Tomatenernte mit MmB von Tagesstrukturen im Wiener Gartenbaubetrieb

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IRMA: Sozial nachhaltige Inklusion von Menschen mit Behinderung in Arbeitsprozesse von Gartenbaubetrieben - Machbarkeitsstudie

Projektleitung

Elisabeth Quendler

Forschungseinrichtung

Universität für Bodenkultur - Department für Nachhaltige Agrarsysteme

Projektnummer

101192

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft| Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Ziel dieses Projekts ist die Bereitstellung erster wissenschaftlicher Grundlagen zur Machbarkeit sowie Erleichterung der Umsetzung des staatlichen Aktionsplans für die Kooperation spezieller Einrichtungen (=Beschäftigungstherapiewerkstätten) mit klein- und mittelständischen Unternehmen in der Landwirtschaft..
Das Projekt soll Menschen mit Behinderung (MmB), die derzeit in sozialen Einrichtungen im Rahmen der Beschäftigungstherapie betreut werden sowie tätig sind, ein Teilhaben an den beruflichen Aktivitäten der Gesellschaft durch überbetriebliche Kooperationen mit privaten Gartenbaubetrieben, ermöglichen. Ziel ist es einerseits durch den Abgleich von Fähigkeiten der MmB und der Anforderungen von privaten Gartenbaubetrieben Anforderungs- und Fähigkeitsprofile zu erstellen. Andererseits besteht es darin, die biomechanischen Risiken der Arbeitsplätze im Gartenbau zu identifizieren, um ein menschen- und behindertengerechtes Teilhaben am Arbeitsleben zu ermöglichen.
Außerdem wird das Bereitschaftsausmaß einer Kooperation, um hochwertige und leistbare landwirtschaftliche Produkte sozial nachhaltig zu produzieren, sowohl von Seiten der Gartenbaubetriebe als auch der Beschäftigungstherapiewerkstätten durch qualitative Befragung eruiert.
Zur Förderung einer zufriedenstellenden Kooperation ist ein gemeinsames Schulen von MmB, Betreuungspersonal, BetriebsleiterInnen, LFA-AusbildnerInnen und LFI-TrainerInnen sowie ein pilotartiges Implementieren in Betriebe notwendig.
Dieses wird pilotartig an einem ausgewählten Arbeitsprozess erprobt, evaluiert und für den Einsatz in der Praxis optimiert. Die Implementierung der Kooperation wird über sechs Monate an 2 bis 3 Pilotbetrieben evaluiert und die Beratungserkenntnisse fließen unmittelbar in die Schulungs- und Beratungsunterlagen ein. Die gewonnenen Ergebnisse werden beispielhaft auch als Blended Learning Materialien sowie in einer Empfehlungsbroschüre veröffentlicht, damit sie unmittelbar in der Praxis genutzt werden können. Auch handelt sich hierbei um einen innovativen Kooperationsansatz zur Produktion sozial nachhaltig produzierter, hochwertiger landwirtschaftlicher Produkte.

Schlagwörter (deutsch)

Gartenbau, Inklusion, Menschen mit Behinderung, Machbarkeit, Fähigkeits- und Tätigkeitsprofile, Risiken, Schulung, Implementierung, Best Practice Beispiel

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Social sustainable inclusion of disabled people in the working process of horticultural farms - feasibility study

Abstract (englisch)

The objectives of the UN Convention on the Rights of Persons with Disabilities as well as of the Austrian Action Plan 2012 (for implementation of an inclusive society) are the full and effective participation of disabled people in society.
This project will provide scientific evidence, which will contribute to the integration of disabled people in the working society. The overall goal of the project is to provide all necessary information for a successful cooperation between day-care centers for disabled persons and private horticultural farms. The creation of such possibilities for a collaboration will offer disabled people a participation in general working life.
The identification of suitable working processes and tasks requires the compilation of culture related activity and ability profiles for working processes or tasks. In order to be able to find out which crops require what kind of working skills, the tasks and sub-tasks referring to the crops cultivated by up to 6 representative Austrian horticultural farms must be identified. The method used is the classification of REFA time studies. In order to determine the skills and needs of disabled people in day-care centers, it is necessary to capture their abilities, by creating ability profiles for up to 50 persons. Based on these ability profiles, it is possible to allocate and categorize the necessary tasks. The ability profiles will be created mainly by means of the well-proven “IMBA method” (Integration of persons with disabilities in a working environment).
In order to set up a fruitful collaboration, horticultural farms and day-care centers will be interviewed about their interests, needs and expectations. On the basis of this information, it will be possible to give recommendations for a sustainable collaboration. Based on the surveyed results and identified requirements, a training concept for nursing staff, company managers and trainers will be developed and optimized in order to guarantee a high degree of working quality and job satisfaction for both parties in the project (social sustainability, which offers socially produced products). The efficient knowledge transfer of scientific results will be ensured by the production of blended learning material, a recommendation booklet and guidance of the implementation carried out in pilot companies.

Projektziele

Zentrales Ziel ist die sozial nachhaltige Inklusion von MmB von Beschäftigungstherapiewerkstätten auf regionaler Ebene, durch überbetriebliche Kooperation mit Gartenbaubetrieben. Um dieses zu erreichen, sind nachfolgend genannte Teilziele anzustreben und abzuarbeiten.

1. Ermittlung der Arbeitsvorgänge und deren Risiken, insbesondere der biomechanischen bei manueller Lasthandhabung, im Gartenbau in Bezug auf die Eignung für MmB von Beschäftigungstherapiewerkstätten.
Es werden gängige Gartenbaukulturen, in Abstimmung mit der aktuellen Gartenbauerhebung und den Stakeholdern ermittelt. Hierfür werden die Arbeitsverfahren bestimmt, die nach Arbeitsabläufen und Arbeitsvorgängen sowie deren biomechanischen Risiken analysiert und deren Handlungs- beziehungsweise Hilfebedarf sowie ergonomischer Optimierungsbedarf abgeleitet. Die Anforderungen und Risiken werden als Anforderungsprofile mit den ergonomischen Optimierungsempfehlungen dokumentiert.
2. Analyse der geistigen und körperlichen Fähigkeiten von MmB in Beschäftigungstherapiewerkstätten für die einzelnen Arbeitsvorgänge und Abläufe, die überwiegend manuell zu erledigen sind.
Für die einzelnen Kulturen und Arbeitsvorgänge wird bestimmt, welche Fähigkeiten für deren Durchführung notwendig sind.
a) Es werden die Anforderungen der gartenbaulichen Arbeitserledigung in speziellen Einrichtungen mit Gartenbau und privaten Gartenbaubetrieben ermittelt und Anforderungsprofile erstellt.
b) Die verschiedenen Arbeitsplätze der gartenbaulichen Arbeitserledigung werden ergonomisch gemäß Normvorgaben, über Screeningverfahren, evaluiert und klassifiziert.
c) Zum anderen werden Fähigkeitsprofile von MmB in speziellen Einrichtungen ohne Gartenbaubetrieb erstellt.
Ziel ist es, ein möglichst realitätsnahes Anforderungs- und Fähigkeitsprofil und Hinweise zur erforderlichen Optimierung der Arbeitsplätze (menschen- sowie behindertengerecht) zur Ausschaltung von bestehenden Risiken zu bekommen.

3. Ableitung des Handlungs- sowie Hilfe- und Optimierungsbedarfs
Über den Profilvergleich unter Berücksichtigung des Optimierungsbedarfs, Gegenüberstellung von Anforderungs- und Fähigkeitsprofilen, wird der Handlungs- sowie Hilfebedarf für den MmB in Beschäftigungstherapiewerkstätten abgeleitet. Dieser wird nach dem Grad der Überforderung, der sich über die psychischen und physischen Beeinträchtigungen für die Arbeitsprozesse im Gartenbau ergab, bei Mitbeachtung bestehender Risiken, insbesondere der biomechanischen, bestimmt. Instrumente zur Reduktion des Handlungs- sowie Hilfebedarfs ergeben sich über die personenbezogene Arbeitsplatzgestaltung, innerbetriebliche Umsetzung der überbetrieblichen Arbeitserledigung im Team und im Verbessern der Fähigkeiten, der Eliminierung von Überforderungen. Über diese Vorgangsweise kann gewährleistet werden, dass Schwächen in Arbeitssystemen über Maßnahmen gezielt kompensiert werden und folglich eine behindertengerechte, sozial nachhaltige Arbeitserledigung, die auch einer Beschäftigungstherapie entspricht, möglich ist.

4. Kategorisierung von kultur- und arbeitsvorgangbezogenen Anforderungs- und Fähigkeitsprofilen
Die erstellten Anforderungs- und Fähigkeitsprofile, insbesondere bei Berücksichtigung des Optimierungsbedarfs, ermöglichen, dass für jede Kultur und jeden Arbeitsvorgang die erforderlichen Fähigkeiten und Anforderungen (teils nach Arbeitselementen) und der ergonomische und organisatorische Optimierungsbedarf für diese Zielgruppe aufgezeigt werden.

5. Bedarfs- und Akzeptanzanalyse in Gartenbaubetrieben
Zum Feststellen der Bereitschaft und Akzeptanz von BetriebsleiterInnen von Gartenbaubetrieben, MmB in ausgewählten Arbeitsprozessen sozial nachhaltig, im Sinne einer Beschäftigungstherapie sowie überbetrieblichen Arbeitserledigung, zu beschäftigen, müssen BetriebsleiterInnen und leitende Angestellte befragt werden. In den Interviews werden die relevanten Indikatoren zur Bewertung der sozialen Nachhaltigkeit qualitativ miterfragt, insbesondere zur Arbeitssituation einer überbetrieblichen Kooperation. Die Auswahl dieser erfolgt unter Berücksichtigung des gelebten pädagogisch-therapeutischen Konzeptes in den speziellen Einrichtungen (=Beschäftigungstherapiewerkstätten). Es liegen dazu bereits Vorstudien aus der Landwirtschaft im Rahmen von zwei Masterarbeiten vor (Strauss, 2013, Augusteyns, 2016). Diese entsprechen weitgehend den Leitideen der Behindertenarbeit sowie der UN-Behindertenrechtskonvention.
Über diese Vorgangsweise kann erhoben werden, welche Voraussetzungen sich BetriebsleiterInnen für eine Kooperation wünschen und welche Ansprüche sowie Hemmnisse vorliegen.

6. Bedarfs- und Analyseanalyse in speziellen Einrichtungen
In speziellen Einrichtungen (=Beschäftigungstherapiewerkstätten) werden Bedarf, Bereitschaft und Anforderungen für/an eine überbetriebliche sozial nachhaltige Zusammenarbeit mit Gartenbaubetrieben ermittelt. Die Vorgangsweise deckt sich mit jener, welche unter Punkt 5 beschrieben wurde.

7. Zusammenschau der Ergebnisse
Durch Synthese der obig aufgezeigten Ergebnisse werden Infrastruktur- und Schulungsmaßnahmen für MmB als auch BetreuerInnen von Beschäftigungstherapiewerkstätten und BetriebsleiterInnen und deren MitarbeiterInnen in Gartenbaubetrieben zur sozial nachhaltigen Etablierung einer Inklusion fördernden, kooperativen Arbeitserledigung im Sinne einer Beschäftigungstherapie eruiert.

8. Qualifizierungsmaßnahmen und pilotartige Implementierung
Es werden MmB und BetreuerInnen von Beschäftigungstherapiewerkstätten, BetriebsleiterInnen und deren MitarbeiterInnen, LFI-Vortragende und LFA-AusbildnerInnen zu ausgewählten Arbeitsprozessen geschult.
Beim Schulen werden allgemeine und fachspezifische theoretische Grundlagen vermittelt, die teils im Praxismodul „Arbeitstraining“ zur Anwendung kommen.
Die pilotartige Implementierung der überbetrieblichen Inklusion erfolgt auf 2 bis 3 ausgewählten Betrieben des Gartenbaus, die 6 Monate begleitet und wissenschaftlich evaluiert wird.
Die Schulungsunterlagen werden gemäß den Vorgaben für einen Blended Learning Kurs erstellt.

Der Schulungsinhalt besteht aus 5 Lehreinheiten:
• Wer ist meine neue MitarbeiterIn sowie Vorgesetzter?
• Rechtliche und wirtschaftliche Grundlagen
• Ergonomie
• Arbeitsprozesse und
• Arbeitstraining in einem Betrieb (mit ErgotherapeutIn, BeraterIn, WissenschaftlerIn – rotierend).

9. Erstellung einer Informationsbroschüre
Die Ergebnisse der Studie, einschließlich Best-Practice-Beispiel, werden in einer Informationsbroschüre populärwissenschaftlich dargestellt.

10. Qualitätsorientiertes Projektmanagement
Dieses hat für einen erfolgreichen Projektablauf zu sorgen. Es beinhaltet die Freigabe der Projektdokumente und das Berichtswesen, das Budget- und Projektcontrolling und den effizienten Wissenstransfer.

Praxisrelevanz

Für den sozialen Bereich ist das Projekt von besonderer Bedeutung, da es mit den Inhalten des aktuellen Regierungs- und Aktionsplans der Republik Österreich zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung (2012-2020) konform ist. Es verfolgt das Ziel, den Weg der sozial nachhaltigen Inklusion von MmB von Beschäftigungstherapiewerkstätten in Gartenbaubetriebe zu ebnen. Dieses wird auch unter dem Credo „Ausbau des Integrationsinstrumentariums und Weiterführen der Verbesserung zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung in das öffentliche Arbeitsleben, vor allem auch in Klein- und Mittelbetrieben“ als wesentlicher Bestandteil des aktuellen Regierungsprogrammes und Aktionsplans verfolgt (Republik Österreich, 23, 184, 262, BMASK, 2011, 2). Für MmB bedeutet dies eine wesentliche Bereicherung; ihre Möglichkeiten, sich aktiv am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen, einerseits über eine überbetriebliche Beschäftigungstherapie, andererseits über optimal ausgewählte oder adaptierte Arbeitsplätze in privatwirtschaftlichem Umfeld für „begünstigte MmB. Es kann davon ausgegangen werden, dass bei erfolgreicher Umsetzung der Projektergebnisse selbige mit einem überschaubaren Zusatzaufwand auf alle anderen landwirtschaftlichen Bereiche umgelegt werden können. Dies ergibt sich über das Vorliegen von Anforderungsprofilen, die für das Durchführen von Profilvergleichen von MmB einer anderen Behinderungsschwere verwendet werden können. Ebenso liefert das Projekt Ideen für die zukünftige Integration von alten Menschen in die Arbeitswelt, ein Anspruch, der der demografischen Entwicklung und dem notwendigen Umdenken im momentanen Sozialsystem entspricht.
Für die rund 1200 Gartenbaubetriebe in Österreich bieten das Projekt und daraus resultierende nachhaltige Kooperationen die Möglichkeit neue Betriebszweige zu etablieren sowie Arbeitsspitzen besser zu organisieren und über einen sozialen Mehrwert zu bewältigen. Es wird auch dem angekündigten Facharbeitermangel, der sich in der Knappheit an künftigen Arbeitskräften in diesem Bereich zeigt, vor allem durch die Inklusion von „begünstigten MmB“, entgegengewirkt (Statistik Austria, 2005, 16, 19). MitarbeiterInnen von Gartenbaubetrieben wird die Chance geboten, sich am Arbeitsplatz sozial zu engagieren und so verstärkt Teil einer inklusiven Gesellschaft zu sein.
Für den sozioökonomischen Bereich ermöglichen die Ergebnisse des Forschungsprojektes und deren Umsetzung Entlastungen der speziellen Einrichtungen in der Infrastrukturbereitstellung für MmB. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die speziellen Einrichtungen künftig mit weniger eigener Infrastruktur für das Tätigsein von MmB auskommen. Es können erhebliche Einsparungen an der Infrastruktur und damit zusammenhängenden Personalkosten gemacht und MmB von Beschäftigungstherapiewerkstätten ein vielfältigeres Betätigungsfeld mit besserer Integration in die Arbeitswelt geboten werden.
Weiteres gehen Expertenschätzungen davon aus, wie zuvor bereits angeführt, dass etwa 20.000 Menschen in speziellen Einrichtungen (in der Beschäftigungstherapie) in Österreich untergebracht sind und etwa bis zu 20 % in den Arbeitsmarkt integriert werden könnten. Mit diesem neuartigen Ansatz ist ein sozioökonomischer und sozialer Mehrwert für die heimische Wirtschaft mit internationaler Bedeutung zu erzielen.

Berichte

Abschlussbericht , 26.06.2020

Kurzfassung

Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, die Österreich 2008 ratifizierte, erkennt das Recht von Menschen mit Behinderungen an, gleichberechtigt mit anderen zu arbeiten. Diese Studie verfolgte das Ziel objektive Kennzahlen zu erhalten, die zur sozial nachhaltigen Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in das Wirtschaftsleben beitragen, indem sie Erkenntnisse für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Sozialeinrichtungen mit Tagesstruktur und Gartenbaubetrieben objektiv belegen. Zur Generierung von arbeitswissenschaftlichen und sozio-ökonomischen Kennzahlen wurden verschiedene Methoden und digitale Tools identifiziert und getestet. Die kombinierte Verwendung der Methoden, Interviews, Arbeitselementmethode (zur Arbeitszeiterfassung), IMBA (Integration von Menschen mit Behinderungen in das Wirtschaftsleben) und EAWS (Arbeitsblatt zur ergonomischen Bewertung,) zeigten die spezifischen Anforderungen von gartenbaulichen Tätigkeiten und Risikofaktoren für Erkrankungen des Bewegungsapparates (MSD)auf. Fähigkeiten und Anforderungen sowie Risikopunkte wurden verglichen, um geeignete Arbeitsplätze für MmB in Tagesstrukturen zu identifizieren. In einer qualitativen Umfrage wurden Bedarf und Akzeptanz für soziale Zusammenarbeit ermittelt. Qualifizierungsmaßnahmen wurden erfragt, nutzerorientiert entwickelt und in einer sechsmonatigen Implementierung evaluiert. Es wurden 106 Arbeitsprozesse bewertet, 26 % (28/106) zeigten ein mögliches Risiko und 46 % (49/106) ein hohes Risiko für MSD. Über den eruierten Arbeitszeitbedarf wurde das betriebliche Beschäftigungspotenzial von 2 oder 11 Teilzeitjobs in den 6 untersuchten Gartenbaubetrieben identifiziert. Die Ergebnisse der Akzeptanzanalyse zeigten, dass soziale Einrichtungen (3/4) und alle Landwirte (5/5) eine mögliche Zukunft für die soziale Zusammenarbeit in der Gartenbauarbeit sahen. Die Bewertung des Schulungsmaterials und die Durchführung verdeutlichten die Notwendigkeit einer praktischen und einfachen Kommunikation und das Verwenden von Einfacher Sprache. Es müssen insbesondere technische, organisatorische und personalisierte Maßnahmen ergriffen werden, um Menschen mit Behinderungen langfristig sozial nachhaltig einzubeziehen.

Berichtsdateien

Endbericht_zum_Forschungsprojekt_Nr_(2)_02102020_Adaption_Stellungnahmen.pdf

Autor/innen

Quendler, Elisabeth; Eichner, Madeline; Maier, Stefan; Stockinger, Sabrina; Gutkas, Rebecca; Uhlhorn, Birthe; Leitner, Carolin; Alles, Torsten; Moder, Karl; Ostermeier, Manuela; Spraul, Renate; Steininger, Birgit; Kuhlang, Peter; Schaffernicht, Sophie