward linkages with sectors in the food value chain. Agricultural land use

also has some positive external effects or spillovers to other sectors, such as tourism. The aim of the study is not only to estimate the expected adaptation and mitigation costs in the sector to achieve the specific climate policy goals, but also to quantify the economic impacts. The relevant variables are the effects on GDP, gross value added, output, land use and employment. The effects on food and energy security are assessed as complementary parameters. The results show that a significant reduction in emissions from the agricultural sector is only possible with a significant reduction in its output. This

implies that economic activity in agriculture, in industries providing inputs and in industries receiving outputs will decline in such a scenario. Negative consequences for consumers can be avoided if an increase in imports compensates for the loss of production in Austria.

Autor/innen

Sinabell, F., Falkner, K., Streicher, G., Schönhart, M., Schmid, E., Fritz, Ch.

PB-KLILASZ-Final.pdf

Abstract (deutsch)

Die Treibhausgasemissionen müssen deutlich gesenkt werden, und zwar in kurzer Zeit. Da vom Markt ausgehende Signale dazu nicht ausreichen, sind politische Eingriffe nötig. Für eine zielgerichtete Gestaltung und Umsetzung der Klimapolitik sind Informationen über die Treibhausgasemissionen unterschiedlicher Sektoren und Güter eine Grundvoraussetzung. In diesem Policy

Brief werden konsum- und produktionsbasierte Bilanzierungsmethoden gegenübergestellt. Damit werden Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft und des Agar- und Ernährungssystems erfasst, um Ansätze zu entwickeln, sie zu verringern. Die Menge der produktionsbasierten Emissionen wird dem Ort des Entstehens zugerechnet und in der Treibhausgasinventur jedes Landes nach international vereinbarten Standards erfasst. Die emittierenden Sektoren, darunter die Landwirtschaft und die Industrie, sind neben dem Energiesektor die primären Adressaten der nationalen Klimapolitiken. Bei den Berechnungen der konsumbasierten Emissionen werden jene Emissionen mitgezählt, die bei der Produktion im Ausland entstehen, wenn importierte Güter im Inland konsumiert werden. In vielen wohlhabenden Ländern, darunter Österreich, sind die Emissionen nach der konsumbasierten Bilanzierungsmethode deutlich höher als jene nach der produktionsbasierten Bilanzierungsmethode. Werden Emissionen durch das Drosseln der Produktion in einem Land verringert, so ist damit nicht unbedingt auch global eine Emissionssenkung verbunden. Das Ausmaß der Reduktion hängt auch vom Konsum ab. Bleibt dieser gleich und wird er durch Produkte aus einem anderen Land gedeckt, so kann der Netto-Effekt sogar ungünstiger sein. Anhand von vorliegenden Studien wird der Effekt der Emissionsverlagerung am Beispiel Österreichs veranschaulicht, wobei der Fokus auf Agrargütern und Nahrungsmitteln liegt. Abschließend werden Maßnahmen vorgestellt, die zu einer Emissionsminderung im Agrar- und Ernährungssystem beitragen.

Abstract (englisch)

The greenhouse gas emissions must be significantly reduced, and that too  in a short time. Since signals emanating from the market are insufficient for this purpose, political interventions are necessary. For a targeted design and implementation of climate policy, information about greenhouse gas emissions from different sectors and goods is a fundamental prerequisite. In this policy brief, consumption-based and production-based accounting methods are compared. This is done to capture greenhouse gas emissions from agriculture and the agricultural and food system in order to develop approaches to reduce them. The quantity of production-based emissions is attributed to the location of their origin and recorded in the greenhouse gas inventory of each country according to internationally agreed standards. The emitting sectors, including agriculture and industry, are, alongside the energy sector, the primary targets of national climate policies. In the calculations of consumption-based emissions, those emissions are included that arise from production abroad when imported goods are consumed domestically. In many affluent countries, including Austria, emissions according to the consumption-based accounting method are

significantly higher than those according to the production-based accounting method. If emissions are reduced by reducing production in one country, this is not necessarily associated with a global reduction in emissions. The extent of the reduction also depends on consumption. If consumption remains the same and is covered by products from another country, the net effect can even be unfavorable. Using existing studies, the effect of emissions shifting is illustrated using the example of Austria, with a focus on agricultural goods and food. Finally, measures are presented that contribute to reducing emissions in the agricultural

and food system.

Autor/innen

Falkner, K., Sinabell, F., Streicher, G., Schönhart, M.